Hallo Alle
ich frage mich woher eigentlich die Idee (bzw. das Dogma) stammt daß die Bibel vollumfängliches Wort Gottes" sein soll.
Die Bibel selbst sagt das über sich nicht aus. Schon allein deswegen weil die Bibel ja kein Buch aus einem Guss ist, sondern ja eher eine Schriftensammlung ist.
Und selbst wenn... dann würde dies ja immer noch nicht bedeuten daß dies zutrifft. Kann ja quasi jedes Buch (bzw. dessen Verfasser) behaupten dann.
Wer also sagt(e) denn daß die Bibel das Wort Gottes ist? Wer fing damit an?
Persönlich sehe die Bibel so, daß sie von Menschen zusammen gestellt wurde eben aus den von ihnen ausgewählten Schriften die ihnen zur damaligen Zeit alle vorlagen.
Viele alte jüdische Schriften (also das AT), und dann das sog. NT, also die sog. Evangelien - quasi die Lebensgeschichte Jesus in Kurzform in 4 "Varianten" plus verschiedene Briefe der frühesten Nachfolger Jesus. Und bb die Verfasser der Briefe auch tatsächlich all immer jene waren für die sie sich ausgeben lass ich grad mal offen.
Der Ursprung der Evangelien wiederum ist uns eigentlich Unbekannt außer daß sich zB im Falle vom Lukas Evangelium der Verfasser zB "Lukas" nannte.
Was ich sagen will damit ist:
Ich finde es eigentlich ziemlich (sehr) gewagt zu sagen daß all diese Schriften durchgehend inspiriertes Wort Gottes sein sollen.
Wer sagt(e) dies denn?
Ich frage mich auch in wie fern die damaligen "Bestimmer" welche Schriften in die Bibel nun rein kommen und welche nicht - die sog. Kanonisierung - nicht auch in ihrem Glauben Voreingenommen waren bzgl. dieser ihrer Auswahl.
Das wäre ja nicht wirklich was neues eigentlich. Man wählt nur die Schriften aus die dem eigenen Glaubensbild nicht oder möglichst wenig widersprechen, alle anderen Schriften jedoch lehnt man zB als "gefälscht" oder Apokryph zB ab... und erklärt diese dann offiziell als "nicht kanonisch" und irgendwann mal als "nicht Biblisch" und letztendlich als "nicht Gottes Wort"... und wer das anders sieht den spricht man das Christ sein" ab zB dann.
Wer sagt, daß Jesus uns nicht noch mehr zu sagen hatte, als das, was in der Bibel steht?
Wer sagt daß Jesus überhaupt eine Bibel geschrieben haben wollte?
Jesus selbst hinterließ ja bekanntlich keine Schriftstücke... Warum nicht? Wenn die Schriftliche Fixierung seiner Lehre ihm so wichtig gewesen wäre?
Warum werden zB die Briefe die vermutlich ein Mensch namens Paulus schrieb gleich gesetzt mit "dem Wort Gottes"?
Warum sagt man so leichtfertig und mit einer nahezu unanfechtbaren Selbstverständlichkeit daß alles was in den Evangelien steht auch historisch so stimmt?
Ich sage ja nun nicht daß alles was in der Bibel steht falsch ist... Nein das nicht.
Aber ich frage mich ob auch alles auch so relevant und richtig ist wie es der Bibel traditionell zugeschrieben wird...
Und letztendlich frage ich mich ob es überhaupt richtig und im Sinne Jesus war, daß man das Wort Gottes überhaupt schriftlich fixieren und abschließen hätte jemals sollen? Ich glaube nämlich nicht...
Warum gibt es im Christentum eigentlich keine "offiziell anerkannten" Propheten? Bei immerhin 2 Milliarden Christen... Hat Gott uns nichts mehr zu sagen? Weil ja alles schon in der Bibel steht?
Oder haben (wahre) Propheten Gottes nur nie eine Chance innerahalb des Christentums anerkannt zu werden?... denn was "dürften" diese denn überhaupt sagen? Doch nur das, was eh schon in der Bibel steht, ansonsten es ja dann schnell heißt daß das Gesagte ja nicht anhand der Bibel überprüft werden kann.
Vor allem wenn es entweder direkt der Bibel hier und da widersprechen würde bzw. gängige/Traditionelle Bibel-Interpretatationen.
Denn wer der Bibel, oder dogmatische Interpretationen widerspricht, da würden doch dann die meisten sagen: "Ohh, der widerspricht der Bibel, das kann aber dann nicht 'Gottes Wort' sein weil Gott sich ja kaum selbst widersprechen würde..."
Derweil dies ja eigentlich ein Zirkelschluss auch sein kann.
Fragen über Fragen...
Und angenommen eine "kanonisierte Bibel" die dann traditionell als irrtumsloses "Wort Gottes" angesehen wird sei tatsächlich nicht im Sinne Jesus gewesen... woher wissen wir dann das "Gottes Wort"?
Fast schon ironischer Weise fällt mir hier Joh 14:21 ein: "Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen."
Jesus Offenbart sich demnach jedem, der seine Gebote hält...
In welcher Form nun das auch immer sein mag lass ich mal offen....
Nur was gibt es denn besseres als daß sich Jesus einem selbst Offenbart? Wie das auch immer aussehen mag....
Dann wäre nichts "Menschen-Hand-Gemachtes" (wie zB die Bibel) dazwischen... sondern nur Jesus und man selbst...
Aber meine Frage lautet Primär: Wo kommt die Idee eigentlich her, daß die Bibel das Wort Gottes sei?
Bzw. daß sie durchgehend inspiriertes Wort Gottes sei?
Daß sie Irrumslos sei?
Und daß ihn ihr das wichtigste stünde was Jesus alles gelehrt hat. Daß die Bibel quasi "die ultimative Messlatte" sei?
Daß ihr keine andern Gottesoffenbarungen das Wasser reichen könnte bzw. sogar daß es außer der Bibel keine "authentischen" Gottesoffenbarungen gäbe (gibts ja auch viele die das denken)
Was meint ihr?
lg Net.Krel
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