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  1. #1
    Bibeltreuer-Christ Gast

    Standard Warum lässt uns denn Gott also scharf die zehn Gebote predigen, weil sie in diesem Le

    Warum lässt uns denn Gott also scharf die zehn Gebote predigen, weil sie in diesem Leben
    niemand halten kann?



    Allhier fällt noch eine andere Frage vor: So wir das Gesetz Gottes nicht halten können, warum lässt denn Gott seine zehn Gebote so scharf predigen?


    Antwort: Ob man wohl dasselbe im Leben nicht vollkommen halten kann,
    so hat doch die Predigt desselben ihren großen Nutzen beides bei denen, welche nicht wiedergeboren, wie bei denen, welche schon wiedergeboren sind. Den Gottlosen wird das Gesetz gepredigt zum Zeugnisse wider sie, damit sie keine Entschuldigung haben vorzuwenden. Denn indem sie hören, wie Gott diese und jene Sünde verbiete und hart strafen wolle und sie doch davon nicht wollen abstehen, wird ihre Verdammnis desto schwerer. Und eben auf solche Weise wird den Gottlosen das Gesetz oft mit großem Nutzen vorgetragen. Ein Exempel haben wir Apg. 2,37. Als Paulus den Juden, die Christum hatten gekreuzigt, das Gesetz gepredigt, ging’s ihnen durchs Herz und wurden dreitausend bekehrt. So mancher Gottlose weiß oft nicht, dass dieses oder jenes eine große Sünde sei, darin er doch bis über die Ohren steckt. Wann er die Gesetzpredigt hört, geht er manchmal durch Gottes Gnade in sich und wird bekehrt.




    Bei den Bekehrten aber hat die Predigt des Gesetzes ihren besonderen Nutzen. Denn erstlich lernen sie daraus ihre sündliche Art je länger je besser erkennen, bespiegeln sich darin, wie weit es ihnen fehle zu der Vollkommenheit, seufzen darüber und demütigen sich herzlich, wenn sie hören den Fluch des Gesetzes, der über sie gehen sollte. Hiervon schreibt der Apostel Röm. 3,20: Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünden, und Hebr. 7,19: Das Gesetz konnte nicht vollkommen machen. Darum zeigt es uns an unsere Unvollkommenheit, denn es ist ein Spiegel zart, der uns zeigt an die sündlich Art in unserm Fleisch verborgen. Davon Frage 3. des Katechismus. Fürs andere, wenn die Menschen aus dem Gesetz ihre Unvollkommenheit erkannt, tragen sie ein desto begehrlicher Verlangen nach dem Heilbrunnen Jesu Christo. Denn gleichwie ein Kranker, der die Gefährlichkeit der Krankheit fühlt und merkt, nach dem Arzte ein begehrliches Verlangen trägt, also verlanget auch recht nach Christo die, welche ihre Sünde recht erkennen. Denn die Kranken bedürfen des Arztes Matth. 9,12. Daher wird das Gesetz genannt ein Zuchtmeister auf Christum Gal. 3,24. In diesem Christo werden wir für vollkommen gerechnet. Da wir nun verstehen, was das Gesetz von uns fordert, und wir dennoch jederzeit mit Ungeduld, Zorn, Hass, Unreinigkeit, bösen Gedanken und Lüsten angefochten werden, so lasst uns darum nicht verzagen, sondern zu Christo in wahrem Glauben unsere Zuflucht haben, in welchem die Gläubigen sind vollkommen.



    Zuletzt so ist das Gesetz uns auch eine gewisse Form und Regel, danach wir unser Leben sollen anstellen, damit wir nicht irre gehen, sondern wissen, wie wir Gott dienen und welcher Werke wir uns befleißigen sollen. Denn obwohl die Gläubigen das Gesetz Gottes nicht vollkommen halten können, so begehren sie doch nicht, Freiherren zu sein und zu exorbitieren, sondern der Gerechte redet vom Gesetz des Herrn Tag und Nacht Ps. 1,2. Dein Wort ist meiner Füße Leuchte auf meinem Wege Ps.119,105.



    Weil aber dieses alles in unseren Kräften nicht stehet und mancherlei Hindernisse uns vorfallen, müssen wir Gott hierin anrufen um die Gnade des H. Geistes, dass Er uns je länger je mehr zu seinem Ebenbilde wolle wiedergebären. Denn eben darum befiehlt uns Gott zu tun, was wir nicht tun können, auf dass wir wissen, was wir von ihm bitten sollen, sagt der alte Lehrer Augustinus, bis wir das Ziel der Vollkommenheit nach diesem Leben erreichen werden. Denn es ist und bleibt doch hier alles stückweise. Wann aber das Stückwerk wird aufhören, alsdann wird darauf die gewünschte Vollkommenheit erfolgen.



    Also sehen wir, dass das Gesetz uns niemals ohne Nutzen geprediget werde, ob wir schon dasselbe nicht vollkommen halten können. Ja, es ist eben die Predigt des Gesetzes uns ein Exempel der göttlichen Liebe gegen uns. Denn so lange noch der Arzt dem Patienten ein Rezept vorschreibt, so lang ist noch Hoffnung des Lebens und der Besserung mit ihm. Wann er aber mit dem Schreiben nachlässet, hebt es an übel zu stehen mit dem Patienten. Eben also schreibt uns Gott unser himmlischer Arzt alle Tage in der Predigt seines Gesetzes vor, was wir halten und lassen sollen, auf dass wir uns bessern und bekehren und eingehen durch die enge Pforte, bis wir das vorgesetzte Kleinod ergreifen.



    Wer vor solchem Worte: der Gott des Friedens mache euch fertig, d. i. vollkommen
    in allem guten Werk, zu tun seinen Willen Hebr. 13,20.21, zittert und es anerkennt, wie not es ihm
    taut, dazu angetrieben zu werden, der wirft die Zucht nicht hinweg, sondern lässt sie an sich herankommen; – dem ist es nicht genug, dass er, wo er voll Zorn, Zank, Zwietracht, Unehrlichkeit, Unkeuschheit steckt, sich selbst tröstet mit Vergebung der Sünden, sondern er gedenkt unserer 115.
    Frage, mit andern Worten: warum lässt uns Gott also scharf solche apostolische Worte vorhalten?
    Da ist denn die Antwort: auf dass wir unser ganzes Leben lang – denn das hört nimmer auf, wir haben unser ganzes Leben lang genug damit zu tun! – unsere sündliche Art – also nicht allein, was aus
    dem Munde hervorgeht oder zur Tat wird, nein, wir sollen unsere Art erkennen, was für eine Art wir
    sind, auf dass wir uns selbst in keinem Stücke vertrauen, auch dann nicht, wenn die Sünde bei uns
    schläft, wenn wir äußerlich artig, ehrbar, bescheiden, keusch, züchtig uns benehmen, – dass wir
    auch dann uns selber nicht trauen. Also: dass wir je länger je mehr – das geht nicht plötzlich, nicht
    mit einem Male, nicht mit einem Griffe, es hört nicht auf damit, – also je länger je mehr erkennen.
    Von dieser Schulbank kommen wir nicht weg, auch wenn wir achtzig und hundert Jahre alt werden.
    Und so viel desto begieriger Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit in Christo suchen. Sind wir
    dann fertig? Es folgt noch etwas. „Danach, dass wir ohne Unterlass – denn ohne Unterlass spukt
    die unglückselige Art – uns befleißigen und Gott bitten usw. – es geht auch das nicht wiederum mit
    einem Schlage und Griffe, – dass wir je länger je mehr usw




    Kirche des lebendigen Gottes, ruft der schottische Prediger Horatius Bonar uns zu, lass dich warnen! Habe kein Wohlgefallen an dir selbst, wie auch Jesus nicht sich selbst zu Gefallen lebte und handelte. Lebe ihm, nicht dir – deinem Herrn, nicht der Welt. –



    Warum hat uns Gott, fragt Johann Milchioris, wohl das Straucheln seiner Heiligen in seinem Worte lassen vorstellen? Nicht, dass es dienen sollte zur Beschönigung deiner Sünden, sondern dass es dir eine Furcht und Sorge sollte einjagen, damit du stets bei dir gedächtest: ist dieses solchen großen Männern so ergangen, wie muss ich dann nicht auf der Hut stehen, indem ich weit gegen sie zurückstehe.



    Wie es einem Armen geht, bekennt Thomas Watson, der stets im Munde führt seine Dürftigkeit: so geht es den Armen am Geiste. Er klaget stets über sein Gebrechen: Mir mangelt ein zerbrochenes Herz, ein dankbares Herz. Er macht sich selbst zum ärmsten Geschöpf auf der ganzen Erde; ob er schon das Werk der Gnade an sich nicht kann leugnen, klaget er dennoch, dass er nicht mehr Gnade habe. Hierin besteht der Unterschied zwischen einem Heuchler und einem Kinde Gottes. Ein Heuchler redet allezeit vom Demjenigen, was er hat, ein Kind Gottes klaget über das, was ihm mangelt. Der eine ist fröhlich, dass er so gut ist, der andere traurig, dass er so böse ist.



    Eben das ist eine Anzeigung, dass Gottes H. Geist in dir wohne, durch dessen Trieb du ein Missfallen hast an deiner noch übrigen Unart und Schwachheit, verlangest auch und seufzest nach der Vermehrung der Gnade Gottes, denn solches alles kommt nicht von Fleisch und Blut, sondern von dem Geiste, welcher genannt wird der Geist der Gnaden und des Gebets (Sach. 12,10), welcher in unseren Herzen schreiet: Abba, lieber Vater. Denn solche Weisheit kommt nicht in eine boshaftige Seele und wohnet nicht in einem Leibe der Sünde unterworfen, also nämlich, dass er mit ganzem Vorsatz und mutwillig derselben nachhange. Nun findest du ja bei dir, liebe Seele, dass du nicht boshaftig und vorsätzlich in Sünden lebest, noch derselben dich zu Dienst ergibst, sondern du kümmerst dich über deine Sünden, es ist dir leid, dass du nicht heilig genug leben kannst und strebest eben darnach, dass du wachsest und zunehmest im Glauben und in der Gottesfurcht. So sei demnach getrost und versichert, dass du gewiss und wahrhaftig ein Tempel Gottes seiest und der H. Geist in dir wohne, durch dessen Kraft du von Tag zu Tag je länger je mehr wirst erleuchtet und auf ebener Bahn geführet werden (1. Kor. 3,16; Ps. 143,10). Lass aber nicht nach, Gott fleißig um die Vermehrung der Gnaden und Gaben des H. Geistes anzurufen, suche, bitte, klopfe an, betrachte ohne Unterlass Gottes Wort, dadurch der Glaube und die Gottesfurcht in dir erweckt wird. Gebrauche fleißig die H. Sakramente, welche zur Stärkung des Glaubens sind eingesetzt, und übe dich ohne Unterlass im Fleiß guter Werke und in dem heiligen Kampf wider die Lüste des Fleisches und die bösen Anreizungen der Welt, so wird auch der Anfänger und Vollender deines Glaubens, Jesus Christus, dir beistehen, in deiner Schwachheit mächtig sein und dir herrlich überwinden helfen.



    Ob du auch zuweilen von dem sündlichen Fleische übereilt wirst und strauchelst, und so geraden Fußes nicht fortkommen kannst im Laufe der Gottseligkeit, wie du wünschest, so erinnere dich allezeit wiederum, dass es in diesem Leben mit uns eitel Stückwerk ist und wir täglich an uns zu bessern haben. Darum sei zwar nicht kleinmütig, werde aber auch nicht sicher, sondern tue alle Tage neue Buße, bessere alle Stund und Augenblick dein Leben und fahre fort mit der Heiligung in der Furcht Gottes, um so viel desto gewisser und freudiger, weil Gott dir gewisslich beistehen und dich aus seiner Gnade durch den Glauben bewahren wird zur ewigen Seligkeit.



    Der schottische Prediger Robert Murray M’Cheyne schreibt 1841 an eine heilsbegierige Seele! Mir wird selten mehr als ein flüchtiger Einblick in meinen wahren Seelenzustand gewährt. Erhalte ich ihn aber, so sehe ich, dass ich elend und jämmerlich, arm, blind und bloß bin. Offb. 3,17. Der 1841 zu Ichenheim im Badischen gestorbene Pfarrer Georg Adam Dietz bat auf seinem letzten Krankenlager seinen ihn besuchenden Nachbar: Lieber Bruder, sage es an meinem Grabe, dass ich auf gar nichts baue, als auf die Barmherzigkeit meines Herrn. Ich flehe um nichts, als um die Gnade, die dem Schächer widerfuhr, ja nur Schächersgnade.

  2. #2

    Standard

    Hallo Bibeltreuer Christ,

    könntest Du bitte angeben, von dem die Predigten sind, die Du hier einstellst?
    Danke und liebe Grüße - Affrica

  3. #3
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    2

    Standard

    hi,

    in einem anderen forum gibts nen thread. da gings um die frage ob jesus (als er mensch war) sündigen konnte. ich denk den thread kennst du ;)
    da hat jemand geschrieben, das jesus sündigen konnte aber auch in der lage war nicht zu sündigen.
    und es wurde da geschrieben das menschen die fähigkeit nicht zu sündigen gar nich besitzen
    schon als ich das gelesen hab bin ich die logik mit der lupe suchen gegangen^^

    warum stellt gott gebote auf die wir nich halten können? (laut dieser aussage)
    wieso verlangt gott von uns das wir keine sünden begehen wenn er doch weiss das wir die fähigkeit dazu gar nich haben?

    wenn hier irgendjemand diese komische christliche logik versteht sagt mir bescheid^^

    lg

  4. #4
    Bibeltreuer-Christ Gast

    Standard

    Wir werden so lange wir leben immer Sündigen. Diese Fähigkeit ist keine Fähigkeit, sondern unsere Natur und wir können nicht anders als zu Sündigen, auch wenn wir die Sünde erkennen und vor ihr fliehen sollten, können wir es nicht. Warum Gott uns das gesetzt gegeben hat, ist, das er uns vorhält, das wir es nie halten können und es nie erfüllen können, aber das brauchen wir ja auch nicht, denn Christus hat es für uns gehalten, hat es erfüllt. Es ist aber nicht aufgehoben.

  5. #5
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Bibeltreuer-Christ Beitrag anzeigen
    Wir werden so lange wir leben immer Sündigen. Diese Fähigkeit ist keine Fähigkeit, sondern unsere Natur und wir können nicht anders als zu Sündigen, auch wenn wir die Sünde erkennen und vor ihr fliehen sollten, können wir es nicht. Warum Gott uns das gesetzt gegeben hat, ist, das er uns vorhält, das wir es nie halten können und es nie erfüllen können, aber das brauchen wir ja auch nicht, denn Christus hat es für uns gehalten, hat es erfüllt. Es ist aber nicht aufgehoben.
    Ein pervertiertes Gottesbild, das sich da Bahn bricht.

  6. #6

    Standard

    Zitat Zitat von Bibeltreuer-Christ Beitrag anzeigen
    Wir werden so lange wir leben immer Sündigen. Diese Fähigkeit ist keine Fähigkeit, sondern unsere Natur und wir können nicht anders als zu Sündigen, auch wenn wir die Sünde erkennen und vor ihr fliehen sollten, können wir es nicht. Warum Gott uns das gesetzt gegeben hat, ist, das er uns vorhält, das wir es nie halten können und es nie erfüllen können ...
    Das glaub ich nicht, dass wir nicht anders können als Sündigen. Wir haben einen freien Willen und können entscheiden was wir tun, und da kann durchaus was Richtiges dabeisein.

    Wer Menschen einredet, dass sie durch und durch Sünder seien, der will, dass sie Angst haben. Ich glaube nicht, dass so eine Lehre von Gott kommt.

  7. #7
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    Standard

    Zitat Zitat von Lily Beitrag anzeigen
    ...da hat jemand geschrieben, das jesus sündigen konnte aber auch in der lage war nicht zu sündigen.
    und es wurde da geschrieben das menschen die fähigkeit nicht zu sündigen gar nich besitzen
    schon als ich das gelesen hab bin ich die logik mit der lupe suchen gegangen^^
    Uiii wie fein, da such' ich mal mit Dir...
    Offensichtlich wird dem guten Jesus hier wohl das Menschsein abgesprochen. Denn wenn Menschen die Fähigkeit nicht zu sündigen gar nicht besitzen sollten, Jesus aber nicht gesündigt hat, dann wird er wohl kein Mensch gewesen sein.

    Jetzt könnte man natürlich ellenlang und seitenweise über Christologie philosophieren und der Frage nachspüren, inwieweit Jesus nun ganzer Mensch war, oder doch eher ganzer Gott, oder eben beides zusammen und gleichzeitig war oder nicht war...
    Und man könnte sich über die Erbsünde unterhalten, von der alle Menschen angeblich betroffen und umfangen sind, Jesus hingegen aber nicht war, weil er vom Heiligen Geist gezeugt und einer Jungfrau geboren, von der Erbsünde eben unbefleckt blieb...

    Aber will und muss man das auch, wo doch noch zwei andere Fragen im Raum stehen, die uns persönlich vielmehr betreffen? Nämlich diese...


    Zitat Zitat von Lily Beitrag anzeigen
    warum stellt gott gebote auf die wir nich halten können? (laut dieser aussage)
    wieso verlangt gott von uns das wir keine sünden begehen wenn er doch weiss das wir die fähigkeit dazu gar nich haben?
    Gebote und Gesetze werden ja nun mal zuvorderst nicht gegeben, um uns dann anschließend bestrafen zu können/dürfen, wenn wir diese Gebote und Gesetze nicht einhalten. Das machen höchstens einmal die Städte und Kommunen an hoch frequentierten und viel zu schnell befahrenen Straßen, indem sie dort ihre Blitzer aufstellen, weil sie unter der Prämisse der Verkehrssicherheit, ja schließlich nur unser Bestes wollen - nämlich unser Geld.
    Zugeben wird das allerdings niemand, sondern selbstverständlich geht es natürlich einzig und allein und ausschließlich nur um die Verkehrssicherheit und unser aller Leben.

    So ist das mit den Gesetzen. Im Kern dienen sie der Ordnung, der Förderung und Sicherstellung eines friedlichen Zusammenlebens und also unser aller Interesse. Erst bei genauerem Hinschauen und unter einem ganz speziellen Blickwinkel heraus, kann man sie dann auch noch ganz gut brauchen, um z.B. die Kassen zu füllen.

    Bei Gott ist das aber Meinung nach ein bisschen anders. Natürlich haben die Gebote Gottes auch einen organisierenden Charakter, das leuchtet ja unmittelbar ein. Das halten der 10 Gebote z.B. ist ja ausgesprochen vernünftig, wenn man friedlich, im trauten Miteinander, sein Dasein fristen möchte.
    Aber ich halte es für falsch, die Gebote zuvorderst darauf zu reduzieren. Denn die Gebote sind etwas ganz wunderbares und wertvolles um für sich persönlich das Wichtige vom weniger wichtigen unterscheiden zu können.

    Wir leben ja nun einmal in einer Welt, in der man von der Wiege bis zur Bahre, zur Zielgruppe geworden ist. Nicht nur die Städte und Kommunen wollen unser Bestes, nein, auch die Industrie, Wirtschaftsunternehmen, die Medien, Dienstleister, der gesamte Staat, die Kirche, der Nachbar, die Freunde, Familie, einfach alles und jeder. Das kann dann schon einmal ein wenig unübersichtlich werden, wer von denen denn nun wirklich unser Bestes will und wer andere Begehrlichkeiten ausheckt. Sich diesbezüglich orientieren zu können, sind die Gebote Gottes schon einmal ausgesprochen nützlich.

    Aber darüberhinaus verfolgen sie noch einen tieferen Sinn. Denn anders als die oben genannten Institutionen und Individuen weiß Gott tatsächlich, was das Beste für Dich ist. Wenn man also seinen Blick ganz stark und ganz eng auf ihn richtet, dann wird einem jeder Moment des Lebens zum Allerbesten gereichen, egal, ob ich gerade zu schnell unterwegs war, oder mich brav an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten habe. Ich lebe den Geboten Gottes gemäß, wenn ich meinen Blick auf ihn richte und bereit bin, ihm überall und jederzeit zu begegnen.

    Dieses Begegnen wird mir durch die Gebote nicht schwerer, sondern leichter, eben weil sie Orientierung schaffen. Und sowohl im Alten Testament, als auch im Neuen Testament ist die vorgegebene Orientierungsrichtung in diesem Jesuswort zusammengefasst:

    Jesus antwortete ihm: Das erste ist: "Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr;
    und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!" Das zweite ist dies: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!" Größer als diese ist kein anderes Gebot. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist einer, und es ist kein anderer außer ihm; und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer.

    Der gute Paulus hat diese, ansich ganz einfache Tatsache, hinterdrein etwas verkompliziert dargestellt und deshalb tun sich heute so viele Christen mit den Geboten und dem Gesetz unnötig schwer. Aber tatsächlich ist dieses Gebot das Allernützlichste und Wertvollste überhaupt. Es bewahrt uns davor uns in Nichtigkeiten zu verstricken und da wo wir uns verstrickt haben, wieder frei zu werden und einen klaren Blick zu bekommen. Es richtet uns aus und es richtet uns recht aus. Es hilft wo es nur kann, es tröstet, schenkt Freude, nimmt in den Arm und sagt Dir, dass Du in Gott bist, wenn Du in der Liebe bist. Das ist doch ganz wunderbar!

    Sünde ist daher weniger das Übertreten irgendwelcher Gebote und Gesetze, sondern vielmehr der Verlust dieses Blickes auf Gott, wendest Du Dich aber aufrichtigen Herzens wieder Gott zu, richtest Deinen Blick wieder auf ihn, dann ist Dir vergeben! Dazu braucht es also weniger die paulinische Vorstellung eines "Wiedergeborenseins", als vielmehr dieses aufrichtige Herz und Deinen Blick auf Gott und nichts außerdem! Der Rest ist Gnade...

    Zitat Zitat von Lily Beitrag anzeigen
    wenn hier irgendjemand diese komische christliche logik versteht sagt mir bescheid^^
    Bescheid...;-)

    @Alle
    Ich wüsste aber nun auch gerne noch über etwas bescheid! Weshalb ist denn Bibeltreuer-Christ nun gesperrt? War das sein eigener Wunsch?

    LG
    Provisorium
    Geändert von Provisorium (23.02.2013 um 10:02 Uhr)
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  8. #8
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    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen

    Bescheid...;-)


    LG
    Provisorium
    danke :))))

    was du geschrieben hast find ich gut :) in dem thread hier und in dem anderen forum kam die botschaft des verfassers bischen anders rüber...^^

    lg lily

  9. #9
    Bibeltreuer-Christ Gast

    Standard

    Sorry

    Fr. W. Cuno – Der Heidelberger Katechismus erklärt mit den Worten bewährter Lehrer der Reformierten Kirche alter und neuer Zeit.

  10. #10
    Registriert seit
    06.12.2006
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    2.934

    Standard

    .
    .
    .
    Was soll ich mir einer weiteren Gehirnwäsche mit Falschinformationen unterziehen, wenn die vorherige „Predigt“ schon auf Spekulationen aufgebaut war, und nicht darüber gesprochen wird?

    Es wird einfach nur weiter in hellenistischer, heidnischer und gnostischer Manier weiter geredet, und das Fundament hat man schon lange verlassen. Ein Wortschwall ohne Ende auf dass es den Geist aushöhlt.

    Gott lässt die 10 Worte eben nicht „scharf“ predigen. Übrigens waren „Prediger“ in der damaligen Zeit eher Märchenerzähler und nicht Botschafter.

    Weiter möchte ich mal DIE Wiedergebornen „sehen“… ich weiss, viele meinen es zu sein… steht ja, die da werden nicht mehr sündigen "können"......


    Nochmals…..“Das Gesetz war nicht dazu gegeben, um in den Himmel zu kommen,oder zu sehen, wie schlecht der Mensch denn sei….“ Wann beginnt man, der falschen Aussagen zu revidieren? Falsches Zeugnis wäre ja auch Sünde....


    Ach so, „und wir können nicht anders als zu Sündigen“, genau so kommt es rüber, da muss ich nur sagen, keine Disziplin…..

    .
    .
    .
    Geändert von anonym002 (22.02.2013 um 17:00 Uhr)


 

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