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Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Philo von Alexandria war nur einer unter vielen, und auch eher nur am „Ende“ diese jüdischen hellenistischen Epoche, welche ja viel früher schon begonnen hatte und deshalb auch schon in Palästina bekannt war.

    Sie hatte haben keinen Bestand.
    Er versuchte, den jüdischen Gott JHWH auf Griechisch zu erklären, machte aber vorher den Gott JHWH griechisch also er machte ihn zuerst mal handlungsunfähig, da Gott so gross sei, ausserhalb der Schöpfung (so dass ERr nicht mal der Schöpfer wäre, sondern der Logos), dass er praktisch Handlungsunfähig war, und deshalb alles in den Logos setzte, den Gottessohn, wobei Philon diesen Gottessohn nicht physisch sah, sondern eher als „Kraft“.

    Vom jüdischen Verständnis ist das natürlich „Unsinn“, da JHWH ebenso hier gegenwärtig und voll handlungsfähig ist, wie es die Tenach an so vielen Stellen bezeugt.

    Genau dieses Denken, welches aber schon älter als Philon ist, floss nun in die Texte des Johannes, welcher dann diese selbst auf Jesus personifiziert.


    Also hat nicht immer alles die gleiche „Wahrheit“, und man kann nicht immer alles miteinander verbinden. Gott auf griechisch zu erklären ist was anderes, als den Ewigen einzigen Gott JHWH gemäss der Tenach zu verstehen.

  2. #2
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    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Philo von Alexandria war nur einer unter vielen, und auch eher nur am „Ende“ diese jüdischen hellenistischen Epoche, welche ja viel früher schon begonnen hatte und deshalb auch schon in Palästina bekannt war.
    Sie hatte aber keinen Bestand.
    In Alexandria war ja damals sowas wie die erste Uni im modernen Sinn und das Zentrum des Hellenismus. Die Bibliothek muss gigantisch gewesen sein. Viele bahnbrechende Erfindungen und Erkenntnisse wurden mit dem modernen Ansatz gemacht, die Welt aus sich selbst, also rational zu erklären und damit von Einflussnahmen der Götter abzusehen. In Alexandria lehrte etwa der Mathematiker Euklid, Eratosthenes berechnete den genauen Umfang der Erde und Aristarch von Samos nahm schon das heliozentrische Weltbild vorweg, das in der Wiederentdeckung durch Kopernikus über eineinhalb Jahrtausende später in Europa den Beginn der modernen Naturwissenschaft markieren sollte. Da war also so richtig was los und sicher konnte sich weder Philon noch sonst jemand diesem Einfluss entziehen.

    Ich denke auch die Religion muss Stellung zum jeweiligen Zeitgeist beziehen. Natürlich ist sie aber auch darin frei, diese Erkenntnisse rundheraus abzulehnen, oder alternative Thesen aufzustellen. Wir müssen uns ja auch heute noch damit begnügen noch immer kein einheitliches Weltbild festgemacht zu haben und arbeiten deshalb ja auch recht unbeschwert mit Hypothesen und Theorien. Da begreife ich persönlich die Religionen eher als Bereicherung, obwohl sie sicher auch lange Zeit ein Hemmschuh war.

    Ich hoffe jedenfalls, dass keine Religion und keine Naturwissenschaft der jeweils anderen Disziplin noch einmal die Daseinsberechtigung abschreiben wird...

    LG
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    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)


 

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