Hallo Ed,
ich weiß es gibt Christen, die zur Bestätigung ihrs Glaubens sich fortwährend verfolgt sehen müssen. Bis hin zu dem Punkt, dass sie wild um sich schlagend jene Verfolgung zu provozieren suchen, derer sie sich ausgesetzt fühlen wollen. Aber ich hoffe du gehörst nicht dazu. Denn tatsächlich hat soweit ich es sehe niemand hier ein Interesse daran dich zu verfolgen. Und vermutlich wäre auch zumindest fast ein jeder hier willens dir in Freundschaft oder doch zumindest duldsamer Freundlichkeit die Hand zu reichen, und dabei auch deine Ansicht zu respektieren, sofern du diese nicht zum Zwang anderer machst. Es ist weder die Vehemenz noch der Inhalt deiner Überzeugung, die hier Unfrieden schafft, sondern allein die auf uns hetzerisch und hasserfüllt wirkende Art, wie du diese vermittelst. Wenn du der Meinung bist für deine Wahrheit bzw. der von dir erkannten göttlichen Wahrheit eintreten zu müssen, dann ist dies nicht nur verständlich sondern eine konsequente und respektable Entscheidung. Wenn du jedoch der Meinung bist, dass du der Wahrheit einen Dienst erweist, wenn du sie in dieser Form vermittelst, dann habe ich meine Zweifel ob du hier nicht fehl gehst. Es wurde schon einmal versucht christlichen Glauben mit Feuer und Schwert zu verbreiten – geführt hat es nur zu eben jenem rein traditionellen Glauben unter Christen, den du heute so zu verachten und als Gehirnwäsche zu bezeichnen scheinst. Überzeugung geschieht in Liebe. Nicht nur in der Liebe zur Wahrheit, sondern auch in der Liebe zu seinem Gegenüber. Du kennst sicherlich diese Stelle:
„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze. Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles." (1. Kor. 13,1ff)

Ein Schritt wäre hier z.B., dass du dich doch um den Respekt bemühst dich über grundlegende Sachverhalte zu informieren und jene Fragen zu beantworten, die man dir stellt, anstatt Antworten auf irgendetwas anderes zu geben und Begriffe in deinem Sinn neu zu definieren. Denn offen gesagt sehe ich auch nicht den Sinn dahinter. Ich bezweifle dass du mit diesen Manövern auch nur einen hier täuschen kannst. Vermutlich – und das ist wahrscheinlich mit das tragischste - nicht einmal dich selbst.

Wie dem auch sei, zu deinen Ausführungen will ich daher nichts weiter sagen. Ich denke das ist wohl auch kaum nötig. Zumindest eine Antwort hätte mich aber doch noch interessiert. Eben zu jener meiner Feststellung, die du nun ein zweites Mal versuchst zu ignorieren.

„Wenn dem so wäre, dass – wie du es zu wünschen scheinst - der Glaube der Eltern ihnen das Recht gibt auch die Regeln und Inhalte ihres Glaubens ohne Einschränkung auf ihre Kinder zu übertragen, müssten wir es dann nicht z.B. auch gestatten, wenn ein Mitglied einer religiösen Gemeinschaft der Meinung wäre, dass er die Verantwortung hätte sein Kind mit sexuellem Missbrauch und Ekeltraining abzuhärten? (Ansichten, die es in dieser Art zwar nur sehr selten aber dennoch durchaus gibt)“


Und was würdest du daraus für eine Konsequenz ziehen?