Erstens mal ist da die Unmöglichkeit, dass eine Wirkung (Kreuzigung) der Ursache (unsere Sünden) vorauseilt.
Die Wirkung muss zeitlich immer nach der Ursache folgen.

Zweitens birgt dieses Dogma eine immense Gefahr in sich.
Man denke mal an die Christianisierung der Indianer.
Wie unmenschlich haben sich die Eroberer damals verhalten.
Warum?
Für ihre Sünden war ja bereits Jesus gestorben, sie können somit tun und lassen, was sie wollen.
Da aber Jesus nicht von den Indianern angenommen wurde, sind die Indianer sowieso des Teufels.

Drittens wäre Jesus so oder so gestorben.
Aus welchem Grunde auch immer.
Das hat damit zu tun, dass physisches Leben nun mal endlich ist.
Hätte er aber nicht den Kreuzestod gewählt, so wäre es in deren Folge auch nicht zu den Kreuzzügen gekommen, in deren Folgen wiederum als Racheakt zahllose unschuldige Muslime und Juden sterben mussten.
Ohne diese Kreuzzüge wären die Spannungen zwischen Juden und Moslems auf der einen Seite und den Christen auf der anderen Seite heute wesentlich entspannter.
Kurzgefasst hat der Kreuzestod der Menschheit mehr Kriege als Frieden gebracht.

Viertens glaube ich nicht an einen Gott, der erst mal Blut sehen will und einen Menschen grausam gefoltert haben will, um danach mehr für andere Menschen tun zu können. Das macht keinen logischen Sinn. Das würde ja bedeuten, dass Gott Folterungen gut heißen würde.
Ein allmächtiger Gott hätte auch andere friedlichere und schmerzlosere Formen gefunden, etwas für die Menschen zu tun.

Fünftes liebt Gott jedes Wesen auf jeglichen bewohnten Planeten in diesem Universum mit Sicherheit gleichermaßen ungeachtet darin ob da ein sogenanntes Opfer erbracht wurde, oder nicht.

Zusammenfassend:
Statt "Jesus starb für uns" wäre "Jesus lebte für uns" eine bessere und fruchtbringendere Botschaft.