
Zitat von
net.krel
Nein. Das halte ich nicht für normal. Sondern für Auffällig.
Daß ein Land in welchem sich "nur" die Hälfte der Einwohner zu einer der beiden Großkirchen bekennen... dieses aber immer (und das seit Jahrhunderten) von einer Regierung(s-Koallition) (bzw. Machthabern) regiert wird die nahezu geschlossen aus 100% Kirchenmitgliedern besteht.
Fällt einfach ungleichmäßig auf.
Die (finanziellen) Sonderregelungen für diese ihre Kirche(n) sind von daher kaum verwunderlich.
Eine Hand wäscht die andere...
Ich finde es nicht "normal" daß eine nach außen dargestellte "Religionsneutrale" Regierung... sie aber einer Großsekte (der sie "zufällig" zu fast 100% selbst angehört) zB deren jährlichen Mitgliedsbeiträge durch das davon eigentlich abgekoppelte Steuersystem noch zusätzlich mit eintreibt.
Das sind doch ganz "olle Kamelle", deren Ursprung auf den 25.Februar 1803 zurückreicht. Just an diesem Tage (es war noch frostig und kein Blümchen reckte seinen Kopf durch den gefrorenen Boden...) enteignete die Reichsdeputation im schönen Regensburg die gesamte Reichskirche mit all ihrem Besitz (hätt' ich damals nur gelebt, hätt' ich günstigst ein Kloster für Provisorien erstehen können...Mist!). Und im Gegenzug bekommen seither die Kirchen für ihre Vermögensverluste jährliche Zahlungen aus der Staatskasse (und im Jahre 1919 wurde durch die Weimarer Verfassung die Kirche zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts und seitdem wird die Kirchensteuer vom Staat eingeholt).
Da hat nie einer dran gerüttelt. Das geht also schon 200Jahre so und die Kirchen finden das ok, weil sie ja 1803 enteignet wurden. Es ist also eine geschichtliche Verquickung aus Staat und Kirche, hat aber recht wenig mit den heutigen Parlamentariern zu tun. Die könnten zwar neue Reglungen anregen und schlussendlich auch durchsetzen, aber Du kennst das ja: Beamte.......Die sind immer so müde und geschafft!

Zitat von
net.krel
Auch find es nicht "normal" daß ein (angeblich) Religionsneutraler Staat einer (Groß)Sekte sogar ein eigenes (natürlich auch von ihm komplett bezahltes) Unterrichtsfach in allen Schulen sogar bereit stellt... was sich Namensverfälschender Weise auch noch "Religion" nennt... derweil es eher "katholische Indoktrinierung von Kindern und Jugendlichen" eher heißen sollte... dann würde der Name dieses Unterrichtsfach wenigstens passen.
Das ist doch schon sehr aufgeweicht und in den meisten Fällen kann der Schüler zwischen Religions- und Ethikunterricht wählen. Ich hatte während meiner Schulzeit übrigens nicht das Gefühl, dass ich durch den Religionsunterricht indoktriniert würde.

Zitat von
net.krel
Das dies alles schon zur "normalen" Selbstverständlichkeit geworden ist ohne daß es vielen aufällt zeigt mir persönlich nur, wie Unterwandert der Staat von der Kirche überhaupt noch ist.
Da ist nix unterwandert, sondern die beiden gingen einst eine Symbiose ein, um Mammon anzubeten. Und selbst wenn man sie jetzt bestmöglich trennen würde, würde Mammon von Vielen weiterhin verehrt. Selbst die, die beständig auf die Kirche schimpfen verehren Mammon, die auf den Staat schimpfen ebenso, also wo ist denn da ein wesentlicher Unterschied?

Zitat von
net.krel
Wie fändest Du folgendes: Ich gebe mich als "Stellvertreter Gottes" aus. Weise das Finanzamt an bitte in meinen Namen alle die mir das Glauben jedes Jahr 5% Extra Steuer abzuziehen und auf mein Konto zu überweisen. Ebenso muss der Staat mir und allen meinen Helfern die ich einstelle das gesamte (und natürlich großzügige) Gehalt komplett bezahlen. Desweiteren soll in den Schulen ein Unterrichtsfach eingeführt werden wo einige meiner Leute die Kinder meine Regeln und Ansichten lehren dürften (natürlich ebenso alles vom Staat bezahlt) und dieses Unterrichtsfach soll heißen: "Die absolute Wahrheit".
Find ich bisschen überheblich. Wie alt bist Du denn?

Zitat von
net.krel
Die stellst die rkk als "alte Dame" dar. In meinen Augen ist sie aber eher eine "bösartige heuchlerische Verführerin"... schon immer gewesen... bis zum heutigen Tag... passt sich nur immer den Gesellschaftlichen Gegebenheiten an.
Der Konstantin, der alte Römer und Schlawiner, hatte sich einst in sie verliebt. Da war sie noch eine Femme Fatal und noch sehr jung und sehr wild. Im Laufe der Jahre hat sie sich Vielen an den Hals geworfen und Manche hat es den Hals gekostet, aber irgendwann, da wurde sie müde und die so genannte Aufklärung hat sie ziemlich blöd dastehen lassen. Jetzt versucht sie sich mit den modernen Zeiten zu arrangieren, aber es fällt ihr sehr schwer. Immer mehr schimpfen über sie und würden sie am liebsten am Boden sehen, weil sie immer so verschwenderisch war. Nein, es geht ihr gar nicht gut! Mir geht das irgendwie nah. Ich habe ein Faible für alte Damen und ihre Geschichte. Deshalb mag ich sie schon ein bisschen stützen...
LG
Provisorium
Geändert von Provisorium (14.01.2014 um 18:07 Uhr)
Grund: wollt's schöner machen...
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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