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Hybrid-Darstellung

  1. #1

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Wenn es nach einem Leben immer wieder zur Reinkarnation kommt, wenn man nicht einen bestimmten (Bewusstseins)zustand erreicht hat, dann hat man den Tod auch nicht überwunden und ist im Kreislauf der Wiedergeburt gefangen, aber wenn man diesen Kreislauf durchbricht und eben nicht mehr wiedergeboren wird, dann hat man den Tod sehr wohl überwunden und Nirwana erreicht.
    Nein, dann hat man die Anhaftung an die Materie überwunden und damit Seelenfrieden erreicht. Man hat aber noch nicht die Materie selbst aufgelöst.
    Ich halte es generell nicht für sinnvoll die Religionen mit irgendwelchen "Superlativen" gegeneinander ausspielen zu wollen. Solche Aussagen wie : "Wir sind die einzige Religion die das Problem mit dem Tod gelöst hat", sind einfach nur albern und zeugen von einem Geist, der das Trennende sucht und sich ohne echten Einblick in die Glaubenswelt Andersgläubiger, abgehoben und im Vorteil wähnt. Das ist sicher nicht die rechte Demut von der auch Jesus immer wieder sprach.
    Es geht nicht darum, Religionen gegeneinander auszuspielen. Wahrhaft religiös ist man in unserer Zeit ohnehin nur, wenn man mit ganzem Ernst sich um das persönliche Heilwerden bemüht.
    Jede Religion ist zeit- und kulturbedingt. Weshalb sind denn viele Religionen, wie bsw. die babylonische oder die aztekische ausgestorben? - Weil sie der Entwicklung des Menschen nicht mehr dienen konnten.
    Der Islam zum Beispiel war ein Fortschritt gegenüber den Stammesreligionen, die damals im arabischen Raum herrschten. Aber er bleibt, obwohl später entstanden, weit hinter Christentum und Buddhismus zurück.

    LG,
    Digido
    Geändert von Digido (21.10.2013 um 10:41 Uhr)

  2. #2
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Nein, dann hat man die Anhaftung an die Materie überwunden und damit Seelenfrieden erreicht. Man hat aber noch nicht die Materie selbst aufgelöst.
    Was hat die Überwindung des Todes mit der Auflösung der Materie zu tun??

    Der Islam zum Beispiel war ein Fortschritt gegenüber den Stammesreligionen, die damals im arabischen Raum herrschten. Aber er bleibt, obwohl später entstanden, weit hinter Christentum und Buddhismus zurück.
    Eine Wurzel des Islams liegt im Christentum. Auch ist mir nicht ersichtlich inwiefern eine der Religionen hinter einer anderen zurückbleiben könnte. Woran willst Du das festmachen?

  3. #3

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    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Was hat die Überwindung des Todes mit der Auflösung der Materie zu tun??
    Wenn der Geist das Primat hat, dann wird er nicht ruhen bis seine Macht vollkommen ist. Die Materie darf also kein Hindernis für den Willen des Geistes sein.

    Eine Wurzel des Islams liegt im Christentum. Auch ist mir nicht ersichtlich inwiefern eine der Religionen hinter einer anderen zurückbleiben könnte. Woran willst Du das festmachen?
    Judentum und Islam kennen nur einen ausserweltlichen Gott, dem man sich unterwerfen muss. Damit bleibt der Mensch unfrei, kann also niemals seine Angst überwinden. Das Christentum besagt, dass Gott Mensch geworden ist, auf dass der Mensch Gott werden könne. Mit anderen Worten, der Mensch ist ewig, wie Gott. Er hat damit keinen Herrscher mehr über sich, und ist so wirklich frei. Freiwerden in der Praxis kann er aber nur, wenn er sein Leben auf diese, seine wahre Natur aufbaut. Dann kann ihm nichts mehr im Leben erschüttern: Siehe Gleichnis Jesu vom Haus, das auf dem Felsen gebaut ist.

  4. #4
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Digido Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von luxdei
    Was hat die Überwindung des Todes mit der Auflösung der Materie zu tun??
    Wenn der Geist das Primat hat, dann wird er nicht ruhen bis seine Macht vollkommen ist. Die Materie darf also kein Hindernis für den Willen des Geistes sein.
    Und was hat das mit dem Christentum zu tun??

    Judentum und Islam kennen nur einen ausserweltlichen Gott, dem man sich unterwerfen muss.
    Diese Aussage falsch. Zumindest in ihren mystischen Ausprägungen kennen sie keinen außerweltlichen Gott.

    Das Christentum besagt, dass Gott Mensch geworden ist, auf dass der Mensch Gott werden könne. Mit anderen Worten, der Mensch ist ewig, wie Gott.
    Das Christentum lehrt, dass Gott in einer Person Mensch wurde. Und diesen Menschen verehren sie als Heiland. Dass der Mensch wie Gott werden könne, ist keine christliche Lehre. Ich wüßte auch keinen christlichen Mystiker, der das behauptet haben könnte.

  5. #5
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    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Dass der Mensch wie Gott werden könne, ist keine christliche Lehre. Ich wüßte auch keinen christlichen Mystiker, der das behauptet haben könnte.
    In der christlichen Mystik wird die "unio mystica", die "Einswerdung mit Gott" angestrebt. Damit sind allerdings unterschiedliche Vorstellungen verbunden, die z.B. auch in der jüdischen Mystik, der "Kabbala" Widerklang finden und dort z.B. als "Hochzeit der Schechina" bekannt ist. Die Schechina ist dabei eine Art "Wohnung Gottes".


    Jedenfalls gibt es die Vorstellung, dass der Mensch, jeder und alle Menschen, substantiell mit Gott verbunden sind und Gott in die Seele eines jeden Menschen geboren werden kann. Das Innerste der Seele ist dabei mit der Gottheit identisch. Dieses Innerste der Seele (also nicht die ganze Seele) nennt z.B. Meister Eckhart (
    ) oft auch "das Fünklein Gottes".

    Voraussetzung für die Gottesgeburt ist, dass sich die Seele von dem reinigt, was nicht zu ihr gehört, und dadurch ihre wahre Natur hervortreten lässt. Gott kann nur in der Seele geboren werden, wenn der Mensch ihm dafür Raum schafft und das entfernt, was im Wege steht. Das sind nicht nur Sünden und Laster im herkömmlichen Sinn, sondern schlechthin alles Ungöttliche und daher Vergängliche. Dazu gehören insbesondere die „Bilder“ der Sinnesobjekte, die man aufgenommen hat, denn sie binden und behindern den Menschen. In dem Maße, wie der Mensch die Hindernisse beiseiteschafft, wird er für Gott empfänglich. Was dabei in der Praxis zu beachten ist, erläutert Eckhart ausführlich.

    Für die Ermöglichung der Gottesgeburt ist nicht eine diskursiv gewonnene Einsicht in den Wahrheitsgehalt philosophisch-theologischer Lehrsätze ausschlaggebend, sondern die Lebenspraxis. Daher besteht ein Unterschied zwischen dem „Lesemeister“, der in seinen Schriften argumentiert, beweist und widerlegt, und dem „Lebemeister“, der das von der Theorie Geforderte in seinem eigenen Leben umsetzt.

    Ein Eckhart zugeschriebener Ausspruch lautet, ein Lebemeister sei nötiger als tausend Lesemeister. In diesem Sinne bemerkt er: Der Mensch soll sich nicht genügen lassen an einem gedachten Gott; denn wenn der Gedanke vergeht, so vergeht auch der Gott. Man soll vielmehr einen wesenhaften Gott haben, der weit erhaben ist über die Gedanken des Menschen und aller Kreatur.

    Gott kann auf viele verschiedene Weisen ergriffen werden. Niemand kann alle Weisen verwirklichen, sondern man soll eine von ihnen haben – diejenige, die Gott einem zugewiesen hat – und konsequent bei ihr bleiben. Einem anderen, der auf eine andere Weise lebt, die eigene Weise aufzudrängen ist verkehrt, vielmehr soll jeder in seiner Weise das Gute aller Weisen finden. Christus hatte zwar die höchste Weise, aber das bedeutet nicht, dass jeder versuchen soll, die Weise Christi zu übernehmen.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  6. #6
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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    . Christus hatte zwar die höchste Weise, aber das bedeutet nicht, dass jeder versuchen soll, die Weise Christi zu übernehmen.

    LG
    Provisorium
    Die Ausführungen waren echt Klasse.
    Hab noch eine Frage: Was ist die Weise Christi?

  7. #7
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    Zitat Zitat von bibeltagebuch Beitrag anzeigen
    Was ist die Weise Christi?
    Die Weise Christi ist das Leben das Christus geführt hat. Eckhart bezieht sich dabei z.B. auf das vierzigtägige Fasten und sagt, dass niemand Jesus darin folgen sollte. Das ist auch sehr vernünftig so, denn ein vierzigtägiges Fasten wird man für gewöhnlich wohl kaum überleben.
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)


 

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