Hi Provisorium,
ich glaube auf diesen Post habe ich dir bis jetzt gar nicht geantwortet. Sorry. Ich war 3 Wochen richtig schlimm krank und die letzten Tage geht es mir auch nicht so besonders...iwie ist mir das voll untergegangen.
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Provisorium
So geht's mir auch. Ich bin hier echt teilweise überfordert, weil die neuen Posts so rasend schnell eintreffen...Und dann fällt es mir immer auch noch sehr schwer mich kurz und bündig auszudrücken...Aber du hast recht - eins nach dem anderen und jetzt schreibe ich erst einmal dir zurück! :-)
Obwohl ich das Thema hier eröffnet habe bin ich mittlerweile total überfordert damit. Komme nicht mehr mit euch mit. Kann weder eurem Gespräch folgen noch verstehe ich wer hier von was redet :/ deswegen hatte ich die Motivation verloren noch weiter mit zu reden. Oben drauf kam ne Erkrankung.
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Nein, die andere Sicht wird da natürlich nicht ausgeschlossen und das allein schon deshalb nicht, weil wir Menschen eben auch sexuelle Wesen sind, also auch eine sexuelle Identität haben und mit der muss man sich zwangsläufig auseinandersetzen.
Manchmal frage ich mich ob z.B. kath. Priester es nicht heimlich in ihrem Inneren bereuen ihren Beruf gewählt zu haben. Nicht nur wegen der Sexualität, sie verzichten ja auch auf Partnerschaft, auf menschliche Nähe und Zuneigung. Aber wir Menschen sind doch soziale Wesen, wir sind darauf ausgerichtet nicht alleine zu sein. Oder? Ob es wohl einen Menschen verbittern lässt wenn er sich aus beruflichen Gründen für immer dazu verpflichtet auf etwas zu verzichten, was ein tiefes menschliches Bedürfnis ist?
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Bei Christen, oder generell bei gläubigen Menschen, ist es halt nur häufig so, dass sie von der Auslebung ihrer Sexualität nicht das erwarten, was sie von Gott erwarten, nämlich Erfüllung und Erlösung. :-)
Ja? Ich kenne aber auch jemanden (einen Gläubigen) der Sexualität als eine von vielen Möglichkeiten sieht Gott nah zu kommen, bzw. über Sexualität göttliches erlebt. Das fand ich faszinierend. Normalerweise wird Sexualität von Gläubigen immer als was sündhaftes und schlechtes gesehen was dich von Gott trennt. Und bei meinem Freund ist es genau anders herum... nämlich ein möglicher Weg mit Gott eins zu werden. Mir hat die positive Einstellung dazu gefallen.
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Ja also ich habe das eben schon net.krel geschrieben, dass das so genannte "asketische Ideal", also der bewusste Verzicht auf etwas, bis hin zum Leben in völliger Einsamkeit und Enthaltsamkeit, in den allermeisten Religionen bekannt ist. Im Mittelalter haben sich z.B. manche Menschen freiwillig einmauern lassen, um sich völlig und ganz und gar allein auf Gott konzentrieren zu können. Das kommt uns heute natürlich unfassbar grausam vor, aber sowas beruhte tatsächlich durchaus auf Freiwilligkeit.
Im Mittelalter hatten die ja auch einen an der Waffel. Was da alles als "normal" und "gut" galt.....
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Und heutzutage wird ja ganz gerne noch gefastet, wenn auch nicht mehr ausschließlich nur aus religiösen Gründen. Es ist aber natürlich auch eine Form der Askese. Laut Bibel soll Jesus ja vierzig Tage in der Wüste gefastet haben, bevor er vom Teufel versucht wurde. Also das ist eigentlich kaum vorstellbar, weil nach vierzig Tagen fasten müsste man eigentlich tot sein. Jedoch kann man den menschlichen Organismus durch intensive Meditation und Konzentration, wohl tatsächlich auf ein absolutes Minimum an Energieverbrauch runter fahren, was ich persönlich allerdings für gefährlichen Unsinn halte.
Vll hatte Jesus nach 40 Tagen ohne Nahrung und Flüssigkeit in einer heissen Wüste einfach iwann Halluzinationen?.......
Sein Körper wird wohl nicht anders reagiert haben als die Körper anderer Menschen bei sowas. Das mit der Meditation hab ich auch schonmal gehört. Weswegen mich das mit der Lichtnahrung ja auch so interessiert. Aber mir werden meine Fragen dazu ja nicht beantwortet...
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Einer glaubt, er dürfe alles essen; der Schwache aber isst Gemüse. Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst! Denn Gott hat ihn aufgenommen. Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt dem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn der Herr vermag ihn aufrecht zu halten. Der eine hält einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag gleich. Jeder aber sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt! Wer den Tag beachtet, beachtet ihn dem Herrn. Und wer isst, isst dem Herrn, denn er sagt Gott Dank; und wer nicht isst, isst dem Herrn nicht und sagt Gott Dank. Denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst. Denn sei es auch, dass wir leben, wir leben dem Herrn; und sei es, dass wir sterben, wir sterben dem Herrn. Und sei es nun, dass wir leben, sei es auch, dass wir sterben, wir sind des Herrn.
Sorry...ich kann mit Bibeltexten einfach nichts anfangen. Das ist für mich zusammenhangloser Kauderwelsh.
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Das halte ich grundsätzlich für eine sehr schöne, entspannte und fein gelassene Einstellung, wenn man jedem Gläubigen zugesteht, dass er für sich schon selbst am besten wissen wird, was er z.B. hinsichtlich von Speise und Trank für Regeln befolgen möchte, oder eben nicht befolgen möchte. "Jeder steht oder fällt dem eigenen Herrn", sagt Paulus, was auch soviel heißt wie, "kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten (z.B. auch um den Balken in deinem eigenen Auge...). Schlussendlich kommt es auch hier ganz einfach auf die grundsätzliche Herzenshaltung des Menschen an, denn was nützt fasten, Verzicht und Darbnis, wenn das Herz des Menschen nicht Gott zugewandt ist...? Sowas gibt's nämlich auch. :-)
Was bedeutet Darbnis? Ja das mit dem Splitter und dem Balken im Auge haben die Menschen iwie nichso drauf, kann das sein? Meistens sieht man doch Fehler und falsches Verhalten immer nur bei anderen Menschen, selten bei sich selbst. Meistens sind doch andere im Unrecht, haben keine Ahnung, nicht man selbst :D In einem anderen Forum gibt es einen Thread, da geht es darum ob es gut wäre wenn jeder seinen eigenen, individuellen Gott/Göttin hätte, der/die ihn /sie durch den Alltag und die Persönlichkeit begleitet.... der Gedanke da war, das die Menschen so verschieden sind und so verschieden reagieren, das auch Gott sich jedem Menschen anpasst. Zuerst fand ich den Gedanken sehr schön und toll. Beim zweiten Mal nachdenken fand ich ihn gruselig, weil das bedeuten würde das Gott auch Menschen wie Mördern, Vergewaltigern usw. ähnlich wäre. Also hab ich beschlossen an gar nix davon zu glauben.
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Ich denke dass das auch das Thema ist, das Paulus da in den eben von mit zitierten Versen anspricht. Letztlich muss doch jeder seinen ganz eigenen Weg gehen, basierend auch auf den Erfahrungen, die man ganz persönlich macht. Dabei gibt und gab es aber selbstverständlich schon immer Bestrebungen, Gebote, Verhaltensweisen und Glaubensrichtlinien allgemeinverbindlich zu machen, was schlussendlich aber noch nie so wirklich gut funktioniert hat. Ganz besonders auch im Christentum ist es eigentlich immer irgendwie schief gelaufen und deshalb haben wir heute halt auch nicht nur eine Kirche, in der sich alle gläubigen Christen wohl und auf rechte Weise vertreten und daheim fühlen, sondern wir haben viele tausende Konfessionen, die mehr oder weniger alle ihr eigenes Ding machen und ihre eigenen Schwerpunkte setzen.
Ja... ich finde es immer wieder amüsant wie Menschen, die die gleiche Religion haben (Christentum,) sich gegenseitig anklagen einen falschen Weg zu folgen (Katholiken vs. Protestanten vs. alle christl. Untergrüppchen). Dabei denke ich das Gott weder Katholisch noch evangelisch noch iwas anderes christliches ist. Er ist auch kein Moslem oder Jude oder Zeuge Jehova oder Wicca. Gott ist nichmal ein Mann oder eine Frau. Er ist alles und gleichzeitig nichts. Warum sollte Gott also Christ sein?
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Aber wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann stehst du persönlich ja doch sicher auch noch unter dem starken Einfluss eines frommen Elternhauses, in dem dir der Glauben vielleicht auch als allgemeinverbindlich näher gebracht wurde? Da hielte ich es dann nur für normal, wenn dich manche Glaubensansichten etwas verwirrten, wenn sie sich christlich nennen, aber vielleicht ganz anders sind, als du es aus deinem Elternhaus kennst. :-)
Nein, nicht mehr. Ich bin meine Eltern und damit den evangelikalen Glauben zum Glück endgültig los. Ich würde durchdrehen wenn ich bis heute mir jeden Tag diese (sorry!) Scheisse reinziehen müsste. Ich hab sehr früh angefangen mich dagegen zu wehren und habe fast alles was als christlich betitelt wurde für mich verworfen.
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Also zunächst einmal kann ich persönlich gar nicht verstehen, wie sich jemand das Urteil über dich anmaßen kann, du wärest von Gott entfernt. Ich meine auf was für einer Grundlage beruht denn die Vorstellung, dass man das als Außenstehender adäquat beurteilen könne? Also sowas finde ich wirklich sehr befremdlich und ganz ehrlich, ich würde auf solche Aussagen rein gar nix geben.
Das passiert mir oft. Das wurde mir von Gläubigen (hier im Forum bzw. im Internet aber auch im realen Leben) schon sehr oft gesagt. Ich bin kein Christ und glaube nicht daran das Jesus Gott war/ist. Ich stelle kritische Fragen und sehe die Bibel als Sammlung von Geschichten an, nicht als absolute Wahrheit. Und darum bin ich von Gott entfernt, werde aus dem Paradies ausgeschlossen und bin sowieso verloren.
Das dreisteste was mir deswegen mal unterstellt wurde war das ich menschenverachtend wäre und ein bösartiges Herz hätte. Und das von Menschen, die mich noch nie im Leben gesehen haben. Die im Prinzip von mir nur Buchstaben auf einem Bildschirm kennen. Ja liebes Provisorium. Sowas muss ich mir anhören. Und dann wundern sich die Menschen auch noch, wenn sich meine Abneigung gegen Fundamentalismus auch noch verschlimmert.
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Und auch so Sprüche wie "Gott kann dich nicht erreichen, solange du dich auf dich selbst konzentrierst", oder "du musst dich selbst aufgeben", sind meiner Meinung nach kompletter (und durchaus auch gefährlicher) Unsinn! Was soll denn da so schlimmes passieren, wenn man sich auf sich selbst konzentriert? Und was soll es denn bitteschön bringen, wenn ich mich selbst aufgebe? Menschen, die sich selbst aufgegeben haben, trifft man meiner Erfahrung nach nicht selten in der Psychatrie wieder und denen geht es gar nicht gut!
Ja, sehe ich auch so.
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Das "Ich" des Menschen ist für mich persönlich deshalb das, was ausgehend von unseren Erbanlagen und geformt durch persönliche Erfahrungen und unserer Umgebung/Umwelt, jeden Menschen zu einem einzigartigen Individuum, zu einer ganz bestimmten Persönlichkeit heranreifen und werden lässt, aber das "Selbst" des Menschen, ist meiner Überzeugung nach völlig unabhängig von dem "Ich" (dem Ego), persönlichen Erfahrungen, Erbanlagen und Umweltfaktoren immer schon eins mit Gott. Diesem "Selbst" also nachzuspüren, sich darauf zu konzentrieren und es immer stärker ins Alltagsbewusstsein einfließen zu lassen, ist meiner Meinung nach das Allerbeste! Deshalb lass dich bitte nicht davon abbringen, du selbst zu sein! :-)
Ich weiss nicht mal, wer ich eigentlich bin. Oder...wer ich sein will. Wie soll ich mich selbst aufgeben und die Marionette eines Gottes werden, eins werden mit diesem Geschöpf, wenn ich nichmal selber weiss wer ich eigentlich bin und wo ich im Leben hingehöre. Ja, nichtmal weiss ob ich überhaupt in dieses Leben gehöre.
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Ja klar, hier in Deutschland geht's sexuell betrachtet wirklich locker zu, aber das ist z.B. ja schon in Amerika anders, was du sicher besser weißt als ich. Also jedenfalls würde hier in Deutschland kein Hahn danach krähen, wenn im Fernsehen nackte Brüste zu sehen sind, aber in den USA kann so etwas schon einen Skandal verursachen.
:D glaub mir...in den USA geht es nur vorne rum keusch und sittlich zu. Hintenrum sind die Amerikaner die größten Schweinchen wenn es um Sexualität geht. Es kommt aber auch darauf an wo du lebst. Vor allem der Bible Belt (Südstaaten) ist christliche Hochburg und da herrscht teilweise tiefstes Mittelalter. In Städten wie L.A. oder Vegas sind große Brüste die öffentlich durch die Gegend getragen und gezeigt werden dagegen Alltag. Weil da ein gutes Aussehen Dollarscheinchen und Beliebtheit bedeutet. Amerika ist eben im Gegensatz zu Deutschland auch riesen groß. Da findest du von allem etwas.
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Mir geht das hier aber mittlerweile manchmal auch ganz schön auf den Keks, weil man in der letzten Zeit schon morgens um 8Uhr von irgendwelcher Werbung für Vibratoren genervt wird, wenn man zum Feierabend mal kurz den Fernseher einschaltet. :-)
LG
Provisorium
^^ Naja Vibratoren sind halt inzwischen wohl kein Tabu mehr. Ausser vielleicht in Bayern :P
Tschö...