Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Meiner Ansicht nach ist es heute vorwiegend, traditionsbedingt, nicht-hinterfragter Glaube.
Man stelle sich vor: Die Eltern lehrten das ihren Kindern und das über Generationen. So was sitzt dann verständlicher Weise tief und fest... ja fast schon selbstverständlich eben.
Also ich spreche vor allem von Familien wo das Christentum Familientraditionell weitergegeben wird... wie es bei mir der Fall war :-)
Ja, wird so sein.

Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Ich bin ja auch ganz und gar nicht gegen Jesus und Gott. Im Gegenteil.
Ich auch nicht. Ich beschäftige mich nur gerne damit, was aus Lehren so entstanden ist und gemacht wird.

Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Nur glaube ich eben daß im Christentum echt einiges falsch gelaufen ist. Mitunter die Vorstellung daß die Bibel durchgehendes irrtumsloses Wort Gottes ist.
Und ebenso die Vorstellung, daß das Christentum die "eine wahre" Religion sei.
Bibel als irrtumsloses Wort Gottes und die "einzig wahre Religion" sind Absolutheitsansprüche, die so viel Schaden anrichten, so viel Einschränkung bedeuten, dass sie alleine schon deshalb nicht gottgewollt und gesund sein können ;-). Die Vielfalt der Welt erfordert das Begrüßen von Vielfalt.
Ich denke, es ist gelaufen wie es gelaufen ist. Wir können daraus lernen :-).


Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Jesus war doch eher ein Vertreter des jüdischen Glaubens als der Gründer einer neuen Religion... also zumindest in meinen Augen so wie ich die Überlieferungen seiner Zeit verstehe.

Und, wenn man es so nennen will, ein "Reformer" des damaligen jüdischen Glaubens.

Ich halte vieles im Christentum als einer Verzerrung dieser seiner "Reform".

Ja sogar vieles als das, was Jesus eigentlich reformiert haben wollte.

zB auch die "Gesetzlichkeit" damals... die existiert, in meinen Augen, innerhalb des Christentums auch (noch)... nur in anderer Form(en).
Hm, ohne Gesetze geht es nicht :-), obwohl ich ein anarchistisches Miteinander schon auch spannend fänd, es müsste nur gut koordiniert sein ;-).

Mich bedrücken die erniedrigenden, abwertenden Haltungen gegenüber den Menschen im Kontext des christlichen Glaubens. Der Mensch ist ohne Gott und Jesus NICHTS wert. Die Menschen sind ihm ewig Dank schuldig. So funktioniert Liebe aber nicht, nicht bedingungslose.

In vielen christlichen Gemeinschaften geht es darum, dass Menschen gottähnlich werden sollen. Deshalb sollten sie den Vorgaben der Heiligen Schrift folgen, da es keinen andern Weg gibt, ihm ähnlich zu werden und somit bereit zu sein, einen Platz in seinem Reich einzunehmen. Es gibt für sie keinen andern Weg zu wahrem Glück. Das löst bei mir Druck aus, dabei sollte Glaube einen doch stärken und bestärken in den Werten, die ein friedliches, liebevolles, faires, ... Miteinander begünstigen.

Dieser nur eine richtige Weg drückt halt ganz, ganz strenge und strikte Gesetzlichkeit aus, finde ich. Lässt keinen Spielraum und geschieht in absoluter Abhängigkeit und Dankbarkeit.

Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Auch die Vorstellung daß Tieropfer Sünde hinweg wischen hätte können. Auch das existiert, nur in anderer Form, auch heute noch im Christentum und zwar sehr Zentral.
Beichte, Sündenbekenntnisse...