
Zitat von
thalestris
Ich wollte nicht das net.krel und Digido für ihre Ansicht jetzt "angeprangert" werden...
Das macht hier doch ganz bestimmt niemand. Sind doch nur liebe Menschen bei den Gnadenkindern unterwegs! :-)

Zitat von
thalestris
ich suche nur nach Antworten auf bestimmte Lebensfragen. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen das unsere Seele sich bewusst für eine Familie bzw. die Eltern entscheidet denn für mich kommen dann zu viele unlogische Fragen auf. Ich glaube aber schon das die Eltern den Lebensplan/weg des Kindes iwo mitentscheiden, denn immerhin prägen die Eltern das Kind und geben ihm die Richtung vor.?
Ja also Eltern sind ja was ganz was Entscheidendes. Man bekommt die Hälfte der Chromosomen von Mutti und die andere Hälfte von Papi und dann auch noch ordentlich durchmischt, was ja z.B schon einmal darüber entscheidet, wie man aussieht.
Und klar und logisch, man wird von den Eltern ja auch noch erzogen (so nennen sie das, wenn sie dich dazu bringen wollen, dass du so funktionierst wie sie es wollen..;-)), was den Lebensweg natürlich ganz entscheidend beeinflusst...
Darüber hinaus gibt es aber noch weitere wichtige Einflussfaktoren. Es ist ja z.B. nicht ganz egal in welche Zeit man geboren wird. Ich persönlich wäre ja z.B. gerne 700 Jahre vorher geboren worden, also so um 1275, denn da war das Leben noch sehr viel provisorischer und wenn ich in Köln gelebt hätte, dann wäre ich immer in den Gottesdienst gegangen, wenn mal gerade der Bruder Eckhart dagewesen wäre und gepredigt hätte...;-)
Oder, das ist auch nicht völlig egal, ist es ja auch wichtig, in welches Land man geboren wird. Wir haben es hier in Deutschland ja sehr gut, aber in anderen Ländern kann man ja noch heute verhungern, oder man bekommt schlimme Krankheiten. Es werden in Afrika ja z.B. ganz viele Babys mit Aids geboren. :-(
Also da gibt es ja eine ganze Menge Dinge, die sich unserem Einfluss entziehen, die uns aber prägen und existentiell beeinflussen - sollte man die sich wirklich zuvor ausgesucht haben? Also ich persönlich kann mir das auch nicht so richtig vorstellen, aber was ich mir eben sehr gut vorstellen kann, ist, dass man sich aus freien Stücken für das Leben, für das Geborenwerden entschieden hat (oder eben vielleicht auch nicht entschieden hat).
Im Christentum glaubt man ja, dass Gott Mensch geworden ist, Gott sich also dazu entschieden hat, Mensch zu werden und zwar Mensch mit allen kreatürlichen Eigenschaften - dieser Mensch soll Jesus gewesen sein. Und Jesus hatte nun ja auch Eltern, die ihn sicher auch erzogen haben, er wurde bestimmt auch mal krank, spürte Schmerzen und Freude und Traurigkeit und er begegnete schließlich ja auch Menschen, die es nicht gut mit ihm meinten und ihn letztlich sogar umbrachten und das auf sehr grausame Art und Weise.
Warum entschied sich also Gott, als Jesus, dieses beschwerliche und letztlich ja auch grausam schmerzliche Leben zu leben? Zu welchem Zweck lebte er es? Ich denke letztlich lebte er es nicht um seiner selbst Willen, damit es ihm gut geht, er möglichst viel Spaß und Freude im Leben haben konnte, sondern er lebte es, so wie es eben kam, um für andere Menschen da zu sein, ihnen ein Beispiel zu geben und, so sagte er, um seines Vaters Willen.
Bei Jesus habe ich persönlich immer den Eindruck, dass ihm seine Umstände nicht weiter bekümmerten, er sich also wenig Gedanken darüber machte, wie er ein möglichst schönes und komfortables Leben leben könnte, sondern er wollte den Willen des Vaters, so sagte er, erfüllen. Sein Blick ging also zuallererst nicht auf die eigenen Bedürfnisse, sondern er blickte immer auf den Vater und auf das, was der Vater wollte.
Und was wollte der Vater? Er wollte dieses Leben, so wie es sich vollzog, im Kleinen, wie auch im Großen für seinen Sohn. Und deshalb möchte ich persönlich lernen, mein Leben so anzunehmen wie es kommt, dabei den Blick auf Gott gerichtet zu halten, für andere da und eine Hilfe zu sein und dann...komme was wolle! :-)
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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