Schönsten guten Morgen, liebe FrauShane,
Eieiei, was du sooo viele Worte schreiben kannst! Da komm' ich kaum mehr hinterher...Muss mich also doll anstrengen!
Echt? Das muss ich dann glatt überlesen haben! Bisher hatte ich nämlich immer den Eindruck, als würdest du deine persönliche Sichtweise, vor allem diese Geschichte betreffend, als grundsätzlich objektiv betrachten. Jedenfalls objektiver als meine persönliche Sicht.
Huch! Da dreht sich mir schon wieder alles. Also du lässt mich wirklich regelmäßig Karussell fahren. Aber hab' ich schon erwähnt, dass ich das schon als Kind nicht mochte? Ich wollte immer nur Enten angeln!
Na ja, egal! Ich habe jedenfalls in meiner Bibel gelesen, dass diejenigen, die Gott lieben (und ich liebe Gott wirklich sehr!) dem Bild seines Sohnes gleichförmig werden sollen, also das wir quasi in das Bild des Sohnes verwandelt werden. Und das bedeutet für mich persönlich, dass sich das Wesen Christi mehr und mehr in meinem Wesen breit macht. Er geht also mir in Fleisch und Blut über und dadurch werde ich in sein Bild verwandelt.
Geschrieben steht es hier:
Der aber die Herzen erforscht, weiß, was der Sinn des Geistes ist, denn er verwendet sich für Heilige Gott gemäß. Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind. Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. (Römer 8, 27-29)
Und hier:
Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an (spiegeln sie wider) und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht. (2. Korinther 3, 17+18)
Dementsprechend glaube ich persönlich daran, dass man, wenn man Gott liebt, dem Bild des Sohnes immer gleichförmiger wird. Wir werden also in sein Bild verwandelt und dadurch wird uns der Sohn auch immer wesenhafter und schlussendlich ist dann eben unser Wesen, dem Wesen des Sohnes gleichförmig. Das ist, weil Gott in unsere Seele geboren wird!
Oder, wie Meister Eckhart mal an Weihnachten gepredigt hat:
Was nützt es mir, wenn die gesamte Christenheit am heutigen Tag die Geburt Gottes feiert, dass Gott, unser Herr vor eintausenddreihundert Jahren in Bethlehem im Stall geboren wurde. Was nützt mir das, wenn diese Geburt nicht in mir selbst stattfindet?
Klug, gell! :-)
Na ja, nicht ganz! Bis zu einem gewissen Punkt kann man mit Newton auch die Bahnen der "höheren Himmelwelt" berechnen, aber einst kam man ins Stutzen, als das bei den Monden des Neptun nicht mehr passen wollte.
Das hat dann der Einstein gelöst und uns erklärt, dass das daran liegt, weil sich der Raum krümmt. Verrückte Sache, weil er das hier auf der Erde offensichtlich nicht tut!
Ne, ich finde so kann man das nicht sagen. Das eine ist Physik, das andere Glauben. Das eine ist in der Sprache der Mathematik geschrieben und das andere steht in Buchstaben z.B. in der Bibel. Das eine ist schnöder Materialismus und das andere schönster Idealismus (also für mich persönlich zumindest).
Keinesfalls beschreibt Einstein die Realität Gottes! Wie gesagt, das ist Physik! Und sicher ist mit Einstein nicht das Ende erreicht, weil er die Schwerkraft nicht mit den anderen Kräften vereinen konnte. Es gibt noch keine "Weltformel"!
Es gibt heute zwei favorisierte Theorien (!). Einmal die Schleifenquantengravitation und dann noch die M-oder String Theorie. Da musst du dich jetzt entscheiden, ob du dein Universum lieber in Schleifchen, oder lieber in Fädchen haben möchtest! Ich persönlich hätte ja gerne zu Schleifchen gebundene Fädchen...:-)
Oh danke Schatz, aber wie ich letztens schon ed sagte, sobald es um die Offenbarung geht, bin ich raus! Da habe ich nicht den Hauch einer Ahnung von!
Da gehst du, wie gesagt, völlig richtig davon aus. Wir wissen zurzeit lediglich nur, dass wir noch nichts wissen! Aber manches passt halt schon so schön und man kann dolle Dinger damit machen! Z.B. unsere Kommunikationsgrundlage - den Computer! Ohne Einstein hätte es keinen Computer gegeben.
Also in diesem Universum werden sowohl Newton. als auch Einstein für einen gewissen Teilbereich immer ihre Gültigkeit haben, weil das Universum nun einmal so beschaffen ist, wie es beschaffen ist. Aber bei Gott gibt es meiner Überzeugung nach nur Gott und nichts außerdem...Deshalb versuchen wir ihn ja auch in dem Bild des EINEN zu fassen und sehnen uns nach der Einheit mit ihm.
Ja eben! Deshalb habe ich mich ja auch so sehr dagegen gesträubt, dass du auf mich als Spinne schaust und behauptest, dass mein Kreuz falsch herum wäre! Und genau deshalb habe ich auch die Wesenhaftigkeit so sehr betont, weil es eben laut Bibel darauf ankommt, dass das Wesen des Sohnes im Menschen verwirklicht wird, wir ihm also gleichförmig werden.
Jesus hat aber nicht von einem dritten Himmel gesprochen sondern er sagte: Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Siehe sagte er zu den Menschen, die um ihn herum standen! Aus deren Position konnte man das Reich bereits sehen. Da musste man also nicht im dritten Himmel sein.
Und übrigens, bzgl. des dritten Himmels steht in der Bibel folgendes geschrieben:
Gerühmt muss werden; zwar nützt es nichts, aber ich will auf Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn kommen. Ich weiß von einem Menschen in Christus, dass er vor vierzehn Jahren - ob im Leib, weiß ich nicht, oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es -, dass dieser bis in den dritten Himmel entrückt wurde. Und ich weiß von dem betreffenden Menschen - ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es -, dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht. (2.Korinther 12, 1-4)
Da heißt es doch eigentlich nur, dass Paulus gar nichts gesehen hat! Er hat noch nicht einmal gewusst, ob er einen Leib hat oder nicht (selbst sein "Ich" hat er nicht gewusst!!!)! Er hat nur Worte gehört, die auch noch unaussprechlich waren. Im Grunde hat er also gar keine, für uns verwertbare Erfahrung gemacht! Der dritte Himmel ist halt nicht von dieser Welt und mit nichts von dieser Welt vergleichbar. Materie scheint da keine große Rolle zu spielen und also ist alles Reden über den dritten Himmel reine Phantasie und Spekulation. Selbst wenn man da war, kommt man ohne verwertbare Erkenntnis zurück!
Das hat Meister Eckhart übrigens mal sehr schön erklärt, weshalb das so sein muss, aber das kann ich hier jetzt unmöglich ausführen, weil ich leider keine Zeit dazu habe. Nur soviel, das ist, weil Gott mit nichts in der Welt identifizierbar ist - negative Theologie! :-)
Doch, beurteilen kann ich es, aber ich kann es nicht wissen (ob meine Beurteilung stimmt!)! Ich gehe aber davon aus, dass du ehrlich zu mir warst und es stimmte, als du sagtest, dass du die Spinne so gesehen hast, wie du sie gesehen hast und dann daraus deine Schlussfolgerungen zogest.
Und dann habe ich ja auch noch Glauben und der sagt eben: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an. 1.Samuel 16,17
Aha! Die Hauptstraße also!!! Dementsprechend also nicht den schmalen Weg, durch die enge Pforte! Verdächtig! :-) (Sarandanon, wir brauchen hier glaube ich deine "Los! Gestehe- Maschine"...) :-)
Willst du damit sagen, dass ich verkehrt bin, oder gar "das Verkehrte"? Schon wieder? Was hast du nur mit mir?
Ne Du, von einem Ziel der Spinne war nie die Rede! Ich habe lediglich gesagt, dass ihr das Kreuz wesenhaft geworden ist. Und wenn man von einem Ziel sprechen mag, dann sprechen wir doch eigentlich immer von dem Ziel, das ein Wesen (in sich) verwirklicht (in ihm verwirklicht wird).
Wie beim Gleichnis vom verlorenen Sohn. Sein Wesen verwandelte sich in das Wesen eines Schweines, aber dann kehrte er um und verwandelte sich wieder in das Wesen des Sohnes. In irgendein Wesen verwandelt sich der Mensch immer. Oder anders, irgendein Wesen verwirklicht sich immer im Menschen.
Vielleicht schreibt er für mich ja nochmal die Heilsgeschichte um? Ist laut Paulus ja schon mal passiert (siehe Römer 9 und Römer 11).
Ne Quatsch! Ich setze alles auf eine Karte! Der Liebe zu Gott und den Menschen! Sollte das nicht ausreichen, werde ich ihm wohl wirklich mal seine eigene Geschichte erklären müssen! :-)
Mal ganz was Persönliches! Ich töte und esse keine Tiere. Und wann immer mir eine Spinne begegnet, dann sammel ich sie auf und bringe sie in sicheres Terrain. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Spinnen sich meist ganz kurz abseilen, aber nie auf den Boden fallen (wollen?), weil sie wieder ihr Seil hinauf steigen! Sie hängen also lieber am seidenen Faden, als auf dem Boden der Tatsachen aufzukommen - und ich...
Nö, das sehe ich anders! Sie trägt ihr Kreuz so, wie es uns Christus geboten hat:
Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach! (Lukas 9,23)
Ja plötzlich! Plötzlich kommst du wieder damit an und sagst, dass du das alles nicht zerreden willst, nachdem du es bereits immer stärker zerredet hattest.
Wie gesagt, wir hätten bei der ersten und einfachen Betrachtungsweise bleiben können. Aber damit warst du nicht zufrieden und dann erst wurde es meiner Meinung nach zerredet!
Also entschuldige mal bitte! Du erzählst da eine Geschichte, in der du mit mir in Gedanken spazieren gehst und dann dieser Spinne begegnest und schlussendlich ihr Netz zerstörst und sie zur Seite schaffst und das soll ich dann nicht auf mich beziehen?
Selbstverständlich war die Geschichte auf mich gemünzt und sie erklärt sich ja von ganz allein! Nach deiner Argumentation könnte man auch zu Jesus sagen, dass seine Gleichnisse gar nicht für mich gelten können, denn ich bin ja gar nicht persönlich in der Geschichte erwähnt worden und seine persönliche Interpretation hat sich ja auch nie auf ein Provisorium bezogen! Da ist z.B. von Weinstöcken und Reben die Rede und beides bin ich nicht! Das weiß ich, weil ich hier in einer Weingegend lebe und schon oft in den Weinbergen war...
Wenn man etwas dekonstruiert, konstruiert man eben dadurch auch etwas Neues! Man kann nicht nicht konstruieren!
Ne Schatz, nicht die Perspektive lässt einem an Gott teilhaben, sondern das Wesen! Deshalb sind wir ja auch im Bilde Gottes geschaffen und also wesenhaft mit ihm verbunden. Das konnte uns selbst der Sündenfall nicht nehmen. Aber durch den Sündenfall hat sich unsere Perspektive geändert und wir haben plötzlich Gutes vom Bösen unterscheiden können (1. Mose 3, 22) und sind dadurch also in eine dualistische Welt geboren worden, wo wir doch davor in der Einheit mit Gott waren, was eine viel bessere Perspektive war, denn da war uns alles nur allein gut! :-)
Ich werde mich auf den "verlorenen Sohn" berufen! Und erwarte also offene Arme, weil ich ja wirklich zum Vater umkehren will und immer schon wollte! :-)
Nein, sie trägt täglich ihr Kreuz, wie ihr geboten! Siehe oben! :-)
Am Ende wird man dem Bild des Sohnes gleichförmig! Dazu muss ich mich bewegen und gleichsam "bewegt" sich Gott in meine Seele".
Meister Eckhart sagt dazu:
Soweit du in allen Dingen ausgehst aus dem Deinen, soweit, nicht weniger und nicht mehr, geht Gott ein mit all dem Seinen.
Ach wenn die Heiligen ihr Urteil sprechen dürfen, dann mache ich mir auch keine Sorgen! Heilige lieben bestimmt alle Menschen! Und bestimmt auch Provisorien. Die finden sie ja putzig...! :-)
Eigentlich ist das ganz einfach! Es ist wichtig und muss und darf so bleiben, dass du dein Glaubenssystem als wahr erlebst und erfährst! Aber du solltest dabei bitte nicht übersehen, dass es eben dein Glaubenssystem ist. Das sind alles deine Vorstellungen, wie du dich Gott nähern kannst, wie du glauben kannst!
Da du aber einmalig und unwiederholbar bist und nur du allein dieses Leben führst und führen kannst, das nun dein Leben ist, kannst du dein Glaubenssystem nicht absolut setzen! Andere Menschen leben ein anders Leben, machen andere Erfahrungen und Gott möchte auch diesen Menschen ganz persönlich begegnen.
Wer will schon einfach nur so glauben, wie man es ihm erzählt hat? Man muss doch seine eigenen Schritte und Erfahrungen machen, sonst ist man doch nicht authentisch und man bleibt auch zeitlebens in einer Art Abhängigkeit. Gott will uns doch aber frei machen und also muss man auch dazu frei sein, ihm fern jeglicher Dogmen und "das geht nur so und muss so sein Bestimmungen" begegnen zu dürfen.
Ich ehre und freue mich an deinem Glauben! Bitte bleib dabei! Aber bitte betrachte doch den Glauben anderer Menschen nicht als minderwertig, oder sowas. Lass uns doch bitte das Trennende vergeben und uns bei der Liebe treffen...!
Niemals ist unser Glaube entgegengesetzt, sondern wir kommen nur aus unterschiedlichen Richtungen. An beide von uns ist der Ruf zur Umkehr ereilt und nun kehren wir um! Du von dort, wo du gerade standest, ich von dort, wo ich gerade stand! Aber das Ziel vereint uns! Die Einheit mit/in Gott!
LG
Provisorium
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