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Ich weiß nicht welche Vision du hattest, nur ich finde es seltsam (wenn nicht verdächtig), daß du dich so skeptisch zur Bibel verhälst, die von Menschen geschrieben wurde, die tatsächlich, auf Grund von Visionen, an eine bessere Welt glaubten und auf sie hin gewirkt haben.
Manches, das ist wirklich göttlich inspiriert.
Für mich ist z.B. die Bergpredigt ein Leitfaden.
Anderes wie:
*"Die Rache ist mein, spricht der Herr"
*die Anordnung der Tötung von als Banngut geweihten Sklaven, die nicht mehr gebraucht werden
*die Prügelstrafe für Kinder mit der Rute
etc. das kann meiner Meinung nach nicht wie Du schreibst "auf Grund von Visionen, an eine bessere Welt glaubten und auf sie hin gewirkt haben" entstanden sein.
Gott finden wir in uns.
Jeder Mensch in sich selbst.
Wir können dazu jegliche Hilfestellung nutzen.
Wenn sie uns liebevoller macht, ist das o.k.
Alles ist mit dem eigenen Herzen abzuwägen auf den Gehalt des Guten darin.
Gut ist das, was die Menschheit zusammenführt und den gegenseitigen Respekt, auch dem andersgläubigen Menschen gegenüber, fordert.

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Den Eindruck hatte ich die ganze Zeit, daß für dich alles nur ein Spiel ist.
Ja und das ist für mich sehr wichtig.
Andernfalls wäre ich an den vielen Schicksalsschlägen meines Lebens längst zerbrochen.
Wenn ich aber weiß, dass es nur eine Rolle ist, die ich zeitweilig spiele, und dass das Menschsein nicht die wirkliche Identität ist, sondern die unvergängliche Seele, wenn ich mir ständig der Vergänglichkeit des menschlichen Daseins bewusst bin, dann nimmt das mir die Schwere und gibt mir eine Leichtigkeit.

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Das wußten die Bibelschreiber, und vor allem Jesus, natürlich nicht, sonst hätten sie nicht so verbissen, bis in den Tod, gegen die Ungerechtigkeit gekämpft.
Verbissenheit ist immer ein Zeichen von Wut oder Verzweiflung.
Ungerechtigkeit besteht immer nur scheinbar, denn der Mangel an Liebe, dem eine egoistische Tat entspringt, ist das, womit sich dieser Mensch selbst bestraft. Dieser Mensch muss durch ähnliches Leiden gehen, wenn er die Erkenntnisprozesse durchmacht, um wieder zu erkennen, dass alle Menschen gleichwertig sind.
Es ist wichtig, etwas für eine bessere Welt zu tun.
Aber auch hierbei ist eine Leichtigkeit von Vorteil.
Kennst Du das, wenn Dein Herz offen ist, und Du gleichsam getragen bist, von der göttlichen Liebe in Dir?
Ich bin mir sicher, dass ein Mensch wie Jesus ständig intuitiv handelt und immer weiß, was das beste Wort oder die beste Tat im Augenblick ist.
Das erfordert keine Verbissenheit.

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Ein teilnahmsloser Beobachter! (oder jemand, der immer zum Sieger rüberläuft?)
Ein Beobachter, der keine partielle Identifikation besitzt.
Ein Beobachter für den es nicht wichtiger ist, dass die Einen gewinnen und die Anderen verlieren.
Für mich war das schon immer so:
Wieso sollte ich bei einem Fußballspiel zwischen Deutschland und Irgendwas mich für Deutschland freuen?
Bin ich deutsch, nur weil mein Körper innerhalb relativ willkürlich und historisch festgelegten Grenzen eines Landes geboren wurde, dessen Bezeichnung "Deutschland" ist?

Jeder male sich mal eine Welt aus, ohne Identifikationen.
Ich glaube, sie wäre wesentlich friedvoller.