guten morgen Provisorium,
wie frei aber ist ein "Glaube", wenn das Motiv etwas oder jemandem zu glauben etwa Angst oder Zwang ist?Daraus entsteht dann nicht selten das Argument, im Falle des Falles auch Gewalt anwenden zu dürfen. Man glaubt Gott und die Wahrheit verteidigen zu müssen und ich glaube im Christentum trägt der so genannte Missionsbefehl auch den Keim für Gewaltentstehung.
Glauben Menschen an "Wahrheiten", die sie nicht wagen zu hinterfragen, ist es dann wirklich das, was sie selbst glauben?
Für mich ist "glauben" etwas anderes, als das Annehmen von "Wahrheiten" oder erklärten Fakten.
Kann man einen Menschen denn mit Gewalt dazu bringen, etwas oder jemanden zu lieben?
Oder führt nicht gerade dieser Zwang zum "Glauben" zu diesem inneren Kampf, dass einfach "wahr sein muss", was man gelernt hat?
Aus meiner persönlichen Geschichte kenne ich so grob unterschieden, ohne Menschen in Schubladen stecken zu wollen, etwa zwei "Gesichter von Gläubigen".
Die Einen kämpften für ihre Wahrheit, lasen ausnahmslos alle Schriften unter dem Blickwinkel dieser "einen Wahrheit" und waren verletzt, gar wütend oder aggressiv, wenn nicht alle Menschen diese Wahrheit fanden.
Die Anderen, Menschen die mich ohne auf alle Fragen Antworten zu geben oder absolute Wahrheiten je zu äußern, geprägt haben, wirkten stiller und kämpften, so weit ich mich erinnern kann, nie darum, dass ich ihnen Wahrheiten oder Glauben "abkaufte". Eher liebte ich sie, weil sie mir die Freiheit gaben in all ihrem Tun und Reden, wirklich nur zu "glauben", was ich zu glauben fähig war.
Was kann ein Mensch gewaltsam "glauben"?
Wie wächst Vertrauen, Liebe auf kämpferischem, ängstlichen oder verbittertem Boden?
lg bonnie
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