Eventuell habe ich den Religionsbegriff zu ungenau gebraucht. „Religion“ kann zum einen ein (Sammel-)Begriff sein für philosophische Anschauungen, die einen oder mehrere Götter einbezieht. Andererseits hat der Begriff „Religion“ für mich einen funktionalen Bezug. Nämlich dort, wo es um die Rückbindung an das Göttliche geht. Oder besser gesagt, dort, wo es um die Verwirklichung unseres göttlichen Wesenskerns geht. In diesem letzteren Sinne gibt es nur eine Religion, die sich aber in den verschiedenen Religionen (im ersteren Sinne) zum Ausdruck bringen mag.
Lass mich einen bildhaften Vergleich anstellen. Nehmen wir an, verschiedene Gruppen von Menschen leben um einen hohen Berg herum. Die eine Gruppe sagt, die Spitze des Berges sei mit Gold bedeckt. Man sehe schließlich das Funkeln in der Sonne. Die zweite Gruppe meint, dass es sich doch eher um Silber handeln müsse. Die nächste Gruppe favorisiert Diamanten. Und eine weitere Gruppe, die vielleicht ungünstiger weise auf der Nordseite des Berges lebt, erklärt, da glitzere gar nichts. All dies sind Religionen im ersteren Sinne. All diese Menschen glauben etwas.
Religion im zweiten Sinne würde Dich den Berg hinaufführen. Statt zu glauben, könntest Du wissen. Das ist Religion in ihrem funktionalen Bezug.
Die Basis meiner Glaubensinhalte ist keineswegs die Logik. Das ist ein Missverständnis. Wie ich schrieb, ist das Göttliche dem Verstand (also auch der Logik) letztlich unzugänglich.Die Grundlage deiner " Glaubensinhalte" basieren für mich auf logische Rückschlüsse menschlicher Forschung und Erkenntnis, in diesen Bereich scheint es mir jetzt so als wenn dort das "Göttliche" determiniert werden kann, nur wie kann ich mir die anderen Bereiche unserer Existenz vorstellen?
Verstandesmäßige (logische) Erkenntnis kann uns bedingt vor Fehlschlüssen über das Göttliche bewahren, indem er aufzeigt, was Gott nicht sein kann. Im obigen Berg-Bild könnte der Verstand uns sagen, dass das Glitzernde auf dem Berggipfel da oben unmöglich Teer sein kann. Oder um das Welle-Meer-Bild aufzugreifen, könnte eine Welle durch Analyse zu dem Schluß kommen, daß sie kaum eine einzelne Welle ohne Bezug zum Meer sein kann. Auch wenn sie sich immer deshalb noch nicht über ihre Beziehung zum Meer im Klaren ist. Insofern wird ein gewisses Maß an vernunftgeleitetem Denken jedoch hilfreich sein.
Wie "abseits von systematischen Ansätzen"?wie du Abseits von systematischen Ansätzen (oder auch mit systematischen Ansätzen)für alle anderen Menschen die "systematische" Prinzipie der Rückerfahrung an das Göttliche definierst.
Gruß
LD
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