Exorzismus ist in Deutschland verboten und das ist gut so. Denn es gab schon zu viele Opfer solcher merkwürdigen Machenschaften, insbesondere von sog. selbsternannten Exorzisten, die nicht selten in Freikirchen oder kath. Bruderschaften ihr „Unwesen“ treiben.
Es gibt in der Tat einen Grenzbereich und wer einmal in der Psychiatrie offenen Auges sich die Patienten anschaut, der weiß davon. Doch es befreit eben nicht von einer fundierten medizinischen – fachlichen Ausbildung, um zu erkennen, wer z.B. seelisch krank ist. Auf der anderen Seite kenne ich genug Menschen, die auf Grund der Angstmache vorm „Teufel“ und angeblichen Besessenheitsanzeichen in der Psychiatrie gelandet ist. Die schwerwiegenden seelischen Schäden, welche diese Menschen oft erleiden sind oftmals irreparabel und werden zu einer ganz schwierigen Lebenssituation, in welcher der Mensch ein ganz gestörtes inneres Verhältnis zu Gott und den Religionen erleidet. Es wäre wahrlich allen religiösen Kreisen angeraten sich auf diesem Gebiet wesentlich fundierter und vor allem sensibler zu verhalten.
Ich beobachte mit sehr großer Sorge, wie sich in den letzten Jahren eine Exorzismuswelle breit macht, welche zur Folge hat, dass der Krankenstand der seelischen Erkrankungen in den Psychiatrien drastisch zugenommen hat. Da ich beruflich damit konfrontiert bin und in meinem Mitarbeiterkreis selbst eine junge Kollegin erst kürzlich auf Grund religiöser Wahnvorstellungen in der Psychiatrie landete, bin ich noch hellhöriger geworden. Interessanter Weise möchte ich noch anfügen, dass ich den Pastor ganz massiv mit den Folgen seiner Predigt- und Manipulationspraxis (nachdem ich mir einige seiner Angst- Höllenpredigten angehört habe) konfrontiert habe. Mehr als eine leise Entschuldigung und einer etwas seltsam klingenden Erklärung (er konnte ja nicht ahnen, dass manchen Menschen so etwas innerlich zur Belastung würde) war nicht zu entlocken. Das zeigte mir schon sehr deutlich wie verantwortungslos mit dem potenziellen Religionskunden Mensch verfahren wird.
Absalom
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