Glauben und Vernunft gelten für viele Menschen als Widerspruch - leider und gerade auch für Christen. Ich vertrete die Meinung, dass Glaube und Vernunft kein Widerspruch sind und bezeichne mich deshalb als Vernunftchrist. Ich meine, dass alle Glaubensaussagen und -inhalte sich auf ihre Vernünftigkeit überprüfen lassen müssen.

Die Abneigung eines Vernuftchristentums kommt meiner Ansicht daher, dass man sich lieber auf sein "Herz" verlassen will. Herz bedeutet aber nichts anderes, als sich auf Gefühle, Stimmungen oder subjektive Ansichten zu verlassen. So etwas halte ich deshalb für problematisch, da der eigene Glaubensgrund auf rein subjektivem Empfinden beruht. Und Empfindungen können sich ändern.

Weiterhin halte ich es auch für bedenklich irgend einen Gottesbeweis zu führen, oder christliche Grundüberzeugungen (Jungfrauengeburt, Auferstehung Jesu etc.) beweisen zu wollen. Hier setzt dann der Glauben ein, wobei ich hier Glauben nicht als „Nicht-Wissen" sondern als Vertrauen auf Gott verstehen möchte. Ich bin der Meinung, dass es in religiösen Fragen keine Sicherheiten gibt. Alles andere halte ich für Selbstbetrug.

Es interessiert mich, wie andere Vernunft und Glauben zusammenbringen. Oder sollte es sich doch um ein unüberbrückbaren Gegensatz handeln?
Gruss Gerd