
Zitat von
ed
Ein sehr unbeholfenes Beispiel. Denn woher will der Fahrer wissen, ob vorne nicht eine ganze Gang mit Schlägern auf ihn wartet? Eher wird er umdrehen.
Hm, ich habe da offen gesagt meine Zweifel. Im Regelfall tritt jemand einfach nur panisch das Gaspedal durch. Und wenn er sich wegen einer potentiell vor ihm liegenden Gefahr sorgen würde, hätte er vermutlich gar nicht erst die Garage verlassen. Aber gut, sehen wir uns dein Beispiel an....

Zitat von
ed
Und jetzt stell dir folgende Situation vor: An der Haustür klingelt's. Die Tür wird aufgemacht, da steht ein kultivirter Mann, der die Bewohner höflich grüßt, fragt nach ihrem Befinden, und sagt ganz ruhig: "Ich wollte nur so nebenbei mitteilen, daß euer Haus brennt. Aber daß ist nicht weiter schlimm, solange es euch gut geht."
Oder ein anderer Fall: Es klingelt wild an der Tür. Die Tür wird aufgemacht, da steht ein Mann mit wild verzehrtem Gesicht und schreit: Euer Haus brennt!"
Was meinst du, wem würden die Bewohner eher glauben?
Das ist finde ich ebenfalls ein gutes Beispiel. Denn das entscheidende ist ja gar nicht so sehr wie der Helfer seine Warnung genau formuliert (solange die Kernbotschaft „es brennt“ enthalten ist) Selbst wenn er wie im ersten Beispiel davon sprechen würde, dass er niemanden verängstigen will. Viel entscheidender ist doch, wie glaub- und vertrauenswürdig der Helfer wirkt. Und bei einem ruhigen, besorgen aber zugleich auch freundlichen um – wie soll ich sagen – wertschätzenden Auftreten wird man meiner Meinung nach vermutlich eher die Tür öffnen. Oder sagen wir es abders …. wenn jemand vor der Tür steht und mit Gewalt sich zutritt zu verschaffen versucht, schreibt, schimpft und den Bewohner vielleicht auch noch beleidigt.... die meisten die ich kenne würden hier eher die Tür abschließen und die Polizei rufen. Und dann natürlich warten. Und im schlimmsten Fall würden sie sogar dann noch warten, wenn sie den Brand selbst dann entdecken. Denn da steht ja immer noch der Kerl vor der Tür (und wer weiß, ob der nicht vielleicht sogar was damit zu tun hat) und die vermeintliche (alternative) Hilfe ist ja schon auf dem Weg.
Das klingt absurd? Dann schau mal ein paar Wochen zurück nach Afrika. Denn gerade im Zusammenhang mit Ebola ist genau das dort sehr häufig passiert.....

Zitat von
ed
Körperliche "Mißhandlungen" gibt es genug in der Natur, sexuelle aber nicht, gegenüber dem Nachwuchs. Das findet man nur beim Mensch.
Diese zwei Handlungen gleichzusetzen ist im höchsten Maße unvernünftig.
Wenn du darin einen Unterschied in der Vergleichsebene begründen willst, muss ich dich korrigieren. Es gibt zwar auch in der Natur Mechanismen, die das zu verhindern trachten, aber die sind meist passiver Natur – d.h. es kommt durchaus immer wieder und je nach Situation auch mehr oder weniger häufig vor. Davon abgesehen Ed, ist scheint mir das Vorkommen in der Natur kein sehr sinnvolles Kriterium zu sein, um eine Handlungsweise unter uns Menschen zu befürworten. Mit dem Argument dürfte auch meine Frau nach unserem nächsten Beischlaf mir den Kopf abbeißen oder so sie Hunger hat unseren Sohn verspeisen. Das alles kommt in der Natur vor. Da wäre es doch vermutlich sinnvoller wenn auch vermutlich nicht für alle überzeugend bei der Begründung über die Schrift zu bleiben, meinst du nicht?

Zitat von
sunigol
Kasper, Ed hat doch schon geschrieben, wie er sich das vorstellt.
Naja, mir ging es darum, wie es praktisch umgesetzt werden soll, dass die Menschen eine solche Gesellschaft wollen. Denn da „Eds“ theokratisacher Staat (wenn ich es richtig verstanden habe) lediglich bekennenden Christen das Wahlrecht zusprechen als auch nur diese zu „politischen“ Ämtern qualifizieren würde, wäre die Frage ob er hier eher an eine demokratisch Entscheidung glaubt, oder es nötig wäre diesen Staat unter der effektiven Aufhebung der Demokratie aufzuzwingen. Und hier hat Ed ja eigentlich recht klar Stellung bezogen, wenn er schreibt

Zitat von
ed
Die Menschen müssen von ihren Wegen satt werden, die Schnauze voll haben. Dann werden sie umdenken und Gott suchen. Anders nicht.
Solange sich an dieser Auffassung nichts ändert, dürfte in absehbarer Zukunft unsere Demokratie nicht gefährdet sein. Und mit Blick auf die verschwindend geringe Zahl militanter Christen und deren fortwährend zu beobachtenden und bedingt durch ihren Glauben programmatische Unfähigkeit militanter Fundamentalisten, die eigenen Differenzen in der jeweiligen Auslegung anders als durch Abgrenzung vor- und Ausschluss voneinander zu lösen, habe ich auch keine Sorge, dass ich mir in absehbarer Zukunft eine neue Heimat suchen muss, wenn sich an der "friedlichen" Absicht besagter Fundamentalisten etwas ändert. Wenn Ed hingegen von einem solchen Staat träumen mag, dann ist dies sein gutes Recht, auch wenn es für uns unverständlich ist. Wie es unser Recht ist unserseits Bemühungen anzustellen, dass es zu solchem nicht kommen wird. Das eine darf aber vom anderen nicht beschränkt werden, solange es seinerseits nicht gegen den Willen eines anderen aufgezwungen wird - oder?
Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.
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