Lieber Herold,
stell Dir einmal vor, Du wärest mein Pfarrer und ich Dein Schäfchen. Ich kenne nur das allgemein-christliche Gottesbild. Das sieht ungefähr so aus.
- Gott ist überall und nirgends
- Er ist so groß, das er das ganze Universum füllt und so klein, das er in meinen Herzen wohnt.
- Er besteht aus drei Wesen und doch nur aus einem Wesen
Er ist also alles und doch nichts. Dieses Nichts hat aus Nichts alles erschaffen, kam als Christus in die Welt, wurde für die Sünden gekreuzigt und verschwand wieder als Nichts im Nichts.
Schon das allein ist verwirrend.
Darauf gibst Du mir die folgende Antwort:
Komme ich also zu dem Schluss: Ein Nichts hat also ein Gerechtigkeitsgefühl das so groß ist wie seine Liebe. Nichts kann das zusammenbringen, weil Nichts allmächtig ist. Mein Pfarrer weiß aber auch nicht wie und ich soll einfach akzeptieren dass Nichts intelligenter ist als ich.was das mit gerechtigkeit zutun hat? das gerechtigkeitsempfinden gottes ist eben genauso vollkommen wie seine liebe. und nun sag mir: wie kann man wohl beides zusammenbringen? menschlich gesehen unmöglich! aber nicht bei gott! bei gott sind alle dinge möglich!
könnte es sein, dass du einfach probleme damit hast, eine höhere intelligenz als die menschliche zu akzeptieren?
Schon allein dieser Schluss ist ein Lacher für sich und einen Kirchenaustritt Wert. Genau dass ist der Grund, warum die Menschen scharenweise die Kirche verlassen oder das ist der Stoff, aus dem sich religiöser Fanatismus entwickelt der sich bis zum Wahnsinn steigern lässt.
Die einen haben den Eindruck, dass ihr gesunde Menschenverstand vergewaltigt wird und die anderen können sich ihren Glauben zusammen basteln wie sie wollen.
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