Hallo Provisorium
Danke für den Hinweis, dass christliche Denkweise das jüdische Volk verletzen kann. Das war mir bis dato nicht bewusst. Ich möchte niemandes Gefühle verletzen. Wenn es dennoch geschehen sollte, so ist es mir nicht bewusst. Ich hoffe, dass keine Missverständnisse aufkommen.
Das sehe ich genauso. :-) Mich hätte dennoch umgekehrt sehr interessiert, aus welchen Texten des AT das jüdische Volk seinerseits die Verheissung auf das Kommen des Messias liest. Nicht um der "Beweise" willen interessiert mich das, sondern um Rückschlüsse zu ziehen, wie denn die Zukunft der "erlösten" Menschheit aussehen könnte (messianisches Reich) und woran wir Menschen den Messias erkennen können, wenn er denn kommt.
Das gelingt mir schlicht nicht, weil ich "voreingenommen" bin aufgrund christlicher Prägung. Ich vermag nicht so einfach aus der Haut zu schlüpfen. Sorry und *schäm*
*seufz* Davon kann ich nur träumen... - das liegt mir nicht. :-(
Da bin ich ebenfalls hoffnungslos überfordert. Ich freue mich dennoch an der Bibel. Der Glaube an Jesus ist für mich tatsächlich auch ein "Gebirge"... ;-) Eine Art Ölberg! ;-)
Wenn ich auf Jesus und die Bibel inkl. das AT zurückkommen darf:
Vielleicht kann - aus der Sicht eines Christen - Die Weissagung über den Immanuel und Die Verheissung der Geburt des göttlichen Kindes durch den Propheten Jesaja (Kap. 7 - 9) als "eindeutig" empfunden werden.
z.B.
"Der Herr wird euch von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben. ...", oder auch die Verheissung des messianischen Heils: "Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. ... (Jes. 35, Vers 4 - 6)
Im NT lesen wir von der Geburt Jesu durch die Jungfrau Maria. Und wir lesen über die Wunder Jesu, wonach er Blinden die Augen und Tauben die Ohren geöffnet hat, Gelähmte geheilt und den Stummen die Zunge gelöst hat. Auf eine schlichte Art "sehen" wir durch Jesus die Verheissungen des AT auf das messianische Zeitalter bereit liegen und wenn der Mensch so will und die Erlösung durch den Glauben ergreift, auch erfüllt, umso mehr, da auch vorausgesagt ist, dass der "Eckstein" verworfen wird: "Seht her, ich lege einen Grundstein in Zion, einen harten und kostbaren Eckstein, ein Fundament, das sicher und fest ist: Wer glaubt, der braucht nicht zu fliehen." (Jesaja 28,16) Es gibt unzählige weitere Stellen im AT, die für mich persönlich als Christin stimmig sind, wenn ich sie auf Jesus beziehe, z.B. Der gute Hirt (Hesekiel 34,11 ff). Ferner lässt der Prophet Sacharja den Schluss zu, dass es neben dem Grund- oder Eckstein auch noch einen Schlussstein gibt. "Der Engel des Herrn versicherte Jeschua: So spricht der Herr der Heere: Wenn du auf meinen Wegen gehst und wenn du meine Ordnung einhältst, dann wirst du es sein, der mein Haus regiert und meine Vorhöfe verwaltet, und ich gebe dir Zutritt zu meinen Dienern hier. Höre, Hoherprister Jeschua: Du und deine Gefährten, die vor dir sitzen, ihr seid Männer, die Wahrzeichen sind. Denn siehe, ich will meinen Knecht kommen lassen, den Spross. Denn der Stein, den ich vor Jeschua hingelegt habe - auf diesem einen Stein sind sieben Augen. Ich ritze in ihn eine Inschrift ein - Spruch des Herrn der Heere -, und ich tilge die Schuld dieses Landes an einem einzigen Tag. An jenem Tag - Spruch des Herrn der Heere - werdet ihr einander einladen unter Weinstock und Feigenbaum. ..." (Secharja 3,6 ff) Interessant finde ich die Einleitung des Kapitels, da Jeschua "schmutzige Kleider" anhatte. "Der Satan aber stand rechts von Jeschua, um ihn anzuklagen. Der Engel des Herrn sagte zum Satan: "Der Herr weise dich in die Schranken, Satan; ja, der Herr, der Jerusalem auserwählt hat, weise dich in die Schranken. Ist dieser Mann nicht ein Holzscheit, das man aus dem Feuer gerissen hat?" Jeschua hatte nämlich schmutze Kleider an, als er vor dem Engel stand. ..." Auch der Schluss des 4. Kapitels finde ich sehr bedenkenswert, - lässt er doch den Gedanken zu, dass der Messias durchaus zweimal zu kommen vorgesehen war von Anfang an: "Was bedeuten die zwei Ölbäume auf der rechten und auf der linken Seite des Leuchters?" ... Er sagte zu mir: "Weisst du nicht, was sie bedeuten?" - Ich erwiderte: "Nein Herr." - Er sagte: "Das sind die beiden Gesalbten, die vor dem Herrn der ganzen Erde stehen."
Wenn ich das alles in Betracht ziehe und mich erinnere, wie in der Offenbarung des NT geschrieben steht: "Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende ...Ich, Jesus, ...bin die Wurzel und der Stamm Davids..." (Off. 22 13 + 16), dann bekommen der "erste" Gesalbte und der "zweite" Gesalbte noch mehr "Gehalt". In letzter Zeit kam mir ferner auch der Gedanke, dass Paulus die Christen als "Leib Christi" bezeichnete. Wer aber ist die Seele Christi? Ist es nicht das jüdische Volk?
In den Büchern Moses könnte z.B. die Rede an das Volk Israel nach Deut. Kap. 18,9 ff auf Jesus gedeutet werden: "Einen Propheten wie mich wird dir, der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören. Der Herr wird ihn als Erfüllung von allem erstehen lassen..." - sagt Moses zum Volk Israel (Vers 15 + 16).
Nur meine ganz persönlichen Erfahrungen auf meinem Lebensweg mit Jesus gaben und geben mir stets tiefer die Gewissheit, dass Jesus der Immanuel (Gott mit uns) ist.
Eindeutig ist also gar nichts, ausser die Gewissheit, die als Frucht aus dem Glauben subjektiv und persönlich einem Menschen zuteil wird. "Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äusseren Zeichen erkennen könnte. Man kann auch nicht sagen: 'Seht, hier ist es!', oder: 'Dort ist es!' Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch." (Jesus lt. Lukas 17,20 + 21)
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