Ich habe den Artikel aufmerksam gelesen, und sicher hat auch eine solche Sicht eine gewisse "Berechtigung", aber ich empfinde ihn als zu polemisch und zu unsachlich und daher nur von bedingtem Wert. Allerdings weckt er mein Interesse an Spaemanns Artikel, insofern hat er doch auch einen praktischen Nutzen.
Das “Recht” auf einen jüdischen Staat ergibt sich aus der angesprochenen Balfour-Deklaration meiner Meinung nach nur bedingt. Hinzu kommt, dass in Folge die Zustimmung von Seiten der arabischen Welt nur unter der Auflage der letztlich nicht umgesetzten Unabhängigkeit erfolgte, was in Verbindung mit der Annektierung und der Verweigerung einer Rückkehr arabischer Palästina-Flüchtlinge die ablehnende Haltung durchaus verständlich macht. Niemand freut sich, wenn “sein” Land von fremden Mächten verteilt wird, da ging es ihnen vielleicht ähnlich wie den Polen.
Für mich stellt sich daher die Frage nach dem “Recht” nur sekundär, denn jede Seite wird sich im Recht wähnen. Viel wesentlicher halte ich ein Bemühen um die Sicht der jeweiligen Partei und dazu ist es in meinen Augen die Bereitschaft vonnöten, von dem eigenen Standpunkt abzurücken oder zumindest über den eigenen Tellerrand hinauszublicken - und hier gibt es sicherlich auf beiden Seiten die zu diesem Schritt bereit sind und auf beiden Seiten auch jene, die daran kein Interesse haben. Vielleicht schaffen wir es wenigstens hier in diesem Forum es anders zu halten und uns nicht mit Vorwürfen und Vorurteilen zu überschütten …..
P.S.: Leucrotta...... Robert Spaemann als Journalist zu bezeichnen, trifft die Sache nicht wirklich. *ggg*
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