Aber genau diese Form des Fälschens ist über die lange Zeit, seit der ERLÖSUNGSTAT CHRISTI bis jetzt, passiert!
Ich habe bereits aus einer Einleitung von J. Greber zitiert. Eine kurze Passage zum Thema Fälschen möchte ich noch an dieser Stelle anbringen:
"[...] Doch nicht genug damit, dass die uns vorliegenden alten Abschriften sich in den für die Glaubenslehren der heutigen christlichen Kirchen wichtigsten Dingen unterscheiden, die Sache wurde noch schlimmer durch die Übersetzungen in die modernen Sprachen. Die Übersetzer haben oft den Sinn des griechischen Textes nicht verstanden und Wörtern, Ausdrücken, Sätzen oder Teilen von Sätzen eine Bedeutung beigelegt, die sie entweder überhaupt nicht oder an der betreffenden Stelle nicht haben. Der falschen Übersetzung haben wir z. B. die Lehre von einer ewigen Hölle, ferner den Ausdruck ”der heilige Geist" als göttliche Person, sowie die ganze ”Trinitätslehre" zu verdanken.
Mit Recht sagte daher Dr. Eugen Huehn in seinem 'Hilfsbuch zum Verständnis der Bibel': 'Wer von uns nur sein geglättetes Neues Testament kennt, wird es nie für möglich halten, dass viele Tausende verschiedener Lesarten existieren. Die Verhältnisse liegen nach kundiger Schätzung so; dass mehr Verschiedenheiten als Worte des Textes im Neuen Testament enthalten sind. Bei diesem Sachverhalt würde die Kirche sich heutzutage in nicht geringe Verlegenheit versetzt sehen, wollte sie das Dogma von wörtlicher Inspiration der Bibel aufrecht erhalten.'
Wer diesen Sachverhalt ohne Voreingenommenheit betrachtet, muss mit Pilatus fragen: 'Was ist die Wahrheit?' Denn wenn die uns vorliegenden Abschriften des Neuen Testamentes in den für den Glauben der christlichen Kirche wichtigsten Punkten wesentlich voneinander abweichen, und dazu noch in die modernen Sprachen falsch übersetzt wurden, dann gibt es überhaupt keine Glaubenswahrheit mehr, bei der man sich mit dem Gefühl der Sicherheit auf die Bibel berufen könnte. Das bestätigt kein Geringerer als der Hl. Hieronymus. Er übersetzte um 370 nach CHRISTI Geburt die ganze Bibel in die lateinische Sprache. Der damalige Papst Damasus hatte ihn zu dieser Übersetzung aufgefordert. In einem Brief an Damasus berichtet nun Hieronymus über sein neues Bibelwerk. Darin sagt er, dass es eine gefährliche Anmaßung sei, eine Bibel schreiben zu wollen, welche den richtigen Text widergäbe. Denn die vorhandenen Abschriften des Urtextes, die über die ganze Welt zerstreut seien, wichen alle voneinander ab. Nun solle er den Schiedsrichter spielen. Wenn er nun eine neue Bibel herausgäbe, so würde sie von den bisherigen abweichen. Die Folge werde sein, dass man ihn einen gotteslästerlichen Fälscher nenne, weil er Worte und Sätze geändert, hier etwas ausgelassen, dort etwas hinzugesetzt oder sonstige Verbesserungen vorgenommen habe. Und dann schreibt er den Satz, der den schwersten Schlag gegen jeden führt, der die Bibel, wie sie uns jetzt vorliegt, als das unverfälschte Wort Gottes ansieht. Er sagt: 'Selbst diejenigen, die mich als gotteslästerlichen Fälscher schmähen, müssen zugeben, dass dort nicht mehr von 'Wahrheit' die Rede sein kann, wo das, was die Wahrheit sein soll, von einander abweicht (VERUM NON ESSE QUOD VARIAT ETIAM MALEDICORUM TESTIMONIO CONPROBATUR)'. Er will damit sagen: Wenn die Schriften, welche die Wahrheit enthalten sollen, sich bezüglich der Wahrheit widersprechen, dann kann mich niemand einen 'Fälscher der Wahrheit' nennen; denn in meinem Falle kann von 'Wahrheit' überhaupt nicht mehr die Rede sein, und darum auch nicht von einer 'Fälschung der Wahrheit'. Weiter schildert Hieronymus in seinem Briefe, wie die vielen Verschiedenheiten der Abschriften des ursprünglichen Textes zu erklären seien. Manche Abschreiber - sagte er - haben in verbrecherischer Weise absichtlich gefälscht. Andere wollten in ihrer Anmaßung den Text verbessern, haben ihn jedoch in ihrer Unerfahrenheit noch mehr verdorben. Wieder andere haben beim Abschreiben geschlafen und dadurch manches ausgelassen, verkehrt gelesen oder an die verkehrte Stelle gesetzt.[...]"
Den gesamten Text hier wieder zu geben ist viel zu lang, doch Dir und jedem anderen Interessierten gebe ich hier die Möglichkeit, selber nachzulesen. Ich weiß, dass es ein verhältnismäßig langer Text ist, doch mir hat er "die Augen geöffnet"...und die Übersetzung des "Neuen Testaments" ist ohnehin eine Empfehlung wert...
Eine interessante Idee...ich bin für mich aber zu einem anderen Schluss gekommen: Ich habe mich als ehemaliger passionierter Leser der altgermanischen und griechischen Götter- und Heldensagen oft gefragt, ob es früher wirklich mehrere Götter neben GOTT gab. Mittlerweile halte ich die Überlegung für sinnvoll, dass jede Zivilisation, zu jeder Zeit, Kontakt zur Geisterwelt hatte. Statt die Geister, wie heute, einfach Engel oder Boten GOTTES zu nennen, mögen die damaligen Menschen sie vielleicht Götter genannt haben...so sehe ich es auch mit hinduistischen Gottheiten. Ich finde leider nicht mehr die Übersetzung aus dem "Alten Testament", wo die Besucher bei Sara und Abraham Elohim (=Götter) genannt werden...Kann es sein, daß der gesammte Götterpanteon nur eine falsch verstandene Prophezeiung der Zukunft ist?
GOTT begegnet meiner Meinung nach jedem in einer anderen Form. Darum halte ich den Gedanken, das Christentum in alle Welt zu bringen und afrikanische oder südamerikanische Stämme zu christianisieren, für falsch. Ich denke sogar, dass mancher Volksstamm ohne den gewaltsam aufgedrückten Stempel "du musst jetzt an einen GOTT glauben" dem SCHÖPFER näher sein kann, als manch "kultivierte" Mensch...Wenn Birdwoman das liest, wäre ich dankbar, ob sie diesen Gedankengang unterstützen kann...
GOTT zum Gruß!
Lesezeichen