Hallo Provisorium
Warum sollte man nur als „Jude“ den rechten „Blick“ auf Gott haben? Oder warum wollte Gott diese heidnischen Einflüsse im Judentum nicht? Und, worauf ich weiter unten nochmals darauf hinweisen werde, weshalb soll nun genau nur das Christum oder die daraus entstandene Philosophien, Theosophien, die Gnosis den richtigen Blick zu Gott geben?
Juden: Da muss man auf die Überlieferungen zurückgreifen.
Da war Abraham, der nur dem einen einzigen Gott dienen wollte, entgegen der „philosophischen Welt“, deshalb von zu Hause wegzog und im Prinzip einen „einfachen“ Glauben hatte, der nicht auf Ideologien, Religionen oder Philosophien vertraute und beruhte. Wer kann denn Gott erfassen? Er handelte nach seinem Gewissen in diesem Vertrauen an Gott.
Die anderen Völker wollten das nie, sie schufen sich ihre Götter und die Wege dorthin, und deshalb schloss Gott einen Bund mit Abraham. Sicher war das alles andere als einfach für Gott, sich mit diesem Volk abzugeben, war doch die Verführung der umliegenden Nationen immer gross.
Damit will ich nicht sagen, dass wir als Nicht-Juden nicht auch eine Beziehung zu Gott haben können. Sicher kann „Philosophie“ die Spiritualität beflügeln und wir empfinden das Empfundene für Gottes Nähe. Es kann uns im Alltag helfen und beflügeln.
Aber die Gefahr ist die Lehre, welche da herauswachsen kann. Und die Schreiber vom NT waren davor nicht gefeit, was man gut merken kann.
So ist es subjektiv und entsprechend einer Ideologie, was nun der „Erkenntnisweg“ sein soll auf dass der Mensch selig würde. Du nimmst dazu Mt 11, andere nehmen anders.
Ist das nun Erkenntnis, wenn Jesus hier behauptet, dass nur gerade jene den Vater erkennen, denen er es offenbaren will? Hast du nicht weiter oben genau dies dem Judentum ein Stück vorgeworfen, warum nur sie die Erkenntnis haben sollten? Selber würde ich diesen Vers weniger als Erkenntnisweg bezeichnen.
Hat uns Gott nicht dieses Geschaffene gegeben, nicht um es zu lassen, sondern es zu gebrauchen und zu bewahren?
Auch wenn nun Jesus „Einheit“ darstellen soll, so stellt er sich trotzdem als den Wesentlichen hin, nicht diese Einheit, die symbolisch dargestellt wird, sondern er selber meint, dass „ohne ihn“ nichts geht. Der Vers reiht sich ja gut an den von Mt11.
Sicher nehme ich diese Verse auch eher in einen übertragenen Sinn, aber der Besitzanspruch auf seine Person ist konkret. Eigentlich ein Widerspruch zum jüdischem oder dem AT, ja dem Glauben Abrahams, denn Gott wollte nirgends einen Menschen als Mittler.
Zu welcher Erkenntnis kam dann Jesus? Es steht, dass Jesus an Erkenntnis zunahm, aber wir hören nirgends von einem Klick „Heureka“.
Vielleicht müsste man genauer untersuchen, was „Erkenntnis“ in jeweiliger Religion (jede rühmt sich der richtigen Erkenntnis) bedeutete und wie es heute verstanden wird.
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