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Baum-Darstellung

  1. #10

    Standard

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir quasi um eine innere Erneuerung, dass der Glaube jedes Einzelnen weniger institutionalisiert ist, sondern als ganz persönliches Einlassen auf Gott gelebt wird. Direkt und unmittelbar an der Quelle und nicht anhand von Erfahrungen, die als Informationen aus zweiter Hand konsumiert werden ohne persönliche Eigenbeiteiligung, halt geglaubt wie das, was man in den Nachrichten hört.
    Das ist herrvoragend formuliert.
    Ein kleines woertchen wuerde ich noch hinzufuegen im Satz
    "... und nicht anhand von Erfahrungen, die als Informationen aus zweiter Hand konsumiert werden"
    naemlich:
    "... und nicht anhand nur von Erfahrungen, die als Informationen aus zweiter Hand konsumiert werden"

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Nicht jeder, der Radfahren lernen will, muss erst mal das Rad neu erfinden.
    Auch das seh ich so. Ich sage ja auch nicht, dass die Bibel komplett ignoriert werden muesse... Gott behuete...
    Ich sage: Sie ist nicht die einzige Offenbarungsquelle Gottes bzw. Schriften, die uns ueber Gott belehren kann.
    Und ebenso ist sie nicht irrtumslos. Besser gesagt: Die Menschen damals waren es einfach genauso wenig wie heute.

    Und gerade die Evangelien, die ja selbst mir noch so einigermassen das heiligste in der Bibel sind... auch diese beantworten nicht all die Fragen der Menschen. Ich denke das liegt auf der Hand. Alleine ja schon deshalb weil es gar kein Buch, gar Buecher, geben kann was all unsere Fragen beantworten kann... schon allein rein aus Platzmangel der Menge der Buecher :-)

    Reinversetzt in die damalige Zeit und Umstaende in der Jesus und co. lebte, waren die Lehren von Jesus und auch die Ansichten des Paulus und des Johannes, in meinen Augen, eine absolute spirituelle Revolution verglichen mit den entarteten [damaligen] moerderischen(!) falschen Lehren der damaligen Priesterschaft.


    Lass uns nicht vergessen: Jesus nannte sie, die damalige falsche Priesterschaft, "Kinder des Teufels" waehrend sie sich als geistliche [und natuerlich auch leibliche] Nachgkommen Abrahams hielten.

    Jesus warf ihnen (imho: Zurecht) vor, welche Propheten ihre [geistigen] Vaeter denn nicht ermordet hatten...

    Stephanus ebenso... (siehe Apostelgeschichte)

    Es ging damals also darum, dass sich eine Gott gegenueber komplett entgegengesetzte (moerderische) Falsch-Priesterschaft entwickelt hatte... ja mehr noch... diese "Linie" seit den ersten AT Propheten ihr Unwesen trieb und die "spirituelle" bzw. religioese Fuehrung ueber das Volk quasi inne hatte...

    Laut NT waren es auch gerade diese, die Jesus ermorden liesen.

    Ich erwaehne das gerade deshalb, dass aus diesen Standpunkt, ganz klar und eindeutig die Aussagen des NTs mehr als nur eine "Reformation" war sondern noch viel mehr. Eben der "Sturz" einer komplett falschen Priesterschaft samt all ihren (wie koennte es anders sein) falschen Lehren.


    Dieser "Kampf" (wenn wir diese Sache durchaus berechtigt so nennen wollen) fand innerhalb des daraus dann entstandenen Christentums jedoch mehrmals statt.

    zB Martin Luther vs. Vatikan. (wobei Martin Luther natuerlich lange nicht zu vergleichen ist mit Jesus Christus)

    Auch hier haben sich wieder "Falsch Priester" auf den hoechsten "Gottes Stuhl" gesetzt derweil es durch und durch falsche und Gott entfernte Menschen waren. Luther nannte sie die Inkarnationen des Boesens... und da hatte er in meinen Augen auch gar nicht so unrecht...


    Aber wieder zurueck...
    Ich betrachte vieles im NT aus eben genau diesen damals antiken Blickwinkel.

    Den Autoren des NTs ging es, in meinen Augen, vorrangig darum, sich in diesem Konflikt zu rechtfertigen und zu erklaeren.

    Es ging ihnen natuerlich auch um die Lehren von Jesus aber gerade in den Evangelien werden diese, imho, nur rudimentaer angeschnitten.

    Einer der Evangelisten schrieb das auch selbst so vom Sinn her... dass es unzaehlige Buecher braeuchte um all das aufzuschreiben was Jesus alles Lehrte und Wirkte...

    Joh 21,25: "Es sind auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; so sie aber sollten eins nach dem andern geschrieben werden, achte ich, die Welt würde die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären."

    Und das nehme ich durchaus beim Wort... :-)

    Weiterhin kann ich beim allerbesten Willen nicht erkennen, dass Jesus, oder die Apostel, eine neue Religion namens "Christentum" gruendeten... oder dies vor hatten.

    Die Apostel sahen sich, in meinen Augen, und anhand der NT Ueberlieferungen, als "waschechte Juden" (im religioesen Sinne) an und die Herrschende Priesterschaften als welche die total auf den Irrweg waren.

    Von einem Gedanken, eine "Parallel Religion" namens "Christentum" als Abgreznung zum Judentum zu gruenden kann ich einfach nichts darin lesen, wenngleich natuerlich es diese Abgreznung gab... nur sahen sich doch die Apostel nicht als diejenigen an die sich Abgrenzten, sondern vielmehr sahen sie die falsche Priesterschaften als die "Abgegrenzten" an... als diejenigen, die vom Oelbaum "abgefallen" sind.

    Ebenso glaubten sie selbstverstaendlich an ihre alten Propheten. Sie sagten aber auch, dass die jetzigen herrschende Priesterschaft der gleichen (un)geistlichen Linie ist, wie die Moerder ihrer alten Propheten.

    Sie wehrten sich also gegen eine totale Infiltration der Lehren ihrer alten Propheten. Und diese "Infiltration" gab und sah sich auch noch als "die Hueter des Gesetzes" an... welches sie natuerlich total missbrauchten (zB grausame Steinigungen und Tierofereien etc...)

    Und Jesus selbst... rein aus den Evangelien... seh ich noch nicht mal als "Anhaenger" ueberhaupt einer Religion oder Glaubensrichtung an. Weder des damaligen [wahren] Judentum, geschweige denn als "Neu-Gruender" eines "Christentums".

    So wie ich zumindest die Evangelien lese, betrachte ich Jesus als durchdrungen vom Geist Gottes an, quasi als ""Eins mit Ihm", und solch ein "Bewustseins-Level" erreicht, braucht man keine Schriften mehr oder "alte Propheten" oder ueberhaupt nur irgendeine "Religion", um zu wissen, was Gott ist, und wie es um die Dinge steht.

    Alles im allem gesagt: Jesus gehoerte in meinen Augen ueberhaupt keiner Religion an auch nicht der damaligen Religion "Judentum"... rein von seinem weltlichen Status koennte man ihn als "Angehoerigen" des Judentums bezeichnen.

    Von seinen Seelen-Innerlichen Status jedoch nicht. Da finde ich die Bezeichnung "Sohn Gottes" sehr passend.
    Und der Sohn weis ja wohl was der Vater will und sagt... er muss da nicht erst in alten Schriften nachlesen... von daher find ich "Sohn Gottes" sehr passend.

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Denn auch sie haben nicht einfach alles Bisherige über Bord geworfen und das Rad neu erfunden.
    Sie haben in meien Augen vom dem "Judentum", das die Moerder von Jesus alias die "Falsch-Priester" dominierten, kaum was uebrig gelassen.

    Und das ist auch mehr als logisch wenn eine "Teufels-Priesterschaft" (sage nicht ich... sagte Jesus in den Evanglien selbst) "das Ruder" so lange inne hatten, dass Gott ja offensichtlich es fuer Noetig gefunden hat, am Ende auch noch seinen Sohn inmitten diese fatale Lage zu senden... findest Du nicht?

    Ich nenne nur ein paar Stichpunkte grad diesbzgl.

    - Beschneidung! Gleichzusetzen wie im Christentum die Taufe. Paulus lehrte dass die auesserliche Beschneidung absolut Nutzlos ist. Man stelle sich das vor, jemand innerhalb des Christentum sagt dies ueber die Taufe.

    - Tieropfer zur Vergebung der Suenden. Komplett ignoriert und nicht mehr praktiziert von den Anhanegern Jesus.

    - die allermeisten mosaischen "Gesetze"... was ja nun wirklich das "heiligste" war diese einzuhalten jedes einzelne. Was haben Jesus und seine Anhaenger daraus gemacht? All die mosaischen Gesetze zusammengefast in die Goldene Regel und Naechstenliebe.

    Koennte die Liste noch ein paar Seiten fortfuehren aber es wuerde zu lang werden...

    Nur damit man sieht, was vom damaligen Judentum uebrig geblieben ist... naemlich von den Aeusserlichkeiten gar nichts. Und von den "Innerlichkeiten" das Gebet und die Liebe und der Glaube an Gott.

    Sie haben also sehr viel "fallen" gelassen, aber das war auch OK weil das was sie Fallen gelassen haben war doch eh nur noch unnoetiger Ballast wie das NT ja oft genug wieder betont.

    Und haben sich stattdessen auf die rein geistlichen Dinge dafuer umso mehr und umso staerker konzentriert.

    Jesus Lehren, so wie sie in den Evangelien kurz angeschnitten sind, betrachte ich vor allem als Lehren die sich rein auf den Geist geziehen... quasi als eine "innere Belehrung".

    Auch das fehlt mir viel zu sehr im Christentum... vor allem im Mainstream Christentum.
    Geändert von net.krel (27.07.2015 um 11:34 Uhr)


 

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