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Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    @Padma... was Du geschrieben hast... alles schoen und gut und bzgl. der Verstrickungen von Luegen auch richtig.

    Und wie Du es selbst ja richtig auch gleich zu Anfangs schriebst: Das hat nichts mit der "Rechtfertigungslehre" zu tun die wir hier kritisieren.
    Wohl gemerkt: Wir kritisieren dass es dazu *nur* einen Glauben an einen "toten Jesus" am Kreuz *heilsnotwendig* benoetigt.

    All das was Du jetzt schriebst... hat nichts mit dem Kreuztod zu tun. Hat auch nichts damit zu tun mit "allein aus Glauben [an den Kreuztod] wird man 'Gerechtfertigt'".

    Das aber ist unsere Kritik. Und sie trifft nicht auf das zu was Du hier schriebst. Einfach nur das will ich grad erwaehnt haben.

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Und das ist es, was Jesus schenkt:
    Was meinst Du mit "schenken"? Es kann sich doch nur um die verinnerlichte Lehre um dessen handeln, was Jesus damals lehrte.
    Oder meinst Du etwas anderes? Etwa seinen (angeblichen) Opfertod? und wolltest es nur nicht "ausprechen" aus "Diplomatischen" Gruenden?

    Diese Antwort fehlte mir da noch bischen von Dir...


    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
    Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
    Das gesamte Kapitel Mt 11 spricht mit keinem Wort von einem Kreuztod. Spricht mit keinem Wort von einer "allein aus den Glauben an Gottes Gnade findet ihr Frieden in euren Seelen" ...

    Sondern da ging es wirklcih mehr um lokal Ereignisse damaliger Zeit.

    Es ging zB darum dass ein Gerechter Mensch von den Falsch-Prietern abgelehnt wurde (Johannes der Taeufer) den aber viele vom Volk fuer die Re-inkarnation eines ihrer Propheten hielten. Die falschen Priester damals samt deren "blinden Anhaengerschaft" aber ihn verurteilten aufgrund zB seines Asketischen Lebens Mt 11, 18 (kommt Dir das aus einem anderen Thread bekannt vor? :-) )

    Es laest sich immer was finden wenn einem "wer nicht schmeckt" und das "was er sagt"... auch das war die Aussage Jesus in Mt 11.

    Uebrigens: Jesus Antwort auf die Frage wer nun Johannes der Taeufer war.. Zitat: "Und so ihr's wollt annehmen er [Johannes] ist Elia, der da soll zukünftig sein. Wer Ohren hat, zu hören, der höre!" Mt 11,13f.

    Jetzt mal eine Frage: Glaubst Du das Jesus so wies geschrieben steht bzgl. der Identitaetsfrage des Johannes? Also Dass Johannes der Taeufer der "wieder-geborene" Elia war.

    Ich wuerde mal sagen: Nein. Reinkarnation gibt es ja nicht :-) (kicher)

    Im ganzen Kapitel 11 geht es rein darum, um den Konflikt zwischen der blinden falschen Prieterschaft und dessen blinden Anhaneger weil sie Jesus und alle die auf seiner Seite waren und ebenso Johannes den Taeufer der Jesus "bestaetigte" wenn man so will... es ging darum dass es solchen Leuten, wie diese False-Priester und deren Anhanegerschaften man es nie recht machen kann... Johannes bezeichneten sie als Teufel weil er asketisch lebte... Jesus als Saeufer weil er halt auch ab und zu mal bei Festen dabei war... Mt 11,18f

    Jesus "schenkte hier nichts" ... er sagte letztendlich nur dass er nicht einer von dieser Sorte ist wie die falsch-Priester...

    Er sagte Sinngemaes: Lernt von mir. Nimmt meine Lehre an. Ich bin kein "falscher Knochen" wie diese... und ich buerde euch auch nicht eine "sinnlose" Last auf wie diese (mit ihren mosaischen Gesetzen die eh niemand einhalten kann)

    "Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. " Mt 11, 28

    Das also ist der Kontext des Kapitels 11.

    Nehmt auf "meine Last... mein Joch".... "lernt von mir"... ich behandle euch sanftmeutig dabei...

    Den Kontext als auch "das aufnehmen des Jochs" (=innere Wandlung... dazu gleich mehr) und Jesus Lehren dazu anzunehmen.... das hattest Du imho ziemlich ignoriert in Deinen Beitrag... und hast alles in eine Richtung "so dar gestellt" wo am Ende raus kommt "Jesus haette ein Geschenk" das man lediglich annehmen nur muss und dann ist man von saemtlichen Verstrickungen all seiner Entscheidungen und Taten befreit.... so kam das bei mir an.

    Aber das gibt weder der Kontext her... noch gibt es die Lehre Jesus her.

    Den Weg den uns Jesus vorlebte und lehrte... das ist kein Weg des: "Danke Jesus hherzlichst, ich nehm Dein Geschenk an dass Du Jesus bist und das ich an dich glaube... und Fertig"...

    Es ist zB auch ein Weg welcher sagt: "Vergebe allen Menschen"...

    Gut klar... man kann "Vergebe allen Menschen" schon als Geschenk natuerlich bezeichnen... aber koennen wir es auch wirklich annehmen? Koennen wir das Geschenk tragen?

    Du siehst... es ist mehr als nur ein "Danke Jesus ich nehm Dein Geschenk an"... Vergebung kann ein Lebenslanger Prozess sein... nur allein das. Je nach individuellen Fall.

    Ebenso das Losloesen von allem was uns in der inneren Sicht zu Gott abhaelt (wir hatten das ja im letzten Thread)...

    Das lehrte Jesus auch. Und wenn Du willst.... gerne: Bezeichnen wir das "als Geschenk". Wir haben letztens festgestellt dass auch "dieses Geschenk" nicht einfahc nur so "angenommen" werden kann. Das erfordert innere undauch spirituelle Entwicklung. Beim einen mehr und beim anderen nicht mehr ganz so "mehr".

    Ein Leben reicht in der Regel nicht aus.

    Ich sag ja nicht dass Gott und Jesus uns dafuer betrafen wird... wenn wir "langsam auf dem Weg sind"... wenn man es nicht "innerhalb ca. 80 Jahren" schafft...

    Diese Bestrafung falls man es zu Lebzeiten nicht schaffte... das lehren vielmehr die konventionellen Theologien... Das dann nur noch die "ewige Verdammnis" uebrig bleiben wuerden.

    Jesus aber bestrafte niemanden... so wie die Falsch-Priester. Siehe die Ehebrecherin-Szene. Jesus ermahnte sehr wohl. Aber er betrafte nicht so wie es das "false Gesetz" der False-Priester es f o r d e r t e und durch Schriftfundamentalismus es den Leuten als angebliches Gesetz Gottes angedreht wurde.

    Meine Ansicht ist folgende: Wer meint, Jesus haette das Mosaische Gesetz, welches besagt man solle Ehebrecher/innen steinigen, als "goettliches Gesetz" jemals als solches aktzeptiert. Der hat in meine Augen die Lehren Jesus nicht verstanden. Das sag ich klar und deutlich so heraus wie ich es denke.

    Jesus hat ueberhaupt keines dieser Grausamen Gesetze als Gottes Gesetze aktzeptiert... er hat sie alle "Neutralisiert" und abgeschafft weil es noch nie "Gesetze Gottes" waren... und deshalb ist keins mehr von diesen grausamen mosaischen Gesetzen mehr unter seinen Nachfolgern auch mehr uebrig geblieben ist.

    Das war eines der Haupt-Streit-Punkte zwischen Jesus + seinen Nachfolgern ... und der Falschen-Priesterschaft... vor allem auch Paulus schaffte "das [mosaische] Gesetz" ab... zumindest in seinen Theologien :-) Alle Nachfolger Jesus damals "re-formierten" komplett neu all das mosaische Gesetz... und zwar gestartet durch die: Naechstenliebe und Gottesliebe. Wer das tut, der erfuellt das ganze Gesetz... so das "neue Credo"...

    Schon klar dass sich das damlige Funditum mit Haenden und fuesen dagegen wehrte und sie alle am liebsten nur noch Tod gesehen haben wollten... hatten es ja auch bei Jesus und anderen geschafft sie zu ermorden... bitte immer den Kontext also beachten um was es bei all diesen Geschichten in den Evanglien auch ging...

    Schon klar das die damaligen fundamentalsitischen "[mosaischen] Geseteshueter" ein schweres Problem mit solchen Free-Style Leuten hatten... es ist heute nicht anders...
    Geändert von net.krel (29.08.2015 um 12:37 Uhr)

  2. #2

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen


    Was meinst Du mit "schenken"? Es kann sich doch nur um die verinnerlichte Lehre um dessen handeln, was Jesus damals lehrte.
    Oder meinst Du etwas anderes? Etwa seinen (angeblichen) Opfertod? und wolltest es nur nicht "ausprechen" aus "Diplomatischen" Gruenden?

    Diese Antwort fehlte mir da noch bischen von Dir...


    Mit "schenken" meine ich Vergebung aus Gnade - nicht aufgrund eines durch gute Taten erworbenen Verdienstes.
    Nicht: gutes Karma erwerben und damit das schlechte Karma neutralisieren.
    Vergebung erlangen, Umkehr, Neuanfang - darum geht es. Aus Gnade, als 'Geschenk' - nicht als lebenslanger Prozess, an dessen Ende die erlangte Vergebung steht

    Die Vorstellung, dass Gott vergibt, ohne dass der Mensch sich diese Vergebung durch gute Taten verdient hat, kommt die in deinem Denkmodell überhaupt vor? Irgendwie vermisse ich die da völlig. Ich lese immer nur davon, dass Menschen einander vergeben und dass Gott irgendwie hilft (wie genau, ist mir auch noch nicht klar geworden).

    Vergebung ist auch nicht erst durch die Christen 'eingeführt' worden, das AT ist voll davon.
    Und da geschieht Vergebung auch immer aus Gottes Erbarmen und Gnade - auf Seiten der Menschen korrespondiert Sündenerkenntnis, Einsicht, Umkehr - nicht 'Ausgleich des schlechten Karmas durch gute Taten'.

    Erst kommt die Befreiung, dann kommt ein unbelastetes Leben aus dem Neuanfang.
    Natürlich gehört dazu auch Wiedergutmachung - soweit möglich - aber davon ist der Neuanfang nicht abhängig, und wo sie nicht möglich ist, bleibt das nicht wieder gut Gemachte nicht als schlechtes Karma bestehen und zwingt den Menschen nicht, das in einem nächsten Leben abzubüssen ....

    Das ist natürlich völlig anders gedacht als im Buddhismus.
    Und das ist genau der Punkt, an dem die beiden Konzepte nicht miteinander zu harmonisieren sind.
    Mit dem geforderten Glauben an ein 'blutiges Opfer', wie du es ausdrückst, hat das erst mal gar nichts zu tun - sondern grundsätzlich mit der Frage, ob Sündenvergebung und Erlösung für einen völligen (unbelasteten) Neuanfang von Gott aus gewährt, überhaupt grundsätzlich möglich ist oder nicht.
    Erst in einem zweiten Schritt geht es dann darum, wie Gott diese Vergebung gewährt.
    Aber bevor diese eine grundsätzliche Frage nicht geklärt ist, ist es völlig müssig, über irgendwelche Vorstellungen von 'Opfer' zu streiten .....

  3. #3

    Standard

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Ich lese immer nur davon, dass Menschen einander vergeben und dass Gott irgendwie hilft (wie genau, ist mir auch noch nicht klar geworden)
    Was heist hier "nur"? Nur ist gut... es ist doch genau eines der Hauptrobleme was hier auf diesen Planeten herrscht. Die Unwilligkeit einander zu vergeben. Stattdessen darauf zu warten/ hoffen dass Gott uns da alles vergibt... Aber so lehrte es Jesus nicht.


    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Die Vorstellung, dass Gott vergibt, ohne dass der Mensch sich diese Vergebung durch gute Taten verdient hat, kommt die in deinem Denkmodell überhaupt vor?
    Bgzl. den guten Taten seh ich es klassisch. Sprich: Wenn der Glaube gut ist... dann wirkt man auch gut in Wort und Tat.

    Wenn eine "gute Tat" "berrechnend" getan wird... nicht das ich das unbedingt als schlecht bezeichnen wuerde... immerhin tuts ja dennoch was gutes :-) Aber falls sie "berrechnend" ist dann stimmt da natuerich auch wo was nicht... das geht dann auch in meinen Augen in Richtung "Werksgrerechtigkeit"...

    Nur was die "Vergebung aus Gnade" betrifft: Es nuetzt ja nichts wenn uns fuer was zwar rein aus Gnade vergeben wird... (hatte Dir ja auch schon beschrieben dass ich das auch nicht ausschliese aber das liegt allein in Gottes ermessen... und ist nicht "pauschal zu erwarten"... sagens wir mal so)

    ... wir aber dabei nicht die eigene Ursache des "Fehltritts" bei uns selbst erkannt hatten.

    Ich find das liegt doch auf der Hand oder? Weil wenn man die Ursache "des Uebels" erst gar nicht bei sich selbst erkannt hat... wass nuetzt es dann wenn Gott uns dies immer und immer wieder vergibt ohne dass wir die Erkenntnis der Ursache wenigstens eingesehen haben?

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Das ist natürlich völlig anders gedacht als im Buddhismus.
    Du wir muessen da gar nicht auf "den Buddhismus" (bzw. besser gesagt: "Dein ja vorrangig theoretisches Verstaednis davon) immer als Suendenbock zurueck greifen... ich gehoere dieser Religion zudem auch nicht an. Aber ich betrachte "den Buddhismus" aber auch nicht so wie Du ihn darstellst...

    Wir koennen da gerne innerhalb der Christentume bleiben...

    Eine Vergebug unserer Suenden ohne dass wir uns der Ursache bewust sind... was macht das fuer ein Sinn?

    Sinn macht es fuer mich wenn "die Einsicht" wie es zur "persoelichen Suende" kam vorhanden ist. Weil wenn diese da ist.. und es "ueberwunden wurde"... darum geht es doch.

    Es geht doch nicht darum dass Gott uns "unseren eigenen Dreck" hinterwischt und wir noch nicht mal damit aufhoeren koennen weil uns die Einsicht fehlte...

    Das macht kein Vater und keine Mutter auf Dauer mit... irgendwann mal sagen die Eltern: So Jungs und Maedls... ihr lernt jetzt "selbst runter zu spuelen"... :-)

    Natuerlich kann man auf Gottes Hilfe und "Gnade" dabei zaehlen sofern man um diese im innersten seinens Herzens bittet (und manche: Schreien)....

    Aber das was Du da beschreibst Padma... da wuerde sich der Mensch nicht mehr entwickeln... also seine Seele... wenn das "immer und stehts" nur nach diesen Schema ablaufen wuerde... "die Vergebung aus reiner Gnade weil man halt daran felsenfest glaubt" .

    Und lass uns all die Christen angucken die das so glauben.
    Findest Du Gott hat ihnen alles Vergeben und sie tragen ab diesen Zeitpunkt keine "innerliche Last" mehr?

    Guck einfach in die Realitaet und diese Frage beantwortet sich ja dann von selbst...
    Geändert von net.krel (29.08.2015 um 13:28 Uhr)

  4. #4

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen

    Es geht doch nicht darum dass Gott uns "unseren eigenen Dreck" hinterwischt und wir noch nicht mal damit aufhoeren koennen weil uns die Einsicht fehlte...

    Das macht kein Vater und keine Mutter auf Dauer mit... irgendwann mal sagen die Eltern: So Jungs und Maedls... ihr lernt jetzt "selbst runter zu spuelen"... :-)
    Ich sags ja - da ist eben der grundsätzliche Unterschied, der sich nicht harmonisieren lässt.
    Einmal in der Gottesvorstellung und zum anderen in der Frage, wie sich Sünde 'substanziell' auswirkt und was Gott damit zu tun hat.


    Das zeigt dein Beispiel sehr deutlich:
    Das Ziel der Eltern ist es, dass ihre Kinder eines Tages ganz selbständig und unabhängig von ihnen werden, nicht mehr auf ihre Hilfe angewiesen sind.

    Die christliche (und auch schon die jüdische)Gottesvorstellung ist anders.
    Hier geht es nicht darum, Unabhängigkeit von Gott zu erlangen und ihn nicht mehr zu brauchen, um gut zu sein.
    Sondern in ihm die Quelle des Lebens zu finden und von allem anderen unabhängig werden.
    Das wir sehr schön deutlich in dem Vers, den ich an Provisorium geschrieben habe.

  5. #5

    Standard

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Ich sags ja - da ist eben der grundsätzliche Unterschied, der sich nicht harmonisieren lässt.
    Fuer Dich laesst sich "die Gnade Gottes" und "Saat und Ernte" nicht harmonisieren... ich seh das eher so. Ich seh da wirklich keinen "unloesbaren Konflikt" in beiden Lehren. Und wohl gemerkt: Jesus lehrte in den Evangelien "Saat und Ernte" vorwiegend. Wie kann das sein wenn es mit der Gnade Gottes nicht vereinbar waere? "Saat und Ernte" kannst Du nicht aus den Evangelien als "Zentral Lehre"... "weg theologisieren" Padma :-)

    Das ist mir in den letzten Threads ja auch schon aufgefallen und "warf" :-) dir ja deshalb auch vor dass Du beide Lehren Jesus da gegeneinander auspielst...

    Ich bin es nicht der das tut...

    Ich sehe keinen unaufloesbaren Konflikt zwischen Gnade und Saat und Ernte.

    Ich hab da kein "Swcharz Weis" Denken. Beides wirkt zusammen.

    Ich versteh auch nicht wie man beides "trennend" unbedingt sehen will/ oder nur kann...

    Muenzen wir mal das Verstaendnis von "aus Gnade allein" auf unsere Justiz um... Du da wuerde wirklich jeder dann nur noch den Kopf schuetteln wenn dem so waere...

    Muenzen wir es auf Eltern und ihren Kindern um... auch da wuerde jeder nur noch den Kopf schuetteln.... "wenn den Kids stehts aus reinster Gnade alles hinterhergputzt und hinterhergeraeumt wird"... was meinst Du wie die dann am Ende rauskommen?

    Aber bei Gott soll es so sein? Nee also das ist mir unmoeglich zu glauben und in meinen Augen ist es auch nicht so...

    Und rein biblisch gesehen ist es auch nicht so... die Evangelien geben das nicht her... ich weis nicht woher diese "Lehre" von der "allein seeligmachenden Gnade Gottes man muesse nur daran glauben" kommt... ich vermute "evangelische Kirchen-Theologie"... Luther hat damit angefangen.... das waer zumindest mir immer und immer wieder beobachtetes typisches Muster...

    Und zu allem wird das dann auch noch als "das Christentum" dargestellt... derweil es sich in den Evangelien nicht finden laesst... denn auch dort wird Gnade Gottes und Saat und Ernte gelehrt... und nicht "entweder oder"...
    Geändert von net.krel (29.08.2015 um 14:14 Uhr)

  6. #6

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Fuer Dich laesst sich "die Gnade Gottes" und "Saat und Ernte" nicht harmonisieren... ich seh das eher so. Ich seh da wirklich keinen "unloesbaren Konflikt" in beiden Lehren. Und wohl gemerkt: Jesus lehrte in den Evangelien "Saat und Ernte" vorwiegend. Wie kann das sein wenn es mit der Gnade Gottes nicht vereinbar waere? "Saat und Ernte" kannst Du nicht aus den Evangelien als "Zentral Lehre"... "weg theologisieren" Padma :-)
    Nein, ich will das nicht 'weg-theologisieren'.
    Aber du stimmst doch sicher mit mir überein, dass etwas (Vergebung) nicht gleichzeitig 'verdient' werden kann (durch gute Taten/Karma) und zur selben Zeit als 'unverdientes Gnadengeschenk empfangen' werden. Oder wie sollte das beides gleichzeitig gehen?

    Palus schreibt deshalb so:

    Röm 4,4 Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht.

    Gal 5,4 Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid aus der Gnadegefallen.

    'Christlich' ist die Lehre, dass - nach Einsicht und Umkehr - zuerst Gnade und Vergebung kommt und aus dem Neuanfang dann mit Gottes Hilfe die guten Taten entspringen.

    So wie ich dich verstanden habe, kommen erst mit Gottes Hilfe gute Taten, die den Menschen so verändern, dass er irgendwann seine Erlösung erreicht.

    Die buddhistisch/hinduistische Ansicht dazu ist nochmal anders: Erlösung wird durch Erkenntnis erlangt. Karma spielt nur eine Rolle hinsichtlich der Erdenleben im Rad der Wiedergeburten. Davon wird man nicht frei durch gutes Karma. Man kommt da nur heraus, indem man das falsche Bewusstsein (Identifizierung mit dem Ego des Erdenlebens) aufgibt. Sobald diese Erkenntnis da ist = 'Erwachen', sind alle Bindungen gelöst und Karma kann nicht mehr bindend wirken.

    Also würde ich das, was du schreibst eher so einstufen, dass es dem jüdischen Gesetzesverständnis (ohne die vergebende Gnade, die dort aber auch schon da ist), entspricht.
    Und dass das buddhistische Verständnis da noch eher an das christliche herankommt, indem durch Erkenntnis der Wahrheit alle Bindungen gelöst werden.
    Allerdings unterscheiden sich beide Konzepte grundlegend in der Gottesvorstellung und der Rolle, die Gott hinsichtlich der Erlösung und dem Herbeiführen der Erkenntnis sowie dem neues Leben aus dieser Erkenntnis heraus, spielt ;-).





  7. #7

    Standard

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Nein, ich will das nicht 'weg-theologisieren'.
    Da wird Dir aber nichts anderes uebrig bleiben wenn Du Dich in Deinen Glauben auch auf die Evangelien beziehst aber "Saat und Ernte" und "die Gnade Gottes" aus welchen Gruenden nun jetzt auch immer, nicht in Einklang sehen kannst... oder?

    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Aber du stimmst doch sicher mit mir überein, dass etwas (Vergebung) nicht gleichzeitig 'verdient' werden kann (durch gute Taten/Karma) und zur selben Zeit als 'unverdientes Gnadengeschenk empfangen' werden. Oder wie sollte das beides gleichzeitig gehen?
    Ich bin da pragmatisch: Und wenn ich jemanden was schlechtes getan hab (was ich zumindest [auch] als Suende verstehe)... dann sind zwei Sachen vonnoeten:

    Erstmal dass ich es ueberhaupt einsehe / erkenne dass ich unrecht getan hab... das ich den anderen verletzt hab...

    Und danach mich entschuldige und den Schaden auch wieder gut mache irgendwie. Zumindest ist das bei mir ein natuerlich Drang in solchen Faellen. Bei Dir nicht? Kann ich mir nicht vorstellen eigentlich...

    Fuer das "Einsehen" benoetigt es Selbstreflektion... Kritikfaehigkeit... und aber generell auch ueberhaupt das "anerkennen" dass man selbst sehr wohl auch "suendigt" gegen andere ohne das man sich dessen ueberhaupt bewust ist... selbst sogar wenn eine gewisse Selbstreflektion vorhanden ist.... oft aber ist man Blind auf einen Auge.

    Hier kommt fuer mich Gottes Gnade ins Spiel: Das bitten Gottes darum, dass in diese (potentielle) eigene "Blindheit" Licht "rein bringen moege"... hier bin ich auf seine Gnade angewiesen dass dies passiert. Das er auf mein "klopfen" reagiert.

    Danach dann... wenn ich "seh" was auch ich fuer Fehler machte die ich vorher erst gar nicht als solche wahr genommen habe... dann wird das eigene Gewissen und Herz alles weitere erledigen und einem nach dem richtigen Draengen "was zu tun ist"... sofern natuerlich Gewissen und Herz im einigermassen guten Zustand ist... falls nicht: Gleich hier auch noch um Gottes Gnade bitten dass er hier etwas von seiner Liebe "spenden" moege...

    Das ist jetzt nur exemplarisch abstrakt geschrieben aber ich denke es ist klar wie ich also Gnade und "Saat und Ernte" verstehe.

    Es wird einem automatich zu einer Wiedergutmachung draengen wenn man den eigenen Fehler eingesehn hat den man vorher nicht sah... sofern man natuerlich auch den Mut dafuer hat.

    Das hat nichts mit einem Credo welches Du seit Beitraegen nun immer und immer wieder darbringst zu tun... von wegen: "Durch gute Taten kann man sich seine Vergebung nicht verdienen"...

    Du uns sind die Gesetze Gottes und Gott selbst in unseren Herzen und Gewissen... das lehrte Paulus schon... wer diese nicht aus seinen Herzen und Gewissen selbst erkennt... dem kann ich nur empfehlen, Die Gnade Gottes "anzurufen"... und Gott bitten er moege da Licht ins Dunkle bringen... kann ich echt nur empfehlen.

    Du siehst... Gnade Gottes spielt bei mir eine grosse Rolle.

    Aber "Saat und Ernte" auch...

    Niemand braucht sich einbilden er koenne (sei es bewusst oder unbewusst) anderen Schaden in der Seele zu fuegen... und Gott wuerd ihm das so ohne weiteres "Vergeben" ohne dass die Sachen nichgt geklaert sind... verstehst Du wie ich es meine?

    Einsicht, Buse, Umkehr, Gnade Gottes, Saat und Ernte und durchaus auch Wiedergutmachung sofern moeglich... all das spielt in sich zusammen, sind keine Gegensaetze... und all das lehrten Jesus und sogar Paulus auch noch... und der war noch [lange] nicht mal am Ziel angelangt... und selbt er verstand das damals schon :-) zumindest nach meiner "paulinischen Leseart" :-)
    Geändert von net.krel (29.08.2015 um 15:05 Uhr)

  8. #8

    Standard

    @Digido
    In dem Maße, wie wir eben dem Ewigen vertrauen, wird es wirksam in unserem Leben.
    Was heisst das, dem Ewigen vertrauen? Wie gestaltet dieses "Vertrauen" unser tägliches Leben?

    PS: Es gibt vorerst keinen Tod, nur tote Körper. Erst das "ausgelöscht werden aus dem Buche des Lebens",(Off.) ist auch der geistige Tod.

  9. #9

    Standard

    Wenn jemand genau das tut was Jesus lehrte...

    Net.krel und genau hier liegt (lag) das Problem! Wir wissen nicht authentisch was Jesus lehrte. Uns liegen nur mündliche Überlieferungen von Überlieferungen von Überlieferungen vor, die, mehrfach übersetzt und falsch gedeutet, heute als das Wort Gottes gelten und an die sich viele klammern.

    Aber Gott liess die Menschen noch nie allein, ohne ihnen die Eigenverantwortung ab zu nehmen, d.h. zu jeder Zeit kam durch Gott durch Propheten und Wahrheitsbringer zu uns. Diese gaben der Menschheit immer soviel Informationen, wie sie damals in der Lage waren zu erfassen. Heute muss nicht mehr soviel geglaubt werden wie vor 2.000 Jahren. Heute haben wir durch Forschung und Wissenschaft, ein grösseres Wissen von den Gesetzen der Natur und Schöpfung.

    Deshalb konnte Paulus sagen: "Euer Wissen ist Stückwerk. Wenn aber kommt das Vollkommene (der "Tröster" aus Johannes?)
    dann wird das Stückwerk aufhören.

    Wer blind an der Bibel klebt, wird den "Tröster" oder das Vollkommene schwerlich erkennen. (ähnlich wie vor 2.000 Jahren)


    Was hindert uns daran, von den törrichten zu den klugen Jungfrauen zu wechseln?

  10. #10

    Standard

    @net.krel

    "Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist.
    Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast." (Mt 5,25)

    Nein, das liest sich nicht nach "heile, heile Gänschen". Jesus fordert knallhart, die Einhaltung des Gesetzes der Wechselwirkung.
    Und das nicht nur an dieser Stelle. Off. 22.12 + "tausend" weitere Stellen.

    Aber, wie heisst es doch "so schön": Mit Speck fängt man Mäuse!! :-( , d.h. so fangen Religionen (Kirchen) Mitglieder.


 

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