Dann sind wir ja altersmäßig gar nicht so weit voneinander entfernt ;).
Es ist ja, wie ich schon schrieb, immer eine individuelle Sichtweise, was der eigene Verstand denn nun an Spritualität bereit ist, für sich zu vereinnahmen. Manche Menschen können damit überhaupt nichts anfangen. Was ich sagen will: Es gibt mMn schon eine verstandesgemäße Grundlage für den klassischen christlichen Glauben. Aber eben nicht für jeden Menschen, das liegt in der Natur der Sache.
Naja, es gibt noch die römische Deutung, nach der ja nur die RKK wahrlich und alleinseligmachend katholisch sei. Und die Abstufung mit Dir beginnend würde ich als freiheitlich, altkirchlich und römisch bezeichnen. Du magst da sehr nah an der eigentlichen Übersetzung des griechischen Wortes sein. Den reinen und allgemeinen Wortlaut würde ich aber noch als vierte Bedeutung hinzunehmen.
Hmm, Deine Wortwahl trifft es nicht ganz. Klar gewichte ich etwas anders als Du. Und ja, für mich gehört mehr zum Glauben, als die Liebesbotschaft Christi. Genauer erläutert habe ich das mal unten bzgl. der Frohen Botschaft. Aber ich spreche nicht so gern von einer Geschmackssache. Um auf eine bestimmte Art und Weise glauben zu können muss man eine Spiritualität empfinden können. Dabei werden Gefühle und Emotionen angesprochen, das Herz eben. Aber das wird bei Dir ja genauso sein. Darüber findet man den eigenen Weg zu Gott. Und ich zB ziehe meine Spiritualität aus dem altkirchlich, katholischen Glauben, der ja eine Verbindung aus der Bibel und der Tradition darstellt. Für mich persönlich ist das keine Frage meines Geschmacks sondern eine von mir empfundene Sehnsucht, die Zeit meines Lebens bestehen wird.
Du hast die Frage gestellt ob das von Dir "äußere" bezeichnete denn wichtig ist. Ich GLAUBE ja. Der geneigte Römer würde sagen, er WISSE ja. Da wir aber Gott nicht vollumfänbglich begreifen können, ist es nicht möglich, von WISSEN zu reden.
Na, das will ich doch hoffen ;).
Die Frohe Botschaft ist für mich das Evangelium. Dazu gehört die Lehre Jesu über Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Vergebung. Darüberhinaus, und das wird Dir nicht gefallen, ist seine Erlösungstat und die Aussicht auf das ewige Leben ein gewichtiger Bestandteil dieser Botschaft und vielleicht sogar der gewichtigtste. Letzteres wird im Geheimnis des Glaubens zusammengefasst: Christus ist gestorben, Christus ist erstanden, Christus wird wiederkommen. Der Glaube daran bedeutet für mich Christsein.
Warum ist das so? Weil das Leben nach dem Tode, also das ewige Leben, das Heil, das Ziel unserer ganzen Bestrebungen ist. Das irdische Leben, dass wir nach SEINER Lehre ja möglichst als gute Menschen im friedlichen, nächstleibenden und barmherzigen Miteinander führen sollen, ist die Vorbereitung darauf. Dieses Heil erlangen kann ich, wenn ich auch danach lebe und auf IHN und seine Gnade vertraue. Das heißt, ich muss mein irdisches Leben auch dem Glauben anpassen, ansonsten bleibt der Glaube ein reiner Formalismus, eine leere Hülle, in der nichts herrscht als Dunkelheit. Und das überraschende ist: Zumindest das gilt für JEDEN Glauben. Ganz grob ist also das Christsein ein irdischer und das Heil als ewiges Leben der jenseitige Zustand.