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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Sapientia Gast

    Beitrag Allein aus Glauben - oder doch durch Werke?

    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    @ Alef & Fisch:
    Ihr sprecht da eine Frage an, die mir auch viel Kopfzerbrechen bereitet. Was können Menschen, die nie mit dem Christentum in Kontakt kommen, dafür, dass sie keine Christen sind?

    Allerdings möchte ich dieses Thema noch weiterspinnen: Wenn wir also annehmen, dass auch Nichtchristen in den Himmel kommen können und nicht allesamt verdammt werden, wonach richtet sich dann, wann sie der Erlösung würdig sind?
    Man könnte nun sagen, dass jeder, der ein "christliches" Leben führt, erlöst wird, auch wenn er nicht Christ ist. Aber wäre das nicht genauso ungerecht? Wäre das nicht kulturelle Diskriminierung? In anderen Kulturen gelten teilweise andere Wertmaßstäbe als in der christlich-abendländischen Kultur. Dürften Menschen dafür bestraft werden, dass sie in einer anderen Kultur aufgewachsen sind?
    Man könnte nun sagen, dass jeder, der im Sinne seines Glaubens lebt, erlöst wird, also z. B. auch ein guter Buddhist. Aber: Ich bringe am besten gleich einmal ein Extrembeispiel: Was ist mit einem islamischen Selbstmordattentäter, der in tiefster Überzeugung, dass das Gottes Wille sei, Dutzende Unschuldiger tötet? Müsste der dann nicht auch erlöst werden?
    Komplizierte Fragen, deren Antwort wohl nur Gott kennt ...
    Ein guter und berechtigter Einwand, Blood Raven.

    Entweder gelangt ein Mensch nur durch Glauben an die Erlösungstat Jesu in das Reich Gottes ("So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.", Römer 3,28) oder kommt aufgrund seiner Taten dorthin.

    Menschen, die nie mit der christlichen Lehre in Kontakt gekommen sind, geistig behinderte Menschen oder früh verstorbene Kinder sind dem strengen "allein aus Glauben" nach ausgeschlossen. Zu den Taten: Ich empfinde es als sehr ungerecht, dass die Taten der 80 Jahre hier auf der Erde zu einer unendlichen Belohnung (Himmel) bzw. zu einer unendlichen qualvollen Strafen führen soll (Hölle).

    Im katholischen Christentum wird die Notwendigkeit des Glaubens unterstrichen. Dieser Glaube trägt schließlich Früchte wie ein Baum und bringe gute Werke im Menschen hervor. Wenn ich mich recht erinnere gibt es im Hebräerbrief eine Stelle an der die Gläubigen aufgrund ihrer Werke eine bestimmte Höhe an Belohnungen versprochen wird.

    Ich denke das ist eine Frage, die einen beschäftigt - aber nicht beantwortbar ist. Vermutlich hätte ein Buddha Shakyamuni zu einer solchen (metaphysischen) Frage wohl schweigend gelächelt.

    Liebe Grüße,
    Sapientia :-)

  2. #2
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    Zitat Zitat von Sapientia Beitrag anzeigen
    Zu den Taten: Ich empfinde es als sehr ungerecht, dass die Taten der 80 Jahre hier auf der Erde zu einer unendlichen Belohnung (Himmel) bzw. zu einer unendlichen qualvollen Strafen führen soll (Hölle).
    Das hängt wohl einerseits von der Art und Schwere der Taten ab, andererseits davon, ob der Täter jemals Reue empfindet. Für Menschen, die ihre Taten bereuen, ist wohl das Fegefeuer gedacht, in dem sie für eine gewisse Zeit für ihre Taten büßen. Wer nicht einmal bereut, wieso sollte der erlöst werden?
    Mit Reue meine ich, wohlgemerkt, dass der Täter das Unrecht seiner Taten erkennt und einsieht, nicht dass er nur deswegen "bereut", weil ihm die Strafe unangenehm ist.

  3. #3
    Sapientia Gast

    Beitrag

    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Das hängt wohl einerseits von der Art und Schwere der Taten ab, andererseits davon, ob der Täter jemals Reue empfindet. Für Menschen, die ihre Taten bereuen, ist wohl das Fegefeuer gedacht, in dem sie für eine gewisse Zeit für ihre Taten büßen. Wer nicht einmal bereut, wieso sollte der erlöst werden?
    Mit Reue meine ich, wohlgemerkt, dass der Täter das Unrecht seiner Taten erkennt und einsieht, nicht dass er nur deswegen "bereut", weil ihm die Strafe unangenehm ist.
    Nun gut, wer legt die Schwere des Vergehens fest? Eine Schrift aus der Eisenzeit? Ein Priester mit hohem Amt? Jeder selbst? Gott?

    Ich glaube nicht an die Vorstellung, dass der Mensch prinzipiell schlecht wäre (was ein christlicher Grundsatz ist). Die moralische Messlatte wird so hoch gelegt, dass kein Mensch darüber kommen kann und dann schließlich jeder Christ die (eventuell durch Priester vermittelte) Gnade Gottes beanspruchen muss um Erlösung zu erlangen.

    Liebe Grüße,
    Sapientia :-)

  4. #4
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    Jeder selbst wohl kaum. Natürlich gibt es Menschen, die sich selbst für schlecht halten, aber das sind dann meistens Menschen, die eh nicht so schlecht sind, weil sie sich ihrer geringen Schlechtigkeit schon bewusst sind. Die wirklich üblen Personen machen sich da wohl nicht viele Gedanken.

    Ein Priester besitzt nicht die nötige Fähigkeit, um wirklich einen Menschen umfassend kennen und beurteilen zu können. Die hat nur Gott.

    Ich denke auch nicht, dass der Mensch von Natur aus schlecht ist - aber auch nicht gut. Die meisten Menschen wollen wohl einfach ein ihren Wünschen entsprechendes Leben führen - aber leider geht das oft nur zum Nachteil anderer Menschen. Es ist dann ihre Aufgabe, Beschränkungen ihrer Freiheit zu akzeptieren, wenn sie zum Wohle der anderen erforderlich sind. Wer das nicht tut und anderen Menschen schadet, handelt schlecht.

  5. #5
    Sapientia Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Ich denke auch nicht, dass der Mensch von Natur aus schlecht ist - aber auch nicht gut.
    Im Gegenteil denke ich, dass der Mensch prinzipiell gut ist. Durch seine Unwissenheit und (egoistische) Verblendung erscheint er schlecht und verdorben. Im christlichen Glauben gibt es doch die Vorstellung, dass der Mensch das Ebenbild Gottes sei. Warum sollte der Mensch dann plötzlich böse sein?

    Zitat Zitat von Blood Raven
    Die meisten Menschen wollen wohl einfach ein ihren Wünschen entsprechendes Leben führen - aber leider geht das oft nur zum Nachteil anderer Menschen. Es ist dann ihre Aufgabe, Beschränkungen ihrer Freiheit zu akzeptieren, wenn sie zum Wohle der anderen erforderlich sind. Wer das nicht tut und anderen Menschen schadet, handelt schlecht.
    Die Unwissenheit lässt den Menschen seinen eigenen Vorteil ziehen.

    Liebe Grüße,
    Sapientia :-)

  6. #6
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    Zitat Zitat von Sapientia Beitrag anzeigen
    Im christlichen Glauben gibt es doch die Vorstellung, dass der Mensch das Ebenbild Gottes sei.
    Das ist natürlich eine Glaubensfrage. Ich glaube nicht daran. Ich glaube maximal, dass Gott das Universum so geschaffen hat, dass die Entwicklung intelligenten, vernunftbegabten Lebens möglich war, aber das war es dann auch schon. (Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Gott nicht einmal so weit eingegriffen hat.) Dass Gott in die Evolution direkt eingegriffen hat, damit sich der Mensch entwickelt, glaube ich nicht. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, da sich weder das eine noch das andere beweisen lässt.

    Zitat Zitat von Sapientia Beitrag anzeigen
    Durch seine Unwissenheit und (egoistische) Verblendung erscheint er schlecht und verdorben. [...] Die Unwissenheit lässt den Menschen seinen eigenen Vorteil ziehen.
    Da liegen wir im Ergebnis gar nicht so weit auseinander. Auch ich denke, dass der Mensch erst durch Erziehung und Gesellschaft dazu gebracht werden muss, "gut" zu sein. Nur bedeutet das für mich im Umkehrschluss, dass er es von Natur aus nicht ist, da ist er eben ohne die richtige Erziehung eher egoistisch veranlagt. (Wiewohl die vergleichende Verhaltensforschung gezeigt hat, dass auch andere Primaten, die überhaupt keine "Erziehung" genießen, zu altruistischem Verhalten fähig sind.)

  7. #7
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    1Mo 2:9-17 Und Jahwe Gott ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. (....) 16 Und Jahwe Gott gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baume des Gartens darfst du nach Belieben essen; 17 aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du gewißlich sterben.
    Hier nun meine Frage: Warum hat Gott den Adam angelogen? Er hätte ihn unbedingt vor der ewigen Hölle nach dem Tod warnen müssen und ebenso vor dem Fegefeuer. Dies aber hat er sträflichst unterlassen. Entweder Gott lügt oder die Kirchen (Freikirchen) - wir können uns entscheiden, wem wir Glauben schenken wollen.

    Shomer

  8. #8
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    Standard

    Da musste ich nun schon schmunzeln, shomer, und hast es auf den Punkt gebracht.


    Alef


 

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