Es gibt Menschen, die fühlen sich zu 110 Prozent eins mit ihrem Gott. Ihre persönliche Gotteserkenntnis ist für sie uneingeschränkt wahr und vollständig. Selbstkritische Gedanken wie "kann es wirklich stimmen, dass ich in meiner Erkenntnis so vollkommen bin?" lassen sie nicht zu.

Konsequenterweise liegt die Vorstellung, es könnte neben ihrer eigenen Erkenntnis noch andere geben, für sie außerhalb des Denkbaren. Da sie sich mit Gott eins fühlen, ist jeder Widerspruch, der ihnen entgegengebracht wird, gleichzeitig ein Widerspruch gegen Gott und damit ein Angriff des Bösen, gegen den man sich mit aller Macht verteidigen muss.

Ich halte das für nicht gesund. Gleichzeitig glaube ich nicht, dass ein Forum hier helfen kann. Es ist sinnlos, mit solchen Menschen über ihr Weltbild zu diskutieren. Jeder Einwand, der vorgetragen wird, wird sie noch sturer und verbissener machen.