Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
Gott war und ist seit alters her „als tiefste inneremenschliche Kraft im Menschen vorhanden“.


Alef
Nein. Das ist unmöglich und widerspricht der Bewusstseinsentwicklung des Menschen.
Bekanntlich waren am Anfang der Menschheitsgeschichte Animismus und Polytheismus. Erst indem der Mensch mehr zu sich selbst kam, aus einem Gruppenbewusstsein, konnte er zum Monotheismus finden. Da war aber Gott noch ein Gegenüber. Erst seit Christus sind Gott und Mensch Eins (ich und der Vater sind Eins), wenn es der Mensch wirklich begreift.

"Zur Zeit Abrahams finden wir bereits überall auf der Erde ein reiches kultisches Leben. In Babylon ist dieses zur Blüte gelangt.
Während aber ein solcher Gottesdienst mehr äußerlich und zweckgebunden ist, erwacht in Abraham ein allgemeines Vertrauen, dem er sich unterstellt und ihm Neues verheißt.
Vorher gab es keinen Glauben. Deshalb wird er Vater des Glaubens genannt. (Röm. 4,11) Es ist der Beginn eines mehr innerlichen Lebens in der Menschheit.
Das bedeutet andererseits; das Leben wurde mehr als früher als Belastung empfunden. Denn inneres Leben wird nur entwickelt, indem der Mensch an seine Grenzen stößt und so auf sich selbst zurückgeworfen wird.
(...)
Jetzt erst beginnt die eigentliche Heilsgeschichte. Denn mit den Geboten wurde der einzelne Mensch - und nicht das Kollektiv - immer mehr in die Verantwortung gestellt. Im Gegensatz von Gebot und innerer Triebkrafte konnten letztere bewusster werden - und damit auch die Wurzel allen Übels.
Eine solche Bewusstwerdung aber ist notwendig, damit das Übel grundsätzlich überwunden werden kann. Jetzt erst konnte jedem einzelnen Menschen bewusst werden, dass er ein Sünder ist - da es ihm Mühe kostet, die Gebote zu halten." Urgeschichte