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Thema: vom erkennen

Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    Ich hab dich schon richtig verstanden, Herold. :-) Manche lesen auch zwischen den Zeilen.

    Und im Grunde genommen geht es doch wieder hierum:

    ich bleib stur beim bevorzugten stall, sprich typus, konkret henoch.
    und keinen anderen gibts, um dem nt gerecht zu werden.
    so ist das nun mal.
    Nun, es gibt zumindest mal keinen anderen, um DIR gerecht zu werden.

    Da stellen sich mir folgenden Fragen, um dich noch ein bisschen besser verstehen zu können: Was ist dein Bild eines Religionswissenschaftlers/Theologen, was sind deine Erwartungen? Was müsste ein solcher sagen/tun, um dich zufriedenzustellen, was müsste er sagen/tun, um dich zu verärgern/nicht zufriedenzustellen?

    Was ist für dich Erkenntnis?

    Wie kannst du Sturheit mit Erkenntnis verbinden?

    Wissenschaft sollte dazu da sein, entkoppelt von Doktrinen, politischen Meinungen etc. Informationen zu liefern, die uns helfen, die Welt, in der wir leben, zu beschreiben und zu "verstehen" (in der Realität ist dies nicht immer der Fall, besonders in bestimmten Disziplinen). Koppelst du nun bspw. Religionswissenschaft an einen bestimmten Typus Mensch, der dies "betreiben darf" (schon recht anmaßend), so lenkst du die Art der Informationen in eine ganz bestimmte Richtung - dies ist eine massive Einschränkung, die es in unserer Geschichte bereits gab. Gewiss wird man damit auch Erkenntnisse machen können (vielleicht), aber diese Erkenntnisse, die Informationen, werden stets auf einen bestimmten Bereich beschränkt sein. Kannst du dich für einen Moment von deiner Sturheit, deiner christlichen Anschauung lösen, um zu sehen, dass dadurch ganz schön viel Vielfalt verloren geht?

    Dein Punkt ist: Religionswissenschaft/Theologie (nicht zu verwechseln) - aber nur wenn der Anwendende auch den "entsprechenden" Hintergrund hat, in deinem Fall: ein Henoch-Typ ist.
    Mein Punkt ist: Die Wissenschaft (im allgemeinen!) liefert uns Informationen. Der Mensch hat nun darüber zu entscheiden, wie er sie anwenden möchte. (Beispielsweise kann ein Pastor in einer Gemeinde entscheiden, ob er die Infos verwendet, um darüber zu predigen oder nicht; auch kann er sie prinzipiell auslegen, wie er mag, und sie zu einer "Lehre" machen - oder nicht). Dafür ist es essentiell, dass die Wissenschaft an keine Überzeugung, politischer oder religiöser Art, gekoppelt ist.
    Und wenn wir ganz ehrlich sind, läuft dein Punkt auf etwas ganz anderes hinaus, dass schon oft und vielfältig in diesem Forum diskutiert wurde.

    Dein Argument ist mir nun auch nicht neu. Ich hab das schon oft gehört (und früher war ich selber auch dieser Meinung), dass es "Religionswissenschaftlern an der richtigen Grundlage fehlt". (Warum lässt man dabei eigentlich die Theologen aus?) Ich habe mich aber immer schon eines gefragt: Warum und wovor habt ihr so große Angst?!
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  2. #2

    Standard

    Hm, und natürlich, Herold, hast du damit recht: Wir verstehen etwas besser, wenn wir uns darin hineinversetzen. Das ist aber nicht gleichzusetzen damit, dass man diese Sache auch ist oder lebt oder ihrer Überzeugung entspricht.


    @Isaak: Gewiss hast du recht.
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  3. #3
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    Rhein-Neckar-Raum
    Beiträge
    890

    Standard

    Zitat Zitat von Inara Beitrag anzeigen
    Dein Argument ist mir nun auch nicht neu. Ich hab das schon oft gehört (und früher war ich selber auch dieser Meinung), dass es "Religionswissenschaftlern an der richtigen Grundlage fehlt". (Warum lässt man dabei eigentlich die Theologen aus?) Ich habe mich aber immer schon eines gefragt: Warum und wovor habt ihr so große Angst?!
    Vielleicht magst Du liebe Inara mir bzw. uns diesen Punkt auch aus einem anderen Blickwinkel etwas näher beleuchten. Was waren die Gründe für Dich Wissenschaftlern die richtige Grundlage abzusprechen und was waren die Gründe aus denen Du letztlich diese Deine Ansicht revidiert hast (denn so verstehe ich Dich)?

    Über einen weiteren Beitrag würde ich mich freuen.

  4. #4

    Standard

    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    Vielleicht magst Du liebe Inara mir bzw. uns diesen Punkt auch aus einem anderen Blickwinkel etwas näher beleuchten. Was waren die Gründe für Dich Wissenschaftlern die richtige Grundlage abzusprechen und was waren die Gründe aus denen Du letztlich diese Deine Ansicht revidiert hast (denn so verstehe ich Dich)?

    Über einen weiteren Beitrag würde ich mich freuen.

    Hallo lieber Kasper,

    früher (vor vielleicht 1-2 Jahren) war ich praktisch genau derselben Meinung wie Herold. Und ich hatte fast dieselben Gedankengänge wie er. (Daher, lieber Herold, meine ich dich einigermaßen gut verstehen zu können - btw: Danke für deine Antwort auf mein Post. :-)) Früher hätte ich ihm einfach beipflichten können: Ein Wissenschaftler (Theologe etc.) kann doch nur dann an das NT (die Bibel) richtig herangehen, wenn er eine lebendige Gottesbeziehung hat. Das hieß im Endeffekt, wenn er wie ich, wie meine "Glaubensgeschwister" (wie "lebendige Christen") glaubt. Wie sonst könnte er das Gelesene "richtig" auslegen oder zu "richtigen" Schlüssen kommen? Aber damals war ich eben einfach davon überzeugt, das "richtige" zu glauben, auf der "guten Seite" zu sein, und die "Wahrheit" zu kennen, und deshalb war es auch klar, dass es zunächst mal fragwürdig ist, dass überhaupt die Bibel und Co. erforscht werden; aber wenn, dann nur mit dem "richtigen Glaubenshintergrund".
    Wie es dann zu einer Änderung kam, ist eine längere Geschichte, die hier nicht hingehört; Resultat des ganzen aber war letztendlich, dass ich endlich meine Augen öffnen konnte und durfte und vieles gelernt habe. Und dazu gehörte (zum Beispiel), die Bibel als "gottgegebenes Wort" anzuzweifeln, als ich ihre Entstehungsgeschichte recherchierte, die Hintergründe beleuchtete, mich mit Menschen darüber austauschte - sprich: Wissenschaft mit der Bibel (besonders dem NT) betrieb. Und da merkte ich einfach, wie viel gelogen, verdreht, hingebogen und dadurch auch unterdrückt und missbraucht wird. (Nicht ohne Grund gibt es Selbsthilfegruppen für Glaubensmissbrauchte und entsprechende Foren.)


    Und, Herold, ich hatte zu diesem Zeitpunkt verdammt viel Angst. Weil ich WUSSTE, dass falsch war, was ich zu diesem Zeitpunkt noch glaubte. Ich wusste aber nicht, was genau falsch war. Ich wusste auch nicht warum. Ich wusste nicht, was "richtig" war. Letztendlich hatte ich Angst, weil mir dadurch eine "Sicherheit" entzogen wurde, die ich mit keiner anderen Sicherheit ersetzen konnte (das ist ganz simple Psychologie), weil ich wusste (es mir aber nicht erklären konnte), dass ich dort (in der Religion - und dazu gehört das Christentum) keine Sicherheit mehr finde.


    Heute würde ich einfach sagen: Die Vielfalt macht's!
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  5. #5
    Isaak Gast

    Pfeil themennahe Threads

    wenn von Interesse folgendes Thema im Thread:

    click itWissenschaft und Glaubenclick it

  6. #6
    herold Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Inara Beitrag anzeigen
    Und, Herold, ich hatte zu diesem Zeitpunkt verdammt viel Angst. Weil ich WUSSTE, dass falsch war, was ich zu diesem Zeitpunkt noch glaubte. Ich wusste aber nicht, was genau falsch war. Ich wusste auch nicht warum. Ich wusste nicht, was "richtig" war. Letztendlich hatte ich Angst, weil mir dadurch eine "Sicherheit" entzogen wurde, die ich mit keiner anderen Sicherheit ersetzen konnte (das ist ganz simple Psychologie), weil ich wusste (es mir aber nicht erklären konnte), dass ich dort (in der Religion - und dazu gehört das Christentum) keine Sicherheit mehr finde.
    hallo inara
    du warst nie wie ich. denn wenn ich angst habe, so suche ich den grund bei mir, nicht bei meinem glauben.
    ausserdem gibt mein glaube mir erst sicherheit, und gerade dort, wo ich sonst keine andere haben kann.
    demzufolge kannst du nicht gleich geglaubt haben, wie ich glaube.

  7. #7

    Standard

    Zitat Zitat von herold Beitrag anzeigen
    hallo inara
    du warst nie wie ich.
    demzufolge kannst du nicht gleich geglaubt haben, wie ich glaube.

    Och Herold...Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich behaupten würde, jemals so gewesen zu sein wie du oder geglaubt zu haben wie du. Im Bezug auf diese Thematik hier allerdings war ich deiner Meinung schon recht nahe. Wollte damit auch nur auf Kaspers Frage eingehen...

    Grüßle!
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  8. #8
    herold Gast

    Standard

    hallo inara
    Ich hab dich schon richtig verstanden, Herold. :-) Manche lesen auch zwischen den Zeilen.
    gestate mir da, absaloms votum zu verwenden:dein zwischenlesen ist ein subjektiver eindruck.

    Nun, es gibt zumindest mal keinen anderen, um DIR gerecht zu werden.
    ja genau, um meinem anspruch gerecht zu werden.

    Da stellen sich mir folgenden Fragen, um dich noch ein bisschen besser verstehen zu können: Was ist dein Bild eines Religionswissenschaftlers/Theologen, was sind deine Erwartungen? Was müsste ein solcher sagen/tun, um dich zufriedenzustellen, was müsste er sagen/tun, um dich zu verärgern/nicht zufriedenzustellen?
    er müsste meinem anspruch gerecht werden.

    Was ist für dich Erkenntnis?
    ein immer mehr vertraut werden mit dem schöpfer.

    Wie kannst du Sturheit mit Erkenntnis verbinden?
    ich lass mich nicht von meinem schöpfer wegbringen.
    Wissenschaft sollte dazu da sein, entkoppelt von Doktrinen, politischen Meinungen etc. Informationen zu liefern, die uns helfen, die Welt, in der wir leben, zu beschreiben und zu "verstehen" (in der Realität ist dies nicht immer der Fall, besonders in bestimmten Disziplinen).
    sehr gut, gefällt mir, diese beschreibung.
    wie schön, ist das reich gottes nicht von dieser welt.
    Koppelst du nun bspw. Religionswissenschaft an einen bestimmten Typus Mensch, der dies "betreiben darf" (schon recht anmaßend), so lenkst du die Art der Informationen in eine ganz bestimmte Richtung - dies ist eine massive Einschränkung, die es in unserer Geschichte bereits gab.
    es darf jeder betreiben, ich schrieb nur, auf was man achten solle, bevor man sie hört. und das auch nur in bezug auf den neutestamentsglauben.

    Gewiss wird man damit auch Erkenntnisse machen können (vielleicht), aber diese Erkenntnisse, die Informationen, werden stets auf einen bestimmten Bereich beschränkt sein. Kannst du dich für einen Moment von deiner Sturheit, deiner christlichen Anschauung lösen, um zu sehen, dass dadurch ganz schön viel Vielfalt verloren geht?
    lönnen schon, aber weil ich stur bin,bezogen auf den typus, wollen nicht.
    Dein Punkt ist: Religionswissenschaft/Theologie (nicht zu verwechseln) - aber nur wenn der Anwendende auch den "entsprechenden" Hintergrund hat, in deinem Fall: ein Henoch-Typ ist.
    gilt aber nur für den nt-glauben, nicht für alle religionen.

    Mein Punkt ist: Die Wissenschaft (im allgemeinen!) liefert uns Informationen. Der Mensch hat nun darüber zu entscheiden, wie er sie anwenden möchte. (Beispielsweise kann ein Pastor in einer Gemeinde entscheiden, ob er die Infos verwendet, um darüber zu predigen oder nicht; auch kann er sie prinzipiell auslegen, wie er mag, und sie zu einer "Lehre" machen - oder nicht). Dafür ist es essentiell, dass die Wissenschaft an keine Überzeugung, politischer oder religiöser Art, gekoppelt ist.
    Und wenn wir ganz ehrlich sind, läuft dein Punkt auf etwas ganz anderes hinaus, dass schon oft und vielfältig in diesem Forum diskutiert wurde.
    keine ahnung was du meinst. info sind gut. kontrolle der info auch. damit ist auch der infogeber zu kontrollieren.
    Dein Argument ist mir nun auch nicht neu. Ich hab das schon oft gehört (und früher war ich selber auch dieser Meinung), dass es "Religionswissenschaftlern an der richtigen Grundlage fehlt". (Warum lässt man dabei eigentlich die Theologen aus?) Ich habe mich aber immer schon eines gefragt: Warum und wovor habt ihr so große Angst?!
    stimmt, auch theologen sollten henoch typus sein.
    ihr? ich bin nicht ihr, und vetrete auch nicht ihr. angst? vor den reliwissi? nö. aber man muss ja nicht jeder wegbeschreibung gleich glauben.

  9. #9
    manlovi Gast

    Idee Stallgeruch ...


    Zitat von herold:
    so gehe ich dann an mein erstes bauerntreff und freu mich schon. ich kann fachsimpeln in allem, bin bei allem diskutieren dabei, beherrsche ihre sprache............................aber irgendwie........warum halten sie mich nicht für einen der ihren? komisch...........an was liegts wohl?
    als ich dann mit einem freund darüber spreche, da lächelt er, winkt mich zu sich heran und flüstert mir ins ohr: dir fehlt der stallgeruch.



    Was der Bauer nicht kennt, ...

    Wie geht's denn weiter? Haben sie ihn zerfleischt weil er so lecker roch?

    JESUS!


 

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