Hallo Provisorium und Netkrel
Und Danke für deine Berichtigungen ;-).
Ja, da ist wohl einiges anders angekommen, als ich es gemeint habe.
Ich habe mich nicht auf die Erbsünde bezogen und sehe bei Paulus auch keine solche Lehre, im Gegenteil: Jeder steht mit seiner eigenen 'Übertretung' vor Gott:
Röm 5,14 Dennoch herrschte der Tod von Adam an bis Mose auch über die, die nicht gesündigt hatten durch die gleiche Übertretung wieAdam, welcher ist ein Bild dessen, der kommen sollte.
Dh der Tod herrschte über alle, nicht ein Zwang zum Sündigen.
Worauf ich mich bezogen habe, das sind die Ausführungen in Röm 7, wo Paulus sehr schön analysiert, wie ein Mensch in die Sünde hineinrutscht:
Röm 7, Denn ich wusste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte (2.Mose 20,17): »Du sollst nicht begehren!«
8 Die Sünde aber nahm das Gebot zum Anlass und erregte in mir Begierden aller Art; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot.
9 Ich lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig,
10 ich aber starb. Und so fand sich's, dass das Gebot mir den Tod brachte, das doch zum Leben gegeben war.
...
14 Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.
15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich.
16 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so gebe ich zu, dass das Gesetz gut ist.
17 So tue nun nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.
19 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
20 Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
21 So finde ich nun das Gesetz, dass mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt.
22 Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen.
23 Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüt und hält mich gefangen im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.
24 Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?
Diesen Konflikt kennt wohl jeder.
Und wohl jeder kennt auch die 'Abwärtsspirale des Bösen', in der sich jeder verstrickt, der einmal damit anfängt.
Eine Lüge zieht weitere Lügen nach sich, um die erste zu decken. Und mit jeder weiteren sinkt die Hemmschwelle zum Lügen....
Besonders schön wird uns das immer in den Fernsehkrimis vorgeführt. Dort ist es anfangs meist nur eine Kleinigkeit, die der Täter nicht ertragen konnte .... und am Ende steht ein Mord oder sogar mehrere. Und wenn dann auch noch eine Gerichtsverhandlung gezeigt wird, dann fällt fast immer dieser eine Satz (achtet mal drauf): "Was hätte ich denn tun sollen ...?"
Der Täter ist ab einem gewissen Punkt nicht mehr frei, sondern Knecht der Sünde, in deren Knechtschaft er sich mit der ersten Tat ausgeliefert hat und aus der er aus eigener Kraft nicht mehr herauskommt.
Das ist jetzt ein krasses Beispiel mit Mord, wie es in Krimis dargestellt wird.
Aber schon allein die Tatsache, dass dieses Thema so allgegenwärtig im Fernsehen da ist, zeigt doch, wie sehr wir uns eigentlich dessen bewusst sind.
Und in kleinerem Masstab vollzieht sich das im Leben eines jeden Otto-Normalbürgers.
Indem er den Egoismus und seine Wunschvorstellungen an die Spitze seines Denkens setzt und sein ganzes Streben danach ausrichtet und in seinen Gefühlen davon abhängig wird. Immer aus dem heraus lebt, was er haben will und was ihm noch fehlt zum Glücklichsein.
Statt danach zu fragen, wie ein Leben in Übereinstimmung mit dem Plan des Schöpfers aussehehen könnte, in dem er wahre Erfüllung all seiner Sehnsüchte erfahren könnte.
Und das ist es, was Jesus schenkt:
Mt 11, 28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Joh 10,10 Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volleGenüge haben sollen.
Zuerst die Fülle, zuerst die Ruhe für die Seelen und den tiefen inneren Frieden.
Und dann aus dieser Fülle schöpfen und lernen, immer mehr davon im Leben manifest werden lassen, wie eine sprudelnde Quelle:
Joh 4,14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.
Und diese Freiheit und Erfüllung, die den Negativkreislauf durchbricht und nicht fordert und verlangt, sondern zuerst schenkt und dann 'an der Hand nimmt und führt', die meint Paulus, wenn er nach der Darstellung der Knechtschaft der Sünde in Röm 7 dann in 8 schreibt:
Röm 8, 2 Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
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