Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen

Für mich ist auch das Gefühl der innerlichen Freiheit von besonderer Bedeutung. Ich kann klar und authentisch leben, muss mich keiner Doppelzüngigkeit schämen, nicht hintenherum, nicht Wasser anpreisen und Wein trinken... usw. ... ich erfahre soziales Miteinander als Entwicklungsprozess, der sich u.a. durch seine Fehlerfreundlichkeit (aus Fehlern lernen, erfahren wie etwas nicht funktioniert, um nach anderen Lösungen zu suchen)auszeichnet.
Das trifft genau den Punkt. Wo Fehler immer nur als Fehlverhalten oder gar Versagen angesehen werden entsteht ein Klima der Härte, Unbarmherzigkeit und Unehrlichkeit (=“Schein“-Heiligkeit), aber auch Versagensängste, Selbstzweifel bis zu psychischen Krankheiten. Auf Gemeindeebene führt es zu öffentlichem Pranger und Unterdrücken von Konflikten, weil auch konstruktiver Streit und Reden über Missstände als störend eingestuft werden. Ich lebe heute in einer anderen Welt, wie wahr. Fehler im zwischenmenschlichen Miteinander sind eine Möglichkeit des Lernens oder gegenseitigen Vergebens. Das ist eine fundamental andere Herangehensweise an unsere menschliche Unzulänglichkeit.

LG
J.