
Zitat von
Padma
"Nein, mein Schatz, dieses Jahr feiere ich Weihnachten mit meiner anderen Familie, nächstes Jahr bist du dann wieder dran (oder vielleicht doch lieber meine Drittfamilie?). Such die doch einen anderen unter deinen eigenen Liebsten aus für dieses Fest...."
Richtig spannend, aber auch leicht unübersichtlich, wird es dann aber wohl, wenn jeder der Liebes- und Sexualpartner jeweils ebenfalls noch weitere Liebes- und Sexualpartner hat. Der Begriff "Polyamourös" ist ja sicher nicht auf eine stabile Dreierbeziehung beschränkt.
Ich werde dabei jedenfalls nicht den Eindruck los, dass es hier weniger um Liebe, als vielmehr um Lust geht und diese Lust dann kirchlich abgesegnet werden soll. Deshalb habe ich dabei auch irgendwie das Gefühl, dass der Glauben dabei nur eine sehr sekundäre Rolle spielt.
Um Werte wie Achtsamkeit, Verantwortlichkeit, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, und gegenseitiger Respekt zu Ehren zu bringen, ist das doch irgendwie ein seltsames Beispiel aus der Lebenspraxis, finde ich. All diese Werte implizieren doch auch eine gewisse Verbindlichkeit und ich habe aber den Eindruck, dass gerade diese Verbindlichkeit bei Seite geschoben wird. Denn inwiefern ist es denn z.B. ein Zeichen von Verlässlichkeit, wenn man sich zur gleichen Zeit mehreren Partnern hingibt? Also ich persönlich verstehe das jedenfalls nicht.
Aber vielleicht ging es dieser Geschäftsführerin ja auch vielmehr um einen kontroversen Beitrag und um das Anliegen die Kirche auch für solche Kontroversen zu öffnen? Sie meinte ja, dass die Kirche zu sehr im Geist der Verzagtheit lebe und meine, alles bewahren zu müssen. Genau das Gegenteil sei ihrer Meinung nach aber der richtige Weg.
Also mir kommt das so vor, als herrsche große Orientierungslosigkeit. Die ev. Kirche hat ja auch mit zunehmenden Kirchenaustritten zu kämpfen und vielleicht ist man deshalb ratlos und weiß nicht so richtig wie man damit umgehen soll und deshalb gibt es Stimmen, wie die dieser Geschäftsführerin, die dann dafür plädieren unverzagt alles zu verwerfen (oder zumindest auf den Prüfstand zu stellen und dem Zeitgeist anzupassen?)? Denn das wäre doch dann das Gegenteil von Verzagtheit und Bewahrung, oder?
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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