Und als die Römer die Gegend eingenommen und in das römische Reich eingegliedert hatten, wurde unter anderem auch in Nazareth eine römische Garnison postiert. Eben Besatzungsmacht.
In Berlin stand auch ne Zeit lang eine russische Garnison.
Israel sollte ja keinen Tempel haben, sondern eine Stiftshütte, eine tragbare Kultstätte. Man kann es als Sinnbild für Wandlung, Flexibilität und Anpassung sehen. Der Tempel dagegen ist ein Sinnbild für starre, unbewegliche Dogmen.Fakt ist für mich persönlich, dass ich den (babylonisch geprägten) Tempelkult sehr kritisch sehe und ich kann gut verstehen, dass sich das damalige Volk mehrheitlich gegen die Priesterkaste stellte, ich hätte es auch getan.
Und die Zentralisierung des Kultes sollte wohl für die Einheit des Volkes sorgen. Aber der Positionsmißbrauch der Priester bewirkte das Gegenteil.
Jede Zivilisation versucht die Vergangenheit aus ihrer Sicht und für ihre Zwecke zu interpretieren. Und da es keine Zivilisation ohne Religion gibt, sind diese Interpretationen eben entsprechend religiös geprägt. Das ist normal.Mir bleibt nur festzustellen, dass wohl alle Schriftreligionen dazu neigen, sich ein historisches Umfeld aus der Rückschau der Autoren zu schaffen, dass mit den tatsächlichen Gegebenheiten nur wenig gemein hat, und das kann man am Christentum und Islam ebenso deutlich machen wie am Judentum.
Die heutige Zivilisation versucht durch die Wissenschaft dasselbe. Nur ist ihre Interpretation der vergangenheit eben antireligiös geprägt. Denn die heutige materialistisch-pragmatische Zivilisation hat den Atheismus zu ihrer Religion gemacht. Und Atheismus ist blind. Er sieht zwar die Gegebenheiten, versteht aber ihre Ursachen nicht. Spannt immer den Wagen vor das Pferd. In der Zukunft werden Menschen sich wundern, zu welchen "Ergebnissen" die heutige Wissenschaft gekommen sei, und über sie lachen.
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