Ich bin kein Christ und ich glaube nicht an Gott. Aber ich habe davon gehört, daß es im Christentum die sogenannte Nächstenliebe gibt. Für all diejenigen, die sich fragen, wie sie die Nächstenliebe bestenfalls praktizieren können, kam mir vor kurzem eine Idee:
Christen predigen ja nicht nur die Nächstenliebe, sondern auch das Verzeihen.
Menschen, die im Gefängnis sind und dort ihre Strafe absitzen haben in vielen Fällen niemanden, der sie empfängt oder abholt wenn sie aus dem Knast entlassen werden. Entweder weil sie während sie inhaftiert sind von ihren Partnern verlassen werden oder weil ihre Eltern währenddessen gestorben sind oder weil sie noch nie jemanden hatten, der für sie da war.
Ist es nicht ein sehr pragmatischer und erfüllender Akt der Nächstenliebe und des Verzeihens, herauszufinden, wer demnächst freigelassen wird und vermutlich niemanden hat, der ihn auffängt, und diesen vom Gefängnis abzuholen und ihm etwas zu essen zu geben, ihn einzuladen in ein Restaurant und gemeinsam zu überlegen, als ein Mensch mit guten Absichten, wie er wieder zurückzuführen ist in die Gesellschaft?
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