Das ist ja völlig richtig und ich unterstütze völlig Deine Ansichten. Ich meinte nur, dass Toleranz in dem speziellen Fall grausam wäre, wenn ich zur hundertprozentigen Sicherheit gekommen wäre, DEN Weg zu Gott entdeckt zu haben und gleichzeitig wüsste, dass es eben keinen anderen Weg als nur diesen einen geben kann.
Und das ist nun einmal für gewöhnlich die Lesart, in der das Christentum seinen Glaubensweg beschreibt und sich selbst definiert.
Ich weiß nicht wie Du Christen kennengelernt hast, aber ich kenne einige Christen die sich ganz sicher sind, dass z.B. den Weg, den Moslems, Hindus, oder Buddhisten gehen, nicht der Weg zu Gott sein kann und sie sind deshalb auch davon überzeugt, dass diese Gläubigen schlussendlich in die Hölle kommen, denn so lesen sie es aus der Bibel heraus.
Das ist dann häufig auch Hauptantrieb für Mission.
Natürlich ist das Christentum eine eher tolerante Religion, denn sie gründet sich ja auf dem Gebot der "Nächstenliebe", aber in ihrer Konsequenz, was den Weg zu Gott betrifft, ist es letztlich nicht wirklich tolerant. Da ist die Pforte und der Weg zu Gott sehr eng und nur wenige werden ihn finden und bis zu Ende gehen.
Dahinter steht zunächst einmal eine ganz bestimmte Form der Bibelinterpretation und das für gewöhnlich daraus resultierende Verständnis, ist letztlich nicht tolerant. Da gibt es nur "schwarz oder weiß" und ich kenne viele Gläubige die dieser "Schwarzweißdenke" folgen.
LG
Provisorium