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  1. #361
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    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Ich wollte nicht das net.krel und Digido für ihre Ansicht jetzt "angeprangert" werden...
    Das macht hier doch ganz bestimmt niemand. Sind doch nur liebe Menschen bei den Gnadenkindern unterwegs! :-)

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    ich suche nur nach Antworten auf bestimmte Lebensfragen. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen das unsere Seele sich bewusst für eine Familie bzw. die Eltern entscheidet denn für mich kommen dann zu viele unlogische Fragen auf. Ich glaube aber schon das die Eltern den Lebensplan/weg des Kindes iwo mitentscheiden, denn immerhin prägen die Eltern das Kind und geben ihm die Richtung vor.?
    Ja also Eltern sind ja was ganz was Entscheidendes. Man bekommt die Hälfte der Chromosomen von Mutti und die andere Hälfte von Papi und dann auch noch ordentlich durchmischt, was ja z.B schon einmal darüber entscheidet, wie man aussieht.

    Und klar und logisch, man wird von den Eltern ja auch noch erzogen (so nennen sie das, wenn sie dich dazu bringen wollen, dass du so funktionierst wie sie es wollen..;-)), was den Lebensweg natürlich ganz entscheidend beeinflusst...

    Darüber hinaus gibt es aber noch weitere wichtige Einflussfaktoren. Es ist ja z.B. nicht ganz egal in welche Zeit man geboren wird. Ich persönlich wäre ja z.B. gerne 700 Jahre vorher geboren worden, also so um 1275, denn da war das Leben noch sehr viel provisorischer und wenn ich in Köln gelebt hätte, dann wäre ich immer in den Gottesdienst gegangen, wenn mal gerade der Bruder Eckhart dagewesen wäre und gepredigt hätte...;-)

    Oder, das ist auch nicht völlig egal, ist es ja auch wichtig, in welches Land man geboren wird. Wir haben es hier in Deutschland ja sehr gut, aber in anderen Ländern kann man ja noch heute verhungern, oder man bekommt schlimme Krankheiten. Es werden in Afrika ja z.B. ganz viele Babys mit Aids geboren. :-(

    Also da gibt es ja eine ganze Menge Dinge, die sich unserem Einfluss entziehen, die uns aber prägen und existentiell beeinflussen - sollte man die sich wirklich zuvor ausgesucht haben? Also ich persönlich kann mir das auch nicht so richtig vorstellen, aber was ich mir eben sehr gut vorstellen kann, ist, dass man sich aus freien Stücken für das Leben, für das Geborenwerden entschieden hat (oder eben vielleicht auch nicht entschieden hat).

    Im Christentum glaubt man ja, dass Gott Mensch geworden ist, Gott sich also dazu entschieden hat, Mensch zu werden und zwar Mensch mit allen kreatürlichen Eigenschaften - dieser Mensch soll Jesus gewesen sein. Und Jesus hatte nun ja auch Eltern, die ihn sicher auch erzogen haben, er wurde bestimmt auch mal krank, spürte Schmerzen und Freude und Traurigkeit und er begegnete schließlich ja auch Menschen, die es nicht gut mit ihm meinten und ihn letztlich sogar umbrachten und das auf sehr grausame Art und Weise.

    Warum entschied sich also Gott, als Jesus, dieses beschwerliche und letztlich ja auch grausam schmerzliche Leben zu leben? Zu welchem Zweck lebte er es? Ich denke letztlich lebte er es nicht um seiner selbst Willen, damit es ihm gut geht, er möglichst viel Spaß und Freude im Leben haben konnte, sondern er lebte es, so wie es eben kam, um für andere Menschen da zu sein, ihnen ein Beispiel zu geben und, so sagte er, um seines Vaters Willen.

    Bei Jesus habe ich persönlich immer den Eindruck, dass ihm seine Umstände nicht weiter bekümmerten, er sich also wenig Gedanken darüber machte, wie er ein möglichst schönes und komfortables Leben leben könnte, sondern er wollte den Willen des Vaters, so sagte er, erfüllen. Sein Blick ging also zuallererst nicht auf die eigenen Bedürfnisse, sondern er blickte immer auf den Vater und auf das, was der Vater wollte.

    Und was wollte der Vater? Er wollte dieses Leben, so wie es sich vollzog, im Kleinen, wie auch im Großen für seinen Sohn. Und deshalb möchte ich persönlich lernen, mein Leben so anzunehmen wie es kommt, dabei den Blick auf Gott gerichtet zu halten, für andere da und eine Hilfe zu sein und dann...komme was wolle! :-)

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  2. #362

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    Ich denke ich verstehe schon was du damit meinst. Du fragst dich, was dieses Erdenleben denn dann für einen Sinn haben soll, wenn man nichts davon wieder mit zurück nehmen kann, oder?
    njein, ich dachte dabei nicht an "etwas mitnehmen".
    Ich weiss, dass wir keine materiellen Dinge oder ähnliches mitnehmen. Ich weiss, dass ich zurücklassen werde, was hier im Leben war, wenn meine Seele heim geht. Ich weiss dass loslassen dieses Lebens ein gutes Eintauschen sein wird, sagen wir der Einfachheit halber, ich weiss es einfach.
    Ich meine nicht mal die persönlichen Memorys oder das Gelernte, denn all das wird dann tatsächlich verblassen oder verlöschen (?) oder wie auch immer.

    ich dachte dabei eher globaler, so wie- wenn die Seelen aller Menschen zum Ursprung zurück kehren (oder wie du sagst, nie getrennt sind davon), wieder (oder immer) eins sind, was ist dann Sinn des materiellen Lebens, des Lebens wie wir es im jetzt haben?
    wenn sich unsere Seelen nichts merken oder davon irgendwie geformt sind, warum bleiben sie nicht ohne Körper im "Eins".

    Das verstehe ich an deinem Glauben nicht, denn für mein Leben ist es Sinn des Ganzen, dass meine Seele geprägt wird (durch Begegnungen, Erlebnisse, Menschen) wie ich selbst auch möglichst gut helfen möchte, andere Menschen zum Guten zu formen, zu begleiten, Halt zu geben, deren Leben bunter zu machen oder leichter, oder ... naja eben irgendwie das Leben so mit zu gestalten, wie es " gut" oder gar "Sehr gut" wäre.

    NIcht das ich persönlich Spuren hinterlasse aber vielleicht der "EINE" /Das EINE(?) durch mich, bis meine Seele heim kehrt...
    Also größer gedacht- wieso leben wir Menschenseelen hier in Körpern, wenn unsere Seele doch, naja sagen wir, dort oder dann ohne körperliche "Störungen" oder ähnliches eben ohne Leben EINS sein können?

    Ich weiss nicht, ob ich mich ausdrücken konnte.

    eine ruhige Nacht (heute ist Sternschnuppennacht ) wünsche ich dir

    firefly

  3. #363
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    Zitat Zitat von firefly Beitrag anzeigen
    ich dachte dabei eher globaler, so wie- wenn die Seelen aller Menschen zum Ursprung zurück kehren (oder wie du sagst, nie getrennt sind davon), wieder (oder immer) eins sind, was ist dann Sinn des materiellen Lebens, des Lebens wie wir es im jetzt haben?
    wenn sich unsere Seelen nichts merken oder davon irgendwie geformt sind, warum bleiben sie nicht ohne Körper im "Eins".
    Ah ja, jetzt verstehe ich was du meinst. Es ist ein bisschen so wie die berühmte Frage: "Warum ist überhaupt etwas und nicht nichts?" Da gibt es ja nicht nur religiöse, spirituelle, oder philosophische Antworten drauf, sondern auch physikalische...

    Also es ist so, dass im Neuplatonismus Metaphern wie "Übersprudeln", "Überströmen", "Entströmen" oder auch der Begriff Emanation genutzt wird, um den Hervorgang der Welt aus dem Einen zu veranschaulichen. Es werden sogar bei manchen neuplatonischen Autoren genaue Angaben darüber gemacht in welchen und wie vielen Stufen die Welt und alle Einzeldinge aus dem Einen "absteigen". Darüber könnte ich jetzt seitenweise Schreiben, aber ich sag mal so: Das Eine, ist ein lebendiges Eines. Also quasi eine dynamische, nicht starre und unbewegliche Einheit.

    Etwas, was lebendig, dynamisch ist und sich in seiner Bewegung auf sich selbst (also auf etwas Seiendes, Lebendiges) bezieht, ist nicht leer, sondern ganz im Gegenteil, übervoll und aus dieser Überfülle strömt dann sozusagen die Welt, das Seinende und alles Einzelne, Lebendige (ähnlich wie ein Gefäß das überläuft, oder wie überkochende Milch :-)).

    Wie gesagt, das darf man bitte nur metaphernhaft verstehen und nur als veranschaulichendes Bild. Es ist nämlich z.B. so, dass die Welt zwar aus dem Einen entströmt, also hervorgeht, das Eine dadurch aber nicht gemindert, also leerer wird. Das Eine drückt sich sozusagen vielmehr in seiner Überfülle in dem Sein, den Bildern und Vorstellungen der materiellen Welt aus.

    Wenn du das bisschen genauer verstehen möchtest, dann hilft dir vielleicht folgender Link zum Thema Neuplatonismus: https://de.wikipedia.org/wiki/Neuplatonismus. Da wird unter anderem thematisiert, wie der sogenannte Nous (das ist der reine Geist, der reine Intellekt, das reine Sein) und die Weltseele aus dem Einen hervorgeht.

    Meister Eckhart hat nun, wie gesagt, in der Vorstellungswelt des Neuplatonismus gedacht. Der Neuplatonismus war sozusagen auf die gleiche Art und Weise sein Weltbild, wie wir heute meistens ein materielles Weltbild des hypothetischen Realismus haben.

    Und so wie das Eine, der Nous und die Weltseele für die Neuplatoniker eine Dreieinheit darstellten, dachte auch Eckhart, nur identifizierte er diese Dreieinheit metaphernhaft mit Vater, Sohn und Heiligen Geist. Porphyrios, ein berühmter Neuplatoniker hatte einst dieses Verhältnis zwischen dem Einen, dem Nous und der Weltseele genauer beschrieben und aus seinen Gedanken hat sich dann im Christentum der Gedanke der Dreieinigkeit herausgebildet. Wenn wir im Christentum heute also von einem dreieinigen Gott sprechen, dann ist das in seinem Ursprung tatsächlich ein neuplatonischer Gedanke, der und das ist der Witz an der Sache, von einem Menschen erdacht, entwickelt wurde, der auch eine Schrift mit dem Titel "gegen das Christentum" verfasst hat (eben dieser Porphyrios). Aber das nur nebenbei...

    Für Eckhart ist das Leben ja wie gesagt ohne Warum! Wenn man ihn also fragte, warum ist das Leben, warum lebst du, würde er wohl sagen, "ich lebe, um zu leben" und das hat er auch tatsächlich getan:

    "Wenn das Leben fragte tausend Jahre lang: "Warum lebst du?", wenn es überhaupt antwortete, würde es nur sagen: "Ich lebe, um zu leben!" Das rührt daher, weil das Leben aus seinem eigenen Grunde lebt, aus seinem Eigenen quillt; darum lebt es ohne Warum: es lebt nur sich selber! Und fagte man einen wahrhaften Menschen, einen, der aus seinem eigenen Grunde wirkt: "Warum wirkst du deine Werke?", wenn er recht antwortete, würde er auch nur sagen: "Ich wirke, um zu wirken!"

    Du siehst also, für Eckhart stellt sich gar nicht die Frage, wieso und warum er überhaupt lebt, als Mensch, als Kreatur. Für ihn kommt das Leben direkt aus der Einheit, dem Einen und weil das Eine ohne Grund ist, ist auch das Leben ohne Grund. Ein berühmter Satz Eckharts lautet: "Das Leben ist ohne Warum". Mittelhochdeutsch: Das Leben ist sunder warumbe. Das ist, nebenbei gesagt, auch ein ganz wesentlicher Aspekt des eckhartschen spirituellen Denkens "geistiger Armut".

    Das Leben ist für Eckhart also ohne Warum und entsprechend nicht geschaffen, sondern immer schon da. Wenn es aber immer schon da ist, dann muss es sich auch in etwas, was auch da ist, ausdrücken, es muss Leben in (irgend)etwas sein und also muss es Lebendiges geben. Vielleicht ist das auch Hinweis darauf, weshalb es uns gibt?

    Zitat Zitat von firefly Beitrag anzeigen
    Das verstehe ich an deinem Glauben nicht, denn für mein Leben ist es Sinn des Ganzen, dass meine Seele geprägt wird (durch Begegnungen, Erlebnisse, Menschen) wie ich selbst auch möglichst gut helfen möchte, andere Menschen zum Guten zu formen, zu begleiten, Halt zu geben, deren Leben bunter zu machen oder leichter, oder ... naja eben irgendwie das Leben so mit zu gestalten, wie es " gut" oder gar "Sehr gut" wäre.?
    Meine Seele, soweit ich Kreatur, soweit ich Mensch bin und hier auf dieser Erde lebe, wird ja natürlich auch geprägt, aber diese Prägungen verleihen mir keinen Sinn. Sie sind nichts, an dem ich festhalten wollte, denn solange ich an ihnen festhalten würde, würde ich ja am Unterschied festhalten und ich will aber doch nicht unterschieden sein von Gott, sondern ich möchte eins sein mit ihm.

    Auch hier kommt wieder das "spirituelle Konzept" der geistigen Armut ins Spiel, denn arm ist der Mensch laut Eckhart, wenn er nichts will, nichts hat und nichts weiß. Und solch ein armer Mensch hält dann nicht länger am Unterschied fest! Er ist so arm, dass er nichts für sich zurückhält und in so einen armen Menschen muss sich Gott mit all seinem Sein ergießen, lehrt Meister Eckhart.

    Aber hier kann man dann auch durchaus noch den Reinkarnationsgedanken mit ins Spiel bringen, den ich persönlich ja auch nicht rundheraus ablehne. Denn was ist denn, wenn ein Mensch nicht geistig arm werden möchte, wenn er also an seinen Eigenschaften, am Unterschied, an seinem kreatürlichen Sein, seiner Individualität festhalten möchte? Dann ist ja die Seele nicht so arm, dass Gott sich darin vollständig ergießen könnte...

    Ich denke diese Situation könnte dann durchaus dazu führen, dass diese Seele nach dem Erdenleben nicht einfach in die Einheit "zurückfließt" (wenn sie auch immer substantiell mit der Einheit verbunden bleiben wird!), sondern aufgrund des Festhaltens an persönlichen Eigenschaften und also dem Unterschied zwischen ihr und Gott, erneut in ein kreatürliches Wesen reinkarniern muss, weil sie eben an Kreatürlichem festhalten wollte - es ist sozusagen also ihre eigene, freie Entscheidung gewesen nicht (direkt) in die Einheit zurückzukehren.

    Diese Vorstellung lässt sich sogar noch weiter spinnen, denn es wäre auch noch durchaus vorstellbar, dass solch eine Seele, ihrer persönlichen Eigenschaft gemäß (die sie im Leben herausgebildet hat und an der sie nun festhält), in eine andere, von unserer Welt also unterschiedenen Welt, reinkarnieren muss.

    Eine "kriegerische, unfriedliche Seele" könnte sich dann z.B. in einem kriegerischen, friedlosen Umfeld wiederfinden, wo sie dann auf's Neue frei darüber entscheiden kann, ob sie an ihren Eigenschaften festhalten mag, oder nicht, oder vielleicht auch andere Eigenschaften entwickeln will und dann an diesen festhalten mag, oder eben nicht.

    Das sind aber lediglich provisorische Vermutungen und Spinnereien. Letztlich verstehe ich davon nichts!

    Zitat Zitat von firefly Beitrag anzeigen
    NIcht das ich persönlich Spuren hinterlasse aber vielleicht der "EINE" /Das EINE(?) durch mich, bis meine Seele heim kehrt...
    Also größer gedacht- wieso leben wir Menschenseelen hier in Körpern, wenn unsere Seele doch, naja sagen wir, dort oder dann ohne körperliche "Störungen" oder ähnliches eben ohne Leben EINS sein können?
    Du darfst dir bitte das Eine nicht so vorstellen, als ob da ganz viele, individuelle und unterschiedliche Seelen leben und eine Einheit bilden würden, sondern in der Einheit gibt es keine Individualseelen, sondern eben nur das Eine.

    Unsere "menschlichen Individualseelen" hier auf Erden, vermöge deren wir "Ich sagen" und uns von anderen unterscheiden, sind, insofern sie geschaffen, also kreatürlich sind, nur funkenhaft (so nennt es Eckhart - die Seele des Menschen hat einen "göttlichen Funken") mit Gott identisch. Die (kreatürliche) Seele hat also neben dem göttlichen Funken auch noch andere Eigenschaften, wie z.B. Intellekt (das ist jetzt wieder der neuplatonische Nous und auch Verstand und Vernunft), Wille, oder auch Güte.

    Die Frage also, wieso wir nicht ohne "körperliche Störungen" oder ähnliches im Einen leben können, lässt sich ganz einfach so beantworten: weil es dort, im Einen, kein "Ich", oder kein "Wir" gibt! "Ich" und "Wir" sind geschaffene, geborene Kreaturen, mit Individualität, eigenem Verstand und persönlicher Vernunft, Wesen mit einem bestimmten Willen usw.

    Und das alles gibt es in dem Einen nicht, sondern nur auf dieser Welt! :-)

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  4. #364

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    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Grad deshalb sollte man ja auch vorsichtig sein die Gott-Gesandten anderer Relgionen nicht immer ganz so nieder zu machen und ihre "Sendung" komplett ablehnen...

    Da ist das bischen Paulus Kritik von mir ja noch zaghaft dagegen...
    Was ich auch nicht tue. Denn ich hab hier Buddhas Erzälung gebracht, Laso Tse und den Koran zitiert. Nur kommen die nicht mal annähernd an die Bibel ran.
    Du aber stellst die Sendung der Propheten und Aposteln in Frage und kritisierst sie. Das ist Hochmut.

    Uebrigens: Der Paulus und der Petrus... die haben sich auch gegenseitig "kritisiert" bei bestimmten Fragen... waren sie nun Anmassend?
    Nur Paulus hat einmal das Verhalten des Petrus kritisiert, was in der Bibel öfter vorkommt, nicht aber die Sendung. In der Sendung sieht er sich mit Petrus gleich:

    6 Aber auch von denen, die Ansehen genießen - was sie früher waren, kümmert mich nicht, Gott schaut nicht auf die Person -, auch von den «Angesehenen» wurde mir nichts auferlegt.
    7 Im Gegenteil, sie sahen, dass mir das Evangelium für die Unbeschnittenen anvertraut ist wie dem Petrus für die Beschnittenen -
    8 denn Gott, der Petrus die Kraft zum Aposteldienst unter den Beschnittenen gegeben hat, gab sie mir zum Dienst unter den Heiden -
    9 und sie erkannten die Gnade, die mir verliehen ist. Deshalb gaben Jakobus, Kephas und Johannes, die als die «Säulen» Ansehen genießen, mir und Barnabas die Hand zum Zeichen der Gemeinschaft: Wir sollten zu den Heiden gehen, sie zu den Beschnittenen. (Gal. 2)

    Was von Petrus auch bestätigt wird:

    15 Seid überzeugt, dass die Geduld unseres Herrn eure Rettung ist. Das hat euch auch unser geliebter Bruder Paulus mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben;
    16 es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, verdrehen diese Stellen ebenso wie die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben. (2Pet. 3)

    Wenn du also Paulus, b.z.w. seine Sendung kritisierst und ablehnst, dann kritisierst du u lehnst auch Petrus ab, der die Briefe (alle) des Paulus anerkannt und sozusagen kanonisiert hat.
    Und Dann kritisierst du und lehnst auch Jesus ab, der die beiden auserwählt und gesandt hat.
    Und letztendlich kritisierst und lehnst du selbst Gott ab, der das alles geplannt und in die Wege geleitet hat.
    Geändert von ed (12.08.2015 um 07:26 Uhr)

  5. #365

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ich denke diese Situation könnte dann durchaus dazu führen, dass diese Seele nach dem Erdenleben nicht einfach in die Einheit "zurückfließt" (wenn sie auch immer substantiell mit der Einheit verbunden bleiben wird!), sondern aufgrund des Festhaltens an persönlichen Eigenschaften und also dem Unterschied zwischen ihr und Gott, erneut in ein kreatürliches Wesen reinkarniern muss, weil sie eben an Kreatürlichem festhalten wollte - es ist sozusagen also ihre eigene, freie Entscheidung gewesen nicht (direkt) in die Einheit zurückzukehren.

    Diese Vorstellung lässt sich sogar noch weiter spinnen, denn es wäre auch noch durchaus vorstellbar, dass solch eine Seele, ihrer persönlichen Eigenschaft gemäß (die sie im Leben herausgebildet hat und an der sie nun festhält), in eine andere, von unserer Welt also unterschiedenen Welt, reinkarnieren muss.

    Eine "kriegerische, unfriedliche Seele" könnte sich dann z.B. in einem kriegerischen, friedlosen Umfeld wiederfinden, wo sie dann auf's Neue frei darüber entscheiden kann, ob sie an ihren Eigenschaften festhalten mag, oder nicht, oder vielleicht auch andere Eigenschaften entwickeln will und dann an diesen festhalten mag, oder eben nicht.
    Hier beschreibst Du vom Prinzip her, wie es sich mit dem "Weg (zurueck) zu Gott", dem Karma (respektive "Saat und Ernte"), der Reinkarnation und unserer Seele aus meiner Sicht verhaelt.

    Eine Sache wuerde ich noch gern hinzufuegen: Es gibt in meinen Augen jedoch auch Seelen die hier auf Erden inkarnieren mit dem "Plan" um den Menschen als Lehrer bzw. "Arzt" zu dienen, wo mitunter eben auch genau diese Sache, die Du gerade sehr trefflich beschrieben hast, zu vermitteln.. zu lehren.

    Diese nennt man dann zB Propheten respektive Gesandte Gottes respektive Soehne Gottes etc...

    Und diese haben es meist recht schwer in ihrer "Lebens-Aufgabe"... viele mussten ihr Leben lassen aufgrund ihrer Lehren.

    Nahezu alle grossen "Gesandten Gottes" (Propheten) wurden zB im antiken Israel von der herrschenden Priesterschaft verfolgt oder ermordet inkl. Jesus.

    "Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter also auch ihr. Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die da zuvor verkündigten die Zukunft dieses Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid. Ihr habt das Gesetz empfangen durch der Engel Geschäfte, und habt's nicht gehalten." (Apg. 7,51)

    Das sagte Stehpanus zum "hohen Rat" der Hohepriester... er wurde daraufhin von ihnen ebenfalls ermordet ("und [sie] steinigten Stephanus ..." Apg. 7,59)


    Aber gerade in solches Umfeld inkarnieren sie, die Gesandten Gottes, dennoch... weil gerade dort ihre Lehren bitter noetig waren/sind.... trotz allen Leids, Verfolgung und Todschlaege die ihnen dabei drohten...

    Damit die Menschen durch ihre Lehren, von den "Falsch-Lehren" (zB der damaligen herrschenden Priesterschaft) "erloest" werden koennen... den Weg zu Gott wieder gehen koennen... sofern man natuerlich "an sie glaubte"...

    Das sagte Jesus, nach meiner Leseart zumindest, an dieser und anderen Stellen in den Evangelien aus.

    "... gleichwie des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele" (Mt 20,28)
    Geändert von net.krel (12.08.2015 um 07:59 Uhr)

  6. #366

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Porphyrios, ein berühmter Neuplatoniker hatte einst dieses Verhältnis zwischen dem Einen, dem Nous und der Weltseele genauer beschrieben und aus seinen Gedanken hat sich dann im Christentum der Gedanke der Dreieinigkeit herausgebildet. Wenn wir im Christentum heute also von einem dreieinigen Gott sprechen, dann ist das in seinem Ursprung tatsächlich ein neuplatonischer Gedanke, der und das ist der Witz an der Sache, von einem Menschen erdacht, entwickelt wurde, der auch eine Schrift mit dem Titel "gegen das Christentum" verfasst hat (eben dieser Porphyrios). Aber das nur nebenbei...
    Eigentlich ist das nicht nebenbei, sondern gehört zum Tema des Treads.
    Eine christliche Reformation sollte alles, was nicht aus dem Evangelium kommt, abwerfen.
    Und da die Trinitätslehre aus der Philosophie kommt, vor der Paulus gewarnt hat, sollte die Christenheit sie auch abwerfen.

    8 Gebt Acht, dass euch niemand mit seiner Philosophie und falschen Lehre verführt, die sich nur auf menschliche Überlieferung stützen und sich auf die Elementarmächte der Welt, nicht auf Christus berufen. (Kol. 2)
    3 Doch ich habe Angst, es könnte euch etwas von eurer reinen und schlichten Hingabe an Christus abbringen, so wie Eva von der Schlange getäuscht wurde.
    4 Ihr scheint ohne Bedenken alles zu glauben, was die Leute euch erzählen, selbst wenn sie einen anderen Jesus verkünden als den, den wir verkünden, oder einen anderen Geist als den, den ihr empfangen habt, oder eine andere Botschaft als die, die ihr geglaubt habt. (2Kor. 11)

    6 Ich bin erstaunt, dass ihr euch so schnell von dem abwendet, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und dass ihr euch einem anderen Evangelium zuwendet.
    7 Doch es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen.
    8 Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht, auch wenn wir selbst es wären oder ein Engel vom Himmel.
    9 Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündigt, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. (Gal. 1)

    Das ist der Grund für das ganze Übel in der Christenheit. Es werden ein anderer Jesus und ein anderes Evangelium verkündigt, als die Aposteln es taten. Es werden ein Jesus und ein Evangelium verkündigt, die an die heidnisch-religiöse Vorstellungen und an die Philosophie angepaßt sind. Wodurch der Mensch sich sehr wichtig vorkommt, als wüßte er das Geheimniss Gott, dabei aber keine Kraft hat gemäß dem Evangelium Gottes zu leben.

    In diesem Sinn ist es notwendig Luthers Reformation fortzusetzen, in der zwar viele Dogmen abgeschafft, nicht aber bis zum Ende gegangen wurde.

  7. #367

    Standard

    Zitat Zitat von ed Beitrag anzeigen
    Du aber stellst die Sendung der Propheten und Aposteln in Frage und kritisierst sie. Das ist Hochmut.
    Das sieht aus Deiner Sicht auch sicherlich so aus... keine Frage.

    Das liegt daran, weil wir eine unterschiedliche Aufassung ihrer "Sendung" haben.

    Waehrend fuer Dich zB die Ermordung Jesus (= die Kreuzigung) der "Haupt-Plan" der Sendung Jesus war... ist die Ermordung Jesus in meinen Augen eher eine Tragoedie gewesen... ein trauriges Zeugnis dessen, dass die Gesellschaft der "Barrabas Schreier" und vor allem die "hohe Priesterschaft" damals, Jesus nicht als Gesandten Gottes (an)erkennen wollten/konnten obwohl sie und alle daran nur gut getan haetten...

    Jesus inkarnierte nicht auf Erden um sich ermorden zu lassen.

    Du dagegen glaubst: Jesus kam extra deshalb.

    Und diese zwei Ansichten sind nunmal unvereinbar...

    Du glaubst an sein Tod... ich an sein Leben.

  8. #368

    Standard

    Zitat Zitat von ed Beitrag anzeigen
    Das nennt man Interpretation. Der Text bleibt so wie er ist. Lesen, denken und interpetieren. Bitte schön.
    Hallo ed,
    Sprechblasen nützen uns nicht. Es muss einen Grund gehabt haben, weshalb schon in der Bibel steht, dass der Buchstabe tötet und nur der Geist lebendig macht. Offensichtlich ist die Versuchung groß, durch Haften am Buchstaben, durch Haften an einzelnen Bibelstellen und mechanisches Zusammenfügen dieser, in die Irre geführt zu werden. Und das scheint mir bei Dir, und allen Biblizisten der Fall zu sein. Deshalb ist auch in den Jahrhunderten des Biblizismus keine wirkliche Gottes-, Menschen- oder Welterkenntnis hervorgegangen. Es blieb alles unfruchtbar. Auch hatte Menschen, die in so einer Gesinnung lebten, kaum irgendwelche Erfahrungen mit Gott, erlebten nicht Befreiung oder auch nur kleine Wunder. Also wozu soll das gut sein?

    Anstelle von "Geist", der lebendig macht, kann man auch "Sinn" setzen. Denn alles ist mit allem in Zusammenhang, und erst wenn ich etwas von diesem Zusammenhang erhasche, erleuchtet der text und gbt Sinn. Nun kann ich tatsächlich im praktischen Leben mit ihm etwas anfangen.

    Es ist also nicht so einfach, wie lies die Bibel und schon kannst Du über alles mitreden und weist, was Gott will und sagt...

    LG,
    Digido

  9. #369

    Standard

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    ich suche nur nach Antworten auf bestimmte Lebensfragen. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen das unsere Seele sich bewusst für eine Familie bzw. die Eltern entscheidet denn für mich kommen dann zu viele unlogische Fragen auf.
    Hallo thalestris,

    weshalb kannst Du Dir das nicht vorstellen? Fragen sind nie unlogisch. Also, welche Bedenken hast Du, wenn es so wäre, dass sich die Kinder die Eltern aussuchten?
    Ich hab aber keine Ahnung wie man das in sich selbst nachfühlen soll @Digido, wie kann man sowas tun?
    Ich weiß ja nicht wie alt Du bist und ich kenne Dich nicht einmal von Deinem Schreiben hier im Forum. Aber grundsätzlich ist es doch so, dass man, wenn man einen spirituellen Weg geht, auch viel mit sich beschäftigt ist, z.B. warum tue ich jetzt das, woher kommt jetzt dieser und jener Gedanke. Was fühle ich wirklich etc. Oder man betrachtet den bisher zurückgelegten Lebensweg.
    Durch Übung in solchen Dingen gehen einem allmählich immer mehr Lichter auf.

    Aber, Du kannst in dieser Frage auch sehr schnell zu einem Ergebnis kommen, wenn Du eine Rückführung machen lässt...

    LG,
    Digido

  10. #370

    Standard

    @ alle,

    Provisorium hat einen interessanten Gedanken eingeworfen, nämlich, dass die Seele, wie Gott kein "Warum?" kennt, und immer mit Gott verbunden sei. Dieser Gedanke ist wahr, und wird vielleicht verständlicher, wenn wir an Stelle beider den Begriff "Leben" setzen.
    In der Bibel heißt es, dass Gott "Leben" sei. Natürlich nicht biologisches, denn das ist bereits "verkörpertes" Leben.
    Leben an sich ist das Formlose, das dadurch, dass es lebendig ist, sich seiner selbst bewusst wird, also Formen (Schöpfung, Vorstellungen) hervorbringt.
    Auf der lebendigen Ebene können wir natürlich niemals von Gott getrennt sein. Ohne dass wir lebendig sind, können wir nicht bewusst oder irgendetwas sein.
    Und Reinkarnation gibt es, seitdem der Mensch einen physischen Körper besitzt. Denn da wird das sich seiner selbst unbewusste Leben allmählich sich seiner selbst bewusst, indem es mit anderen Lebensformen, von denen es sich unterscheidet, in Berührung kommt. Und dadurch wird das Leben zu einer Seele. Die Seele ist also zunächst rein, eine "tabula rasa", und wird durch den Erlebnis-, der zugleich ein Bewusstseinsprozess ist, geprägt. Damit ist sie vom Allgemeinen, was Gott ist, gesondert.
    Der Sinn des Lebens besteht folglich für die Seele darin, erstmals das Allgemeine, d.h. die Allfreude und Allliebe zu erleben, und das geht eben nur, indem sie sich von ihren Vorlieben und Abneigungen reinig, so in sich völlig zur Ruhe kommt. Dazu gehört eben auch alle Lebensumstände zu bejahen.

    Ich hoffe, das war nicht zu schwer.

    LG,
    Digido


 

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