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Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    Zitat Zitat von Pepe Beitrag anzeigen
    Vergeben kann man ja nur, wenn einer sein Fehlverhalten praktisch und tatsächlich bereut und sich entschuldigt und eine Wiedergutmachung anbietet. So kann der andere die Entschuldigung oder Wiedergutmachung annehmen und vergeben.
    Und aber auch die bedingungslose Vergebung ("segnet die, die euch fluchen") ... wodurch man sich selbst zumindest dann aus dem Teufelskreis der Vergeltungsgedanken befreit... auch wenn die Gegenpartei nicht Versöhnungswillig ist. ("Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun")

    Aber das ist natürlich schwer.

    Der Weg - die Nachfolge Jesus - ist wirklich ein schwerer... darf man echt nicht unterschätzen.

    Und hat auch mit Glaubensbekenntnissen eher weniger zu tun.
    ("Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist")


    Persönlich halte ich die Vergebungslehre Jesus als eine der besten Lösungen die mir jemals begegnet ist um Frieden zu schaffen... egal auf welcher Ebene... privat, gesellschaftlich und politisch... und wenn alles versagt dann zumindest rein für sich selbst.

    Sofern sie natürlich auch wirklich nach bester Kraft und ehrlichen Interesse versucht wird anzuwenden.

    Und aber eben gleichzeitig auch für die schwerste Lösung im Extremfall: Anderen Vergeben ohne Bedingung.

  2. #2

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Und aber auch die bedingungslose Vergebung ("segnet die, die euch fluchen") ... wodurch man sich selbst zumindest dann aus dem Teufelskreis der Vergeltungsgedanken befreit... auch wenn die Gegenpartei nicht Versöhnungswillig ist. ("Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun")

    Aber das ist natürlich schwer.
    Und sollte nicht als bloßes Ritual eingesetzt werden. Wenn ich sage... "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun"... dann muss ich das auch so meinen, wirklich empfinden, nicht nur sagen, damit ich es Jesus gleich getan habe. Ja, ist wirklich schwer. Deshalb bin ich da auch vorsichtig damit. Ich kann Vergeltungsgedanken "abstellen" und Versöhnungsunwilligkeit stehen lassen, aber vergeben kann ich erst, wenn sich einer entschuldigt.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Der Weg - die Nachfolge Jesus - ist wirklich ein schwerer... darf man echt nicht unterschätzen.
    Ach, sag lieber, dass er ein anspruchsvoller ist, ein herausfordender. Schwer hört sich so schwer an ;-).

    LG, Pepe

  3. #3

    Standard

    Zitat Zitat von Pepe Beitrag anzeigen
    aber vergeben kann ich erst, wenn sich einer entschuldigt
    Also nicht daß ich sage, ich könnte bedingungslos Vergeben... Ich glaub ich hab es erst einmal wirklich geschafft und das dauerte ca. 3 Jahre :-)

    Aber wie sonst käme man - im Falle einer Versöhnungsunwilligkeit des anderen - sonst aus dem Kreislauf der gegenseitigen Anschuldigung raus?

    Zitat Zitat von Pepe Beitrag anzeigen
    Ich kann Vergeltungsgedanken "abstellen"
    Die Wut auch?

    Zitat Zitat von Pepe Beitrag anzeigen
    Ich kann Vergeltungsgedanken "abstellen"
    Oder ist es dann eher ein unterdrücken... verdrängen?

    Ich glaube daß die Gegenseitige "nicht-Vergebung" (aus welchen Grund nun auch immer man nicht vergibt) einen an die Geschehnisse bindet und dann eine Art "bindender Kreislauf" erzeugt.

    Um aus diesen Kreislauf herauszukommen muss einer Anfangen zu Vergeben... auch wenn der andere seine Schuld nicht einsieht. Ich sehe sonst keine andere Möglichkeit solch einen Kreislauf zu beenden.

    Das kann in manchen Fällen durchaus eine ganze Lebensaufgabe sein.
    Zitat Zitat von Pepe Beitrag anzeigen
    sag lieber, dass er [der Weg] ein anspruchsvoller ist, ein herausfordender
    Ja. Einer, den man wirklich sein ganzes Leben lang geht...

    "Vater, vergib mir meine Schuld wie auch ich vergebe meinen Schuldigern" ist in der Tat eine Lebensaufgabe.

    Und gleichzeitig aber eben auch die "General-Lösung" so vieler Probleme die es hier auf Erden gibt.
    Sei es im persönlich-Privaten, als auch im global-Politischen.

    Ich bin der Ansicht daß zB Terrorismus (bzw. das sich-gegenseitige-bekriegen) das dauerhafte Verlassen "des Weges" als Ursache hat.

    Wirkliche Stärke definiere ich (rein für mich persönlich) auf den Weg zu bleiben.

    Wirkliche Stärke bedeutet für mich: "Vater, vergib mir meine Schuld wie auch ich vergebe meinen Schuldigern".

    Wessen tägliches Gebet das beinhaltet (natürlich nicht nur Blindlings aufgesprochen im Geiste)... wer das wirklich Ernst meint... dem tatsächlich auch Nachkommt... den nenne ich wahrhaftig Stark.

    Eben weil es so Schwer ist.

    Wenn es stimmt, daß Jesus letzte Worte am Kreuz (mitunter) diese waren: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun"... dann war er in meinen Augen einer der stärksten Menschen überhaupt... dann stand er echt über den Dingen.

    Alleine deswegen ist er für mich einer der größten Vorbilder überhaupt.

    Und genau deswegen bin ich sehr Vorsichtig was andere versuch(t)en ihn in den Mund zu legen... um eben seine Stärke zu reinen Selbstzwecken für sich zu missbrauchen...

    In meinen Augen war das Konzil von Nicäa einer der Höhepunkte in der Geschichte des Christentums, Jesus für politische Zwecke zu Missbrauchen.

    Ebenso die Kanonisierung einer Bibel und diese dann anschließend als das (einzige) irrtumslose Wort Gottes zu definieren.

    Es war der Versuch, zu bestimmen, was Jesus sagte und was nicht. Was "die Lehre Jesus" sein darf, und was nicht und anschließend alle darauf Gleichzuschalten ansonsten sie keine Christen mehr wären... und alle anderen Meinungen und Schriften regelrecht zu verbannen/verdammen, und zu vernichten... denn das geschah dann auch sukzessive.

    Plötzlich war die Situation diese: Der Kaiser von Rom machte das Christentum zur Staatsreligion und verlange eine Einheitliche Lehrmeinung was Jesus lehrte.

    Unsere heutige Bibel ist in meinen Augen ein rein politisches Produkt damaliger Zeit. Und es steht das drin, was den Interessen des damaligen Kaisers nicht, oder zumindest nicht zu sehr, im Wege stand.

    Diese, und nur diese Schriften kamen in den Kanon. Die dem Kaiser nicht (zu sehr) widersprachen.

    Mich wundert deshalb nicht warum wir auch Dinge in der Bibel drin stehen haben wie zB.:

    "Jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten; denn es ist keine Obrigkeit, außer von Gott, und diese, welche sind, sind von Gott verordnet. Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes" [Römer 13,1f]

    Und wir wissen, das das nicht stimmt!

    "Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der Obrigkeit nicht fürchten? So übe das Gute, und du wirst Lob von ihr haben" [Römer 13,3]

    Und wir wissen, das auch das so nicht stimmt. Sondern viel zu oft schon das Gegenteil der Fall war in der Geschichte "der Obrigkeiten".

    lg Net.Krel

  4. #4

    Standard

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Also nicht daß ich sage, ich könnte bedingungslos Vergeben... Ich glaub ich hab es erst einmal wirklich geschafft und das dauerte ca. 3 Jahre :-)

    Aber wie sonst käme man - im Falle einer Versöhnungsunwilligkeit des anderen - sonst aus dem Kreislauf der gegenseitigen Anschuldigung raus?

    Oder ist es dann eher ein unterdrücken... verdrängen?
    "Stehen lassen" setze ich gleich mit dem die schwierigen Erfahrungen in der Vergangenheit zu belassen, sie sollen dort zur Ruhe kommen und bleiben. Ich kann dann Frieden machen damit und daraus lernen, rücke den Lerneffekt in den Mittelpunkt. Alles, auch ungeklärte Konflikte gehören zum Leben als lebenslanger Lernprozess. Auch ungeklärte Konflikte machen mich um Erfahrungen reicher.

    Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
    Ich glaube daß die Gegenseitige "nicht-Vergebung" (aus welchen Grund nun auch immer man nicht vergibt) einen an die Geschehnisse bindet und dann eine Art "bindender Kreislauf" erzeugt.
    Den gilt es zu unterbrechen, sonst zermürbt er einen. Ich würde meine Art damit umzugehen nicht als Verdrängung bezeichnen, allerdings kann auch erfolgreiche Verdrängung zur Verblassung und zum Ruhe finden führen. Dazu muss man die Vergangenheit Vergangenheit sein lassen können. Manches ist nicht aufzuarbeiten...

    Vergebung ist für mich ein interaktiver Prozess, da gehören mind. zwei dazu. Eine einseitige Entlastung ersetzt für mich kein Vergebungsprozess. Er dient mir, mich selbst zu entlasten, um die ungeklärte Angelegenheit ablegen zu können. Den anderen kann ich damit nicht entlasten, das muss derjenige schon selbst tun.


 

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