Ich finde, dass diese Idee von Saat und Ernte ein bisschen zu stark vereinfacht, um als Modell für alles zu dienen. Es fehlt die Wechselwirkung zwischen den Menschen - manchmal erntet man eben nicht das, was man selber gesät hat, sondern das, was einem ein anderer einbrockt.
Wenn ich durch mein Handeln einem anderen einen Schaden zufüge, dann muss der meine böse Saat ernten, ob er will oder nicht. Vielleicht hat er selber nur Gutes gesät, und trotzdem verdirbt ihm einer den Erfolg. Das ist nicht gerecht.
Wenn er weiß, dass ich es war, der ihm geschadet hat, dann kann er es mir anschließend heimzahlen, so dass ich auch eine schlechte Ernte habe und meine Bilanz wieder stimmt, oder er kann mich zwingen, ihm den Schaden zu ersetzen. Aber wenn nicht, dann sitzt er auf einer unverdienten bösen Ernte, und ich habe eine unverdiente gute. Ich glaube, wenn du diesem Menschen mit deinem Saat-Ernte-Modell kommst, dann jagt er dich davon.
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