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Mitleser
Wenn die Bibel einmal aus dem Sinn und dem Leben der Menschen gedrängt ist, und der Name Jesus Christus, nicht mehr genannt wird oder werden darf, dann richten sich nach und nach die Christen (über eine Milliarde Menschen) nach einem namenlosen "Schöpfer" aus, welcher Schöpfer im Grunde dem entspricht, was unsere menschliche Logik fassen kann.
Befürchtest Du ernsthaft, dass man eines Tages den Namen "Jesus Christus" nicht mehr nennen darf? Wie sollte so etwas möglich sein? Und auch die Bibel wird man wohl kaum aus dem Sinn der Menschen/Menschheit schlagen können. So etwas könnte ich mir nur dann vorstellen, wenn die Religions- und Glaubensfreiheit massiv eingeschränkt oder reglementiert würde. Und dafür kann ich persönlich keine Anzeichen erkennen.

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Mitleser
Auf diese Weise werden Rechtgläubige Menschen schleichend auf einen "Schöpfer menschlicher Logik" eingespurt. Wenn die Menschheit sich daran gewöhnt hat, dann werden Gesetze vorgeschlagen und erlassen, die auf dieser Logik aufbauen, z.B. Aktive Sterbehilfe ist ein Menschenrecht, Abtreibung ist ein Menschenrecht, Homoehe besser als Hetero, weil mehr als 1 Kind haben ist unverantwortlich in einer Zeit, da die Erde "überbevölkert" sei, dann kommt bald die Euthanasie etc. Und alle gehen mit, weil wir mit dem legalisierten Töten die 10 Gebote und damit auch die Gottes- und Nächstenliebe aus unserer Welt verstossen haben, und als Folge davon nicht einmal mehr erkennen können, was recht und was schlecht ist, was uns Heil bringt und was Verderben.
In all den von Dir genannten Beispielen geht es doch im Kern um die Frage, wie wir Gemeinschaft/Gesellschaft gestalten mögen. Wenn ich Deine Worte richtig verstehe, dann hegst Du die Befürchtung, dass z.B. Abtreibung, die Homoehe, Euthanasie usw. die Menschheit ins Verderben führen könnten. Andere Menschen werden nun hingegen vielleicht die Befürchtung hegen, dass das Verbot von Abtreibungen, Homoehe und selbstbestimmten Sterben einen unrechtmäßigen Eingriff in das Recht auf Selbstbestimmung gleichkäme. Hier gilt es doch dann sich vernünftig mit der jeweiligen Position des anderen auseinanderzusetzen und die Freiheit des Einzelnen und seine Meinung zu respektieren. Da finde ich es ein bisschen schwierig und wenig konstruktiv, wenn man in die Auseinandersetzung und Diskussion gleich so einsteigt, dass man das Verderben der Menschheit nahen sieht, wenn sich eine Frau zur Abtreibung entscheidet, ein gleichgeschlechtliches Pärchen heiratet, oder sich ein schwerkranker Mensch den erlösenden Tot wünscht.

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Mitleser
Zugegeben, ich hab jetzt ein bisschen schwarz gemalt, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es starke Bestrebungen gibt, Jesus und die Bibel als unglaubwürdig aus der Welt zu schaffen, weil sie nicht mehr "zeitgenössisch" seien und der Welt keinen Frieden gebracht hätten.
Du, das liegt aber auch ganz einfach daran, dass in der Bibel Absolutheitsansprüche erhoben werden und z.B. gesagt wird, dass der christliche Glauben der einzige Glauben zum Heil ist. Daran muss man sich dann auch messen lassen und darf sich nicht beschweren, wenn manche Menschen das anzweifeln und die Gründe für ihre Zweifel darlegen. Die Auseinandersetzung muss der Glaube schon aushalten und wenn er denn tatsächlich "die Wahrheit" ist, dann braucht er eine solche Auseinandersetzung auch nicht fürchten.

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Mitleser
Wer glaubenstreu bleibt und sich zu Jesus bekennt, wird so hingestellt, als wolle er andere mit ihrem persönlichen Glauben nicht gelten lassen.
Auch da ist das Problem der Absolutheitsanspruch des christlichen Glaubens. Letztlich ist es doch so, dass bei vielen Christen die Vorstellung vorherrscht, dass nur ihr Glaube der richtige Glaube sei und jeder andere Glauben ins Verderben, oder die Hölle führe. Das lassen sich Andersgläubige natürlich nur sehr ungern gefallen und dementsprechend wird dagegen Partei ergriffen. Also ich persönlich kann diese Auseinandersetzung und den daraus entstehenden Konflikt schon verstehen.

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Mitleser
Ich weiss nicht, wie weit solche Bestrebungen auch in anderen Religionen, unter friedlich gesinnten Agnostikern und Atheisten oder auch unter Esoterikern vorangetrieben werden, damit möglichst viele sich hinter den "einen Schöpfer" nach menschlicher Logik scharen und gegen die Christen. Man verbreitet diesen "einen Schöpfer der Schöpfung" gezielt und systematisch unter dem Banner der Nächstenliebe, und mit der Rechtfertigung, dass unterschiedliche Religionen immer wieder Religionskriege ausgelöst hätten, was man künftig vermeiden wolle.
Was meinst Du denn mit "Schöpfer nach menschlicher Logik?"

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Mitleser
Warum gibt es aber Bestrebungen die so stark gegen Jesus und die Bibel, insbesondere das NT sind?
Wo konkret siehst Du denn diese Bestrebungen? Und siehst Du eine Verstärkung dieser Bestrebungen?
Also mir ist schon ein wenig aufgefallen, dass der Atheismus souveräner und eifriger auftritt und die Kirche insgesamt in der Krise steckt, aber das halte ich jetzt nicht ausschließlich für schlecht, sondern verstehe es auch als Chance. Ich denke die Kirche muss sich nämlich wirklich wandeln (der Papst sieht das wohl tatsächlich auch so) und der Atheismus hat meiner Meinung nach schon das Recht seine Zweifel an der Religion und an dem Glauben an Gott darzulegen. Ich als gläubiger Mensch habe da keine Furcht vor der Auseinandersetzung.
LG
Provisorium
PS: Also jetzt sagt doch alle mal ehrlich, da ist das Provisorium jetzt doch mal richtig On-Topic geblieben, oder? Also ich bin richtig ein bisschen stolz.....
Geändert von Provisorium (29.11.2013 um 19:09 Uhr)
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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