Ja, das ist ein spannendes Thema. Ich erinnere mich noch wie – ich glaube Mitte oder Ende der 80er – sechs Exozisten ernannt wurden um der zunehmenden Flut von Teufelsanbetung und Besessenheit Herr zu werden – immerhin sollten allein 45000 Teufelsanbeter in der betroffenen italienischen Stadt ihre Schwarzen Messen feiern. Interessant finde ich rückblickend, dass Papst Bennedikt XVI. damals in seiner Funktion als Chef der vatikanischen Glaubenskongregation lediglich davon gesprochen hatte, dass Exorzismen ohne die Berufung durch die Kirche nicht durchgeführt werden sollten – passt zu dem Umstand, dass auch heute noch unter seinem Pontifikat angeblich bis zu 200 Exorzisten jährlich berufen werden sollen.
Ob das ganze Sinn macht? Sofern es einem „Betroffenen“ aufgezwungen wird, ist es sicherlich wie alles ander schon allein aus diesem Grunde abzulehnen. Wenn dabei jemand zu Schaden kommt sicherlich auch. Aber wenn der Exorzismus freiwillig erfolgt? Nun, ich denke das hängt davon ab an was der Betroffene glaubt und welche Art Hilfe er z.B. sucht. Andere nutzen allerlei alternativmedizinische oder im weitesten Sinne esoterische Hilfe, für die es ebenso keinen wissenschaftlich belegbaren Nachweis in der Methode selbst gibt – Placeboeffekte und ähnliche Wirkmechanismen mal außen vor gelassen. Exorzismus kann hier u.U. nur ein weiterer Aspekt moderner Lebenshilfe darstellen.
So oder so... Exorzismus ist in der Kirche kein Geheimnis sondern gehört gewissermaßen „zum Alltag“.