Alef hat da ja so einen tollen Sinnspruch in seiner Signatur, den ich jetzt mal frech klaue und zitiere: "Religiöse Menschen wissen, das G"tt sie beschützt, Extremisten meinen G"tt beschützen zu müssen." Den Spruch finde ich super!
In aller Regel ist es doch so, dass gläubige Menschen auch daran glauben, dass am Ende aller Zeit Gott sein Werk vollenden und alles genau so kommen wird, wie er es schon vor Grundlegung der Welt beschlossen hatte. Wenn dem so ist, dann ist das doch ein Grund für allergrößte Gelassenheit und Dankbarkeit.
Natürlich sollte einem dadurch nicht alles egal und man selbst zum Fatalisten werden, aber man darf darauf vertrauen, dass in Gott nichts verloren geht, dass er Herr der Lage ist und nicht unseres Schutzes bedarf.
Gleichzeitig ist uns die Welt anvertraut. Wir bestimmen maßgeblich was hier auf Erden geschieht und sind dem Planeten und nachfolgenden Generationen gegenüber verantwortlich. Deshalb sollte man sich meiner Meinung nach, getreu dem Bibelvers "was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan", besser jenen widmen, die tatsächlich unseres Schutzes bedürfen - eben den Schwachen, Kranken, Bedürftigen usw.
Dadurch würde man zum Segen für diese Welt, jenseits aller Ideologie, Religiösität, individuellen Lehre oder Bekenntnisses und man müsste nicht mühsam darauf aufmerksam machen, dass Religion ja eigentlich etwas ganz friedliches und tolles ist. Die Menschen würden es einfach erleben.
Jedes Jahr an Weihnachten kommt in unser Altenheim eine muslimische Gemeinde und singt den Alten (christliche) Weihnachtslieder und islamisches Liedgut, schenkt unseren Bewohnern Blumen und es ist eine große Freude für alle Beteiligten. Diese Gemeinde wird nun aber von anderen muslimischen Gemeinden unterdrückt, angefeindet, der Irrlehre bezichtigt und in anderen Ländern wird diese tolerante Form des islamischen Glaubens (mir fällt gerade der Name der Gemeinde nicht ein - wird nachgeliefert - es ist die Ahmadiyya Gemeinde) sogar verfolgt und ihre Anhänger getötet.
Da frage ich mich: Kann es sein, dass manche Gläubige vielmehr ihr Bekenntnis, ihre individuelle Lehre und Ideologie lieben, als den Menschen und Gott?
LG
Provisorium
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