Soweit die archäologischen Spuren belegen, gab es das kleine Dörfchen Nazareth schon vorher / eine Stadt war es nicht. Erstaunlich war, dass eine große Thermenanlage freigelegt wurde, was darauf hindeuten lässt, dass es wirklich ein Legionslager war. Weitere Ausgrabung sind, so wie ich hörte, geplant, scheitern allerdings zur Zeit an der palästinensischen Autonomiebehörde.Zitat von Zeuge: Wurde da erst ein römisches Lager aufgeschlagen und dann wurde eine Stadt gebaut, oder kamen die Römer und schlugen ihr Lager in einer Stadt auf?
Zu den zeitlichen Abflogen bin ich anderen Ortes schon eingegangen.Wieso? Laut dem A.T. war die Zentralkultstätte zunachst, etwa 500 Jahren, in Silo (im Norden). Aber das Verhalten solcher Priester, wie die Söhne Elis (1Sam. 2:12-17) war nicht gerade förderlich für die Zentralisierung des Kultes.
Erst David verlagert die Zentralkultstätte nach Jerusalem (nach Süden), wo sein Sohn, Salomo, dann den Tempel baut.
Aber gleich, nach Salomos Ableben spaltet sich das Reich, und der König des Nordreiches bestimmt in seinem Reich zwei neue Kultstätte.
So war der Tempelkult, laut dem A.T. nur eine ganz kurze Zeit allgemein aktiell. Und die Archeologie bestätigt das nur.
Dazu habe ich noch zur Sowjetzeit einen Artikel gelesen, und ich mußte mich über die Falschspielerei der Wissenschaftler wundern.
In dem Artikel stand, daß das Volk Israel, laut der Bibel, etwa im 15-en Jahrhundert vor Christus aus Ägypten ausgewandert, und in das gelobte Land gekommen sei.
Aber das kann nicht stimmen, da die Stadt Ramses erst im 13-en Jahrhundert vor Christus gebaut wurde. Also mußte die Auswanderung der Israeliten etwa zur gleichen Zeit stattgefunden haben.
Aber im 13-en Jahrhunder vor Christus seien die Mauern Jerichos nicht zerstört gewesen. dafür aber im 15-en Jahrhunder vor Christus, vermutlich durch ein Erdbeben.
Also stimmen die biblischen Angaben nicht.
Meines Erachtens nach aber, stimmen die wissenschaftliche Zeitbestimmungen nicht. Und die Zukunft wird das beweisen.
Fakt ist für mich persönlich, dass ich den (babylonisch geprägten) Tempelkult sehr kritisch sehe und ich kann gut verstehen, dass sich das damalige Volk mehrheitlich gegen die Priesterkaste stellte, ich hätte es auch getan. Fakt ist für mich auch, dass die Priesterreligion und die daraus folgenden Schriftwerke ein extremer Bruch zum „Urglauben“ war und die persischen Einflüsse damit die Oberhand gewannen und damit die hethitischen, kanaanitischen und ägyptischen Vorgaben - gebündelt mit etlichen naturreligiösen Elementen, völlig entfremdet wurden. Aber das ist dann auch schon ein anderes Thema.
Mir bleibt nur festzustellen, dass wohl alle Schriftreligionen dazu neigen, sich ein historisches Umfeld aus der Rückschau der Autoren zu schaffen, dass mit den tatsächlichen Gegebenheiten nur wenig gemein hat, und das kann man am Christentum und Islam ebenso deutlich machen wie am Judentum.
Absalom
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