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absalom
Hallo Digido, danke für deine Ausführungen,
Das stimmt so überhaupt nicht! Wir reden hier von historischen Personen! Das diese dann mythische Gestalt annahmen ist ein ganz anderer Faktor. Darüber hinaus ist zudem auch wichtig, dass diese sog. Zeussöhne allesamt von Jungfrauen geboren wurden und dies alles in einem göttlichen Akt einer Logosschöpfung. (siehe auch Johannesevangelium Kap. 1).
Mythologische Texte werden leider heute von vielen nicht mehr verstanden, da man sich nicht mehr in den Geist deren einfühlen kann, die ihre Einsichten in mythologischer Form zum Ausdruck brachten. Aber selbst ohne Einsicht ist nicht belegbar, dass Osiris, Attis und Dionysos Menschen gewesen wären.
Überhaupt, wenn Auferstehung ein so verbreitetes Phänomen wäre, dann hätte ja heute kaum jemand Zweifel, dass Jesus auferstanden ist.
Im Grund ist es für den Menschen eine ungeheuerliche, unzumutbare Behauptung, die nur durch ein tieferes Verständnis der menschlichen und kosmologischen Zusammenhänge einsichtig wird.
Die Zeussöhne sind nicht mit der Logosschöpfung zu vergleichen.
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Das könnte man jetzt ebenso auf Jesus projizieren. Es ist eine Glaubensfrage, welche sich jeglicher Beweisführung entzieht.
Wahrheit lässt sich immer beweisen, da sie mit anderen Wahrheiten in Zusammenhang steht.
Die Auferstehung Jesu bleibt nur solange eine Glaubensfrage, insofern Einsicht in tiefere Zusammenhänge fehlt.
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Das ist zumindest theologisch gesehen grundsätzlich falsch – zumindest laut Ansicht der Urgemeinde – nach Angaben der Apg.
Nein, das ist auch nach Ansicht der Urgemeinde nicht falsch.[QUOTE]
Apg. 2/ 22 Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, den Gott vor euch beglaubigt hat durch machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die ER durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst … (Jesus ist: Von Gott dazu ausgerüstet worden Zeichen und Wunder zu tun / / denn er konnte es nicht von sich aus!)
[/OUTE]Ohne Gott kann niemand etwas machen. Alle Missverständnisse kommen daher, dass man Gott als Person ansieht und daher als jemand der willkürlich etwas verteilen oder auch nehmen kann. Gott aber ist das Sein, in das die Schöpfung eingebettet ist.
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Apg. 2/ 32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. + Apg. 2 / 24 Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. (Jesus ist: Von Gott auferweckt worden // denn er konnte es nicht von sich aus!)
Hier kommt eben klar zum Ausdruck, dass die in Jesus wirkenden Kräfte ihn vom Tod auferstehen lassen mussten: „denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde.“
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Apg. 2/ 33 Nachdem er durch die rechte Hand Gottes erhöht worden war und vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen hatte, hat er ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört. (Jesus ist: Von Gott erhöht worden und empfing von Gott den heiligen Geist // denn er konnte es nicht von sich aus!)
Apg. 2/ 36 Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt. (Jesus ist: Von Gott zum Herrn – nicht Gott!!! - und Messias gemacht worden // denn er konnte es nicht von sich aus!)
Das ist das Credo der Jerusalemer Urgemeinde gewesen. Die modere Textforschung zum N.T. ist sich im Wesentlichen einig, dass dies als älteste Textschicht in der gesamten Apostelgeschichte angesehen werden muss. Und was auch klar und deutlich gesagt werden muss, alle Begriffe müssen aus dem historischen Kontext des Schriftverständnisses zum sog. A.T. des damaligen religiösen Israels verstanden werden, denn diese Rede galt den damaligen Landesbewohnern.
Noch einmal, dies ist ein Glaubenszeugnis, welches sehr wohl auch andere Gottessöhne für sich postulierten. Es geht dabei eben nicht um Reanimation!
Wie gesagt, da müsste man sich in der Frühgeschichte und der Bewusstseinslage der damaligen Menschen auskennen, um zu einer richtigen Aussage zu kommen.
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Bitte? Was soll das jetzt bedeuten? Tatsache ist, seine Jünger starben, die Jünger der Jünger starben auch und so weiter…
Was hat Jesus mit seinen Jüngern zu tun? Jesus ist auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Beides Zeichen der Tod- und Materieüberwindung.
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Genau jetzt kommen wir an des „Pudels Kern“, es ist die theologische Loslösung des Israeliten Jesu aus seinem historischen Kontext, den so auch nur seine direkten Schüler kannten.
Faktisch war die „Auferstehung“ für die Welt bedeutungslos und ist sie bis heute immer noch!
Faktisch ist die Auferstehung ein kosmologisches Ereignis und hat Bedeutung für alle Menschen. Denn erstmals wurde der Tod - und damit alles Übel - besiegt!
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Denn dieses Geschehen geschah nicht vor der Welt, sondern im engsten und kleinsten Kreis einer Jüngerschar die selbst an diesem Geschehen deutlich zweifelte.
Das Geschehen spielte sich in der geistigen Dimension ab. Die Jünger waren lediglich darauf vorbereitet, was geschehen würde. Aber da verstanden sie es noch nicht. Sondern die Bedeutung verstanden sie erst zu Pfingsten.
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Dahingehend widerspreche ich auch deiner Annahme – Zitat von dir: „Das erkannten bereits die Jünger.“ Sie erkannten es eben nicht, sondern mussten davon überzeugt werden. Das ist ein gewaltiger Unterschied! Für sie war es eben nicht logisch und das hat gute Gründe!
Ich bezog mich bei „verstehen“ auf Pfingsten und die nachfolgende Zeit. Und da verstanden sie recht gut die Dimension des Ereignisses.
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Nämlich nur aus der perspektivischen Rückschau auf Jesu Leben und Wirken unter Einbeziehung von jüdischen Glaubensvorstellungen zu den Zeiten Jesu, wird diese Handlung logisch. Dieses Wissen konnten seine Anhänger nicht haben und deshalb zweifelten sie auch alle. Abgesehen davon, sind die unterschiedlichen Darstellungen über dieses Geschehen innerhalb der Evangelien deutlicher Beleg dafür, dass es hier gar kein einheitliches Erleben gab. Hier beginnt bereits der Mythos zu wirken, der wohl mehr von Redakteuren stammt, als von Augenzeugen, welche bei der Abfassung dieser Schriften längst schon verstorben waren. Aber das ist ein anderer Punkt.
Letztlich ist es so, dass gerade die Auferstehung Jesu für die „Heidenmission“ das kleinste Problem war, denn man kannte deren theologische Ausschmückung bereits durch historische Vorläufer der antiken Welt, wie die Kirchenväter einhellig bezeugen und ich beispielhaft schon anführte. Das macht stutzig!
Du beziehst dich auf die nachapostolische Zeit. Die Apostel beriefen sich zur Beglaubigung der Auferstehung keinesfalls auf irgendwelche heidnischen Mythen.
Jeder der die Kirchengeschichte kennt, sie den gewaltigen Sturz aus geistiger Höhe in Kleingeisterei. Die Nachfolger der Apostel hatten eben nicht deren Format.
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Hier kann man nur sagen, was Paulus hier zum Besten gibt, ist essenischen Ursprungs, denn Tod und Hades gehörten so nicht in die Kategorien des Judentums, dass außerhalb der Theologie der Essener stand. Das ist ein religionshistorischer Fakt. Eine Hölle / Hades kannte das Judentum der Zeit Jesu außerhalb der essenischen Gemeinschaft nicht! Und auch der Tod hatte eine ganz andere Bedeutung, welcher eben als natürliche Gegebenheit verstanden wurde, die genauso zum Dasein gehörte wie die Geburt.
Es ist völlig belanglos, wie zur Zeit Jesus etwas verstanden wurde (z.B. Tod als „natürl. Ereignis, wo doch Tod laut Gen. 3 eben nicht natürlich ist).
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Leben und Sterben verstand man als natürlichen – von Gott gegebenen Zyklus und nicht als Strafe oder gar Verdammnis.
Es mag ja sein, das kleine Geister, das so verstanden haben. Die Bibel aber sagt etwas anderes!
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Und dies schon gar nicht in den Kreisen, die an eine Auferweckung der Toten durch Gott glaubten. Hier wurde der Tod als Weg zum Ziel gesehen.
Dann ist es eben Unsinn, was man da „gesehen“ hat. Der Tod ist kein Weg zum Ziel. Es geht nicht um ein besseres leben im Jenseits.
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Aber sicher, gerade die antike Welt sah den Tod als etwas Schreckliches und Furchterregendes an, denn es war nicht klar, ob man dann nicht in den Hades / Hölle kommt. Ein Gedanke, der dem Judentum der Zeiten Jesu fremd war und bis heute sehr fremd geblieben ist. Übrigens ist dieser Gedanke letztlich auch völlig konträr zu den Verheißungen Gottes für sein Volk Israel.
Der Tod hatte am Anfang der Menschheitsgeschichte keinerlei Schrecken. Das kam erst allgemein mit der Individualisierung des Menschen.
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Wie dem auch sei, es sei dir natürlich zugestanden deinen Glauben so zu erfassen, wie er für dich am Besten erfassbar und erglaubbar ist. Mich interessieren letztlich nur die historischen Voraussetzungen für solche Glaubensansichten.
Mich interessiert aber nicht nur, was Leute in der historischen Zeit geglaubt haben - glauben kann man jeden Unsinn - sondern was ist.
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Es hat letztlich keine Relevanz für meine Beziehung zu Gott, denn letztlich ist es einzig Gottes Angelegenheit, wen und warum Gott diesen oder jenen von den Toten erweckt.
Das hängt eben von der Beschaffenheit der jeweiligen Menschen ab.
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Mir bringt es nichts und anderen auch nichts, denn sterben werden wir alle – früher oder später. Ja und da schaue ich dann doch einmal auf Jesu Geschichte über den Reichen und Lazarus und was sehen wir da, Lazarus lag in Abrahams Schoß, auch ohne Zutun einer Auferstehung von Jesu.
Absalom
Das hat ja auch nichts mit Auferstehung zu tun, sondern mit dem einfachen nachtodlichen Geschehen. Als Besitzloser war Lazarus gewissermaßen gezwungen zu vertrauen. Deshalb ist er in Abrahams Schoß, d.h. in Gemeinschaft dessen, der erstmals in der Menschheitsgeschichte Vertrauen erlernte. ( siehe: Urgeschichte )
Und der Reiche vertraute auf sein Geld und war deshalb aufs Irdische gerichtet. Da es aber nach dem Tod nichts Irdisches gibt, erlebte er Mangel und merkte, dass er nichts hatte. Beider Leben aber ist damit noch nicht vollendet.
Jeder Mensch muss wieder auf die Erde, bis er die Vollkommenheit im Guten oder Bösen erlangt.