Kann es sein, dass du die protestantische Gnadenlehre falsch verstanden hast?
Gnade ist (wenn ich das richtig verstanden habe, ich bin nicht evangelisch) ein Geschenk, das Gott den Menschen macht, und mit keiner eigenen Tat kann ein Mensch sich diese Gnade selbst erwerben. Das heißt aber nicht, dass Gott seine Gnade jedem hinterherschmeißt, der pro forma erklärt, an Jesus zu glauben, sich aber im echten Leben weiterhin aufführt wie ein Ekelpaket. Gott ist doch kein Gnaden-Automat.
Ich verstehe nicht, wie du auf die Idee kommen kannst, dass die Reformation sowas im Sinn gehabt hätte. Die Reformation war doch gerade der Gegenentwurf zur Ablasswirtschaft im 15. und 16. Jahrhundert. Wieso sollten sie einen billigen Deal (Vergebung für Geld) durch einen anderen (Gnade für Lippenbekenntnis) ersetzen?
Ist das so, dass die Mehrheit der Christen sowas glaubt? Hast du dafür mal einen Beleg?Aber die Mehrheit der Christen glaubt, dieses Gesetz wäre bei ihnen außer Kraft gesetzt durch die Gnade.
Selber zurechtbiegen kann man sich freilich viel, auch als Christ, aber deine Behauptung, dass die Kirchen das mehrheitlich so lehren, halte ich für gewagt.
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