Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
Eventuell schwindet deshalb der Glaube jeden Tag mehr, weil Menschen begreifen wie wahnwitzig so mancher Glaube in der Historie Geschichtswirksam wurde.

Eventuell ist es auch so, dass Menschen keine Lust mehr haben auf irgendetwas zu hoffen und zu glauben, weil es sich in den letzten 3000 Jahren – oder mehr zeigte, dass der Mensch soviel glauben mag wie er will und doch die Ungerechtigkeiten sich nicht änderten.

Eventuell ist es auch so, dass bestimmte Religionen und ihre dazugehörigen Lehren, dass Maß an Glaubwürdigkeit längst überschritten haben.

Eventuell ist es auch so, dass Menschen begriffen haben, dass eine persönliche Beziehung zu Gott nicht durch Buchstabenglauben und dessen Vorgaben ersetzt werden können.

Eventuell…..

Glaube schwindet immer dort, wo sich der Mensch nicht mehr angenommen, ernst genommen und mündig fühlt. Glaube schwindet dort, wo trotz besseren Wissens ein Glaube postuliert wird, der mit den Lebenserfahrungen und den spirituellen Erkenntnissen nicht mehr konform ist. Glaube schwindet dort, wo Religionssysteme und Religionslehren mit Lügen an einer „Wahrheit“ festhalten, welche sich nicht mehr am Erkenntnisstand der Zeit orientiert. Glaube schwindet dort, wo menschliches zum göttlichen erklärt wird. Glaube schwindet dort, wo auf drängende Fragen der Zeit keine Antworten mehr gegeben werden kann. Glaube schwindet….

Absalom
Hallo,

diesem Beitrag kann ich im großen und ganzen zustimmen,

ich finde dass Zweifel manchmal ein sehr gutes Werkzeug sein können, um menschlische Ideologien zu trennen von einer wahren Hoffnung, einem Sinn, der auch dem Verstand stand hält und den eigenen Lebenserfahrungen.

Auch die Vorgabe "Lege deine Zweifel Jesus ans Kreuz" was man dann oft standardmäßig von kirchlichen Geschwistern hört, wurde für mich zum unnachvollziehbaren Vorgang, weil meine Imagination nicht ausreichte und das für mich keinen Sinn machte.

Da mussten erst ein paar Gottes-bilder und Menschgemachte Bilder brechen....

Ich habe mir gesagt, wenn ein Gott verlangt dass ich mir selber, meinem Sinn untreu werde, weil sich alles in mir sträubt, wenn ich von Glaubensvorbildern gesehen hab, wie sie sich im Prinzip selbst geißeln und gefangen sind,
den will ich nicht, dann lieber riskieren Atheist zu sein.

Ich will mich nicht mehr fragen ob das jetzt ein besonders gütiger oder sogar grenzwertiger Akt ist, unter gleichgeschlechtlich orientierten Menschen zu feiern, obwohl ich die extrem korrekt und sympathisch finde und ich dort Freiheit Freude und Respekt empfinden kann.

Darum denke ich, solange man nicht ein Dieb, Mörder, Lügner ist, braucht man eigentlich nicht als erstes an sich selber zu zweifeln, sondern eher an der kirchlichen Ideologie und den (frei)kirchlichen Rezepten zum glücklichsein.
Mein Glaube ist dabei erstaunlicherweise nicht baden gegangen sondern gewachsen.

-tiffi