Die Taufe ist ein Ritual, in dem man die Hinwendung zur Lehre Jesu Christi öffentlich bekennt. Zweifellos eine gute Sache. Zu damaliger Zeit ging ohne Rituale gar nichts. Außerdem heißt es, dass Jesus vor seinem Vater niemanden bekennen wird, der ihn (Jesus) vor den Menschen verleugnet hat. So gesehen ist das Bekenntnis vor den Menschen äußerst wichtig. Ob es unbedingt in Form einer Taufe sein muss, möchte ich bezweifeln. Heute würde man sagen, die Taufe ist ein Aufhänger für die Gläubigen, an dem sie sich festmachen können. Gott selbst benötigt solche Aufhänger sicher nicht.

Viel wichtiger ist das tägliche Einstehen für seinen Glauben in jeder Lebenssituation. Das bedeutet, dass das wahre Christentum und unsere ewige Errettung keineswegs an einem einzigen Ritual hängt. Wer es will und dadurch einen direkteren Bezug zu Gott findet, der soll sich oder auch sein Kind taufen lassen. Das Kind kann sich ohnehin später selbst neu entscheiden, wenn es die Taufentscheidung der Eltern nicht akzeptiert. Es kann sich dann sogar noch einmal auf Grund seiner eigenen Entscheidung taufen lassen, das bleibt ihm unbenommen.

Was die Errettung betrifft, so lesen wir bei Matthäus 25, 31-46 vom Weltgericht, wie Jesus dabei vorgeht. "Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zu seiner Linken." (Mt, 25, 33). Entscheidungsgrundlage dafür wird aber nicht die Taufe sein, sondern "denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mich gespeist" usw. bis "ich bin gefangen gewesen und ihr habt mich besucht." Mt, 25, 35-36)

Ein Ritual wie die Taufe kann uns lediglich innerlich festigen und offiziell das Bekenntnis besiegeln. Doch es ist der tätige Glaube , der uns in Wahrheit errettet.