Moin,
die Frage ist leicht zu beantworten:
Nein, war sie nicht.
Wenn man Jesus Gotteslästerei vorgeworfen hätte, hätte er durch Steinigung sterben müssen. Die Vollstreckung der Todesstrafe ist im Judentum aber höchst kompliziert. Und zu Jesus Zeiten auch nicht üblich gewesen. Von dem ganzen Prozedere schreibst selbst die christliche Bibel nichts.
Kreuzigung ist die römische Todesart. Verantwortlich sind folglich die Römer, wie es auch in der christlichen Bibel steht.
Und nun haben wir da noch die Aussage, dass Pilatus ein Weichei war, der sich von den Juden zu irgendwas zwingen ließ.
Nun haben wir zwar über Jesus so gut wie keine außerbiblischen Quellen, über Pilatus hingegen schon einige.
Daraus wissen wir, dass er selbst für römische Stadthalter ungewöhnlich brutal war. So brutal, dass der in diesen Dingen nicht gerade zimperliche römische Senat in deswegen schließlich absetzte.
Wir wissen auch von Pilatus Massenmord an Juden zu seinem Einstand als Stadthalter und wir wissen viel über die Art von Menschen, die damals zu Stadthaltern ernannt wurden.
Eines waren die alle nicht: Schwach und vom besetzten Volk manipulierbar.
Es gibt folglich eine logische Erklärung: Die Römer waren Schuld, die frühen Christen aber wollten die Schuld auf Teile des Judentums schieben, wohl auch, um bei den Römern nicht anzuecken und sich wohl auch von den kommenden jüdischen Aufständen zu distanzieren.
Wie wir wissen, ging diese Taktik fehl.
Die Geschichte in der Bibel kann daher nicht richtig sein.
Tschüss
Jörg
Lesezeichen