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Alef
Sorry, nein, man setzt es überhaupt nicht ins absolute wenn man vergleicht… solches mag deine Meinung sein, aber ist nun mal nicht so. Dein Dollarvergleich hinkt nun mal etwas in Bezug auf das NT’Problem.
Die Situation ist doch folgende: Im NT wird Bezug genommen auf Aussagen des AT und teilweise wird behauptet, dass z.B. Prophezeiungen aus dem AT sich im NT erfüllt haben. Das kann man dann überprüfen und anschließend feststellen, dass das so nicht richtig ist. Das heißt das AT und das NT sind widersprüchlich. Das ist alles was ich sagte und das stimmt doch auch, oder?
Du und wohl auch flat gehen nun davon aus, dass die Fehler allein im NT zu finden sind. Warum? Weil im NT Aussagen und Behauptungen getroffen werden, die sich auf das AT beziehen, laut AT aber nicht haltbar sind. Daraus folgert ihr nun, dass das AT richtig ist und das NT falsch. Das ist aber ein logischer Fehlschluss, weil sich die Richtigkeit des AT nicht durch die Widersprüchlichkeit zum NT beweisen lässt. Man kann eben redlich nur sagen, dass AT und NT widersprüchlich sind und die Behauptungen des NT nicht haltbar, nicht aber, dass eines der Testamente das Richtige sei. Und wenn man nicht wissen kann, ob eines der Testamente richtig ist, dann kann man sie beide immer nur allein hinsichtlich ihrer Übereinstimmungen und Widersprüchlichkeiten untersuchen. Der Rest ist Glaubenssache.

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Alef
Habe ich Philon abgetan? Ich weiss, dass das alexandrinisch Judentum sozusagen eine Blütezeit war, nur hatte es keinen Bestand, denn es entwickelte der Torah eher fremde „Gottesbilder“, welche dann wiederum aufgenommen wurden, so dass gar Jesus dann JHWH sei.
Du hast von einem misslungenen ökonemischen Versuch gesprochen. Dadurch, dass Du Philons Lehre als Misslungen charakterisierst, sprichst Du ihr doch ihren Wert ab, oder nicht? Philon hat den göttlichen Bereich strikt vom weltlichen getrennt. In ihm nahm die negative Theologie sozusagen ihren Anfang und die negative Theologie trifft eben keine positiven Aussagen über Gott und kennt dementsprechend auch kein positiv wissbares Gottesbild. Über Gott kann man also immer nur Aussagen was er nicht ist, nicht aber was er ist. Das Jesus also Gott sein soll ist für negative Theologen eine Unmöglichkeit und höchstens als Allegorie, um z.B. etwas bewusst zu machen, zu verstehen.

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Alef
Rege ich mich auf?
Ich weiß es nicht, hatte aber stark den Eindruck!

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Alef
Dein Glaube wird doch nicht diskreditiert! Solches steht doch überhaupt nicht im Raum und wurde auch nicht gemacht.
Weil ich mich als Christ bezeichne, hast Du geschrieben:
Haha, Christ ist der, der sich so bezeichnet…. Dachte immer, dass unter dem Begriff Christ schon etwas mehr steckt.
Weil ich die Bibel als Allegorie betrachte, hast Du geschrieben:
Die Bibel nur als Allegorie zu bezeichnen, naja, dann steckt aber nicht viel dahinter…..
Weil ich als Christ nicht den dogmatischen Lehren der von Konstantin etablierten Staatskirche(n) folge, sondern stattdessen, der von Philon angestoßenen, über Dionysios Areopagita und Eriugena sich weiterentwickelnden und schließlich in der Lehre Meister Eckharts sich vollendenden negativen Theologie folge, hast Du geschrieben:
Ach so, eine andere religiöse Vorstellung… ja genau das ist das Christentum, resp. haben die Schreiber dargelegt. Nur was ist solches Wert? Eigentlich wenig.
Und schlussendlich hast Du meinen Glauben folgendermaßen charakterisiert:
Aber irgendwie stellst du dadurch das Christentum, oder den christlichen Glauben ja schon in absurde….
Selbstverständlich respektiere ich Deine Meinungen und deshalb habe ich auch immer wieder geschrieben:

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Alef
Es geht doch ums AT versus NT, und was es alles mit sich zieht. Oder um den Begriff "Christ" und und und.
Ja richtig und ich bin in Deiner Vorstellung eben kein Christ, ziehe den christlichen Glauben ins Absurde, meine Glaubensvortellungen haben kaum einen Wert und in einer allegorischen Auslegung der Bibel steckt nicht viel dahinter.
LG
Provisorium
Geändert von Provisorium (12.11.2013 um 23:36 Uhr)
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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