Mit "schenken" meine ich Vergebung aus Gnade - nicht aufgrund eines durch gute Taten erworbenen Verdienstes.
Nicht: gutes Karma erwerben und damit das schlechte Karma neutralisieren.
Vergebung erlangen, Umkehr, Neuanfang - darum geht es. Aus Gnade, als 'Geschenk' - nicht als lebenslanger Prozess, an dessen Ende die erlangte Vergebung steht
Die Vorstellung, dass Gott vergibt, ohne dass der Mensch sich diese Vergebung durch gute Taten verdient hat, kommt die in deinem Denkmodell überhaupt vor? Irgendwie vermisse ich die da völlig. Ich lese immer nur davon, dass Menschen einander vergeben und dass Gott irgendwie hilft (wie genau, ist mir auch noch nicht klar geworden).
Vergebung ist auch nicht erst durch die Christen 'eingeführt' worden, das AT ist voll davon.
Und da geschieht Vergebung auch immer aus Gottes Erbarmen und Gnade - auf Seiten der Menschen korrespondiert Sündenerkenntnis, Einsicht, Umkehr - nicht 'Ausgleich des schlechten Karmas durch gute Taten'.
Erst kommt die Befreiung, dann kommt ein unbelastetes Leben aus dem Neuanfang.
Natürlich gehört dazu auch Wiedergutmachung - soweit möglich - aber davon ist der Neuanfang nicht abhängig, und wo sie nicht möglich ist, bleibt das nicht wieder gut Gemachte nicht als schlechtes Karma bestehen und zwingt den Menschen nicht, das in einem nächsten Leben abzubüssen ....
Das ist natürlich völlig anders gedacht als im Buddhismus.
Und das ist genau der Punkt, an dem die beiden Konzepte nicht miteinander zu harmonisieren sind.
Mit dem geforderten Glauben an ein 'blutiges Opfer', wie du es ausdrückst, hat das erst mal gar nichts zu tun - sondern grundsätzlich mit der Frage, ob Sündenvergebung und Erlösung für einen völligen (unbelasteten) Neuanfang von Gott aus gewährt, überhaupt grundsätzlich möglich ist oder nicht.
Erst in einem zweiten Schritt geht es dann darum, wie Gott diese Vergebung gewährt.
Aber bevor diese eine grundsätzliche Frage nicht geklärt ist, ist es völlig müssig, über irgendwelche Vorstellungen von 'Opfer' zu streiten .....
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