Nächstenliebe

Hallo,

liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Damit hatte ich ganz schön schwer zu kämpfen, wie soll man Menschen lieben, die einen verletzen?
Erst von einer Freundin, die schon lange in Beziehung zu Gott lebte, lernte ich, das Alte los zu lassen,
und zu verzeihen, erst da konnte ich diesen Menschen als Nächsten sehen.
Dieser Prozess zählt für jeden Menschen, und führt zu einem Leben ohne Groll.

Was bedeutet Nächstenliebe? Pastor Bobby Schuller brachte mich seit Sonntag dazu, nochmal darüber nach zu denken.

https://www.youtube.com/watch?v=SOXI-w1oloA

Jeder, der sich nicht vor anderen verschließt, kann was für seinen Nächsten tun, für mich ist mein Nächster, der in meiner Nähe ist. Also erst mal mein Mann, er ist hilflos ohne mich/andere. Dann meine Nachbarn, wo ich ab und zu die Wohnung hüte.

Einmal zur Weihnachtszeit stand vor mir eine junge Frau an der Kasse, sie bettelte die 3 oder 4 Cent, die fehlten für ihren Weihnachtseinkauf, später vorbei bringen zu dürfen. Aber die Verkäuferin blieb hart, sie solle was zurück geben.
Die Schlange an der Kasse wurde immer länger, schließlich gab ich ihr das fehlende Geld, die junge Frau hielt einen Engel in der Hand und sagte, ich lege das Geld bei Don Bosco im Klingelbeutel. Ich dachte, so ein winziger Betrag tut zweimal was Gutes:
Allein die Freude dieser Frau war schön.
Die anderen an der Kasse fingen an zu schreien: Ich brauche auch noch Geld! - und andere Sprüche. Früher hätte ich ihnen bestimmt einen Vogel gezeigt, aber auch da siegte die Nächstenliebe: Ich überhörte es einfach.


Nochmal zu Pastor Bobby Schuller von Hour of Power, bei ihm ist Morgen Nick Vujicic, ein Pastor der ohne Arme und Beine zur Welt kam, um 10 Uhr 30 auf Tele5.
https://www.youtube.com/watch?v=XzvUDOpc6xI
er spricht darüber das es sich lohnt zu Leben.

Viel Segen
liebe Grüße Elisa

Liebe Elisa,

vielen Dank für Deine Gedanken zur Nächstenliebe. - Es stimmt, daß viele Christen verunsichert sind, was es denn überhaupt heißt, den Nächsten zu lieben. Geht es darum, den Stiefel zu lecken, der uns tritt? Sollen wir die Menschen lieben, die uns Gewalt und alles Unrecht antun? Laß uns gerne fragen, wie es der Schriftgelehrte tat in der Erzählung vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37): "Wer ist denn mein Nächster?" Da geht also ein unbekannter Mann von Jerusalem nach Jericho und wird unterwegs von Räubern überfallen, die ihn halbtot am Wegesrand liegenlassen. Zwei fromme Juden, ein Priester und ein Levit, sehen ihn und gehen vorüber. Ein "unreiner" und verachteter Samariter aber erbarmt sich des Verletzten und tut alles, daß dieser wieder genese. Jesus schließt mit den Worten: "Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso!" Der Nächste ist also zuerst nicht derjenige, der der Hilfe bedarf, sondern der, der die Hilfe gibt! Der Gute, das Gute, Gott selbst in uns soll geliebt werden, das sagt m.E. diese Erzählung aus, das sagt auch das Doppelgebot der Liebe: "Liebe Gott und deinen Nächsten wie Dich selbst." Was sollen wir an uns lieben? Unser ständiges Versagen, unsere Ängste, unser ganzes menschlich, allzumenschliches Kleinklein? Nein, Gott in unserem Wesenkern, in unserem Herzen, der durch uns das Gute wirken möchte.

Natürlich ist es unsinnig, Liebe per Gebot anzuordnen: "Ehre Vater und Mutter, liebe deinen Nächsten", das ist objektiv gesehen absurd, denn Liebe ist durchaus nichts, wozu wir uns zwingen könnten. Gott aber wirkt in uns diese Liebe, daß sie herausfließe aus unserem Herzen in die Welt zum Heil und Wohlergehen der Schöpfung. Der Nächste? Das sind zunächst wir selbst im Glauben an Gott, der sich liebevoll durch uns den Hilfsbedürftigen zuwendet.

Ich bete: Lieber Herr Gott Vater, ich danke Dir, daß Du durch uns zum Heil der Welt wirken willst. Hilf uns, daß wir an der Not unserer Mitmenschen nicht vorübergehen, sondern ihnen liebevoll zum Nächsten werden. Unsere Verletzungen heile Du durch Deine Wunden und heile die Menschen, die sich nur zu schützen wissen, indem sie andere verletzen. Laß uns beständig in Deiner Gegenwart verbleiben und nicht nach dem schauen, was uns noch gestern bedrückt hat; nimm uns die Sorgen vor dem Morgen. Heute wollen wir Dir dienen, Dich lieben, Dich anbeten und preisen! Gib der lieben Elisa und ihrem Mann Kraft durch Deine Gnade, sei mit Deiner Liebe immer bei ihnen und behüte alle, die Deine Liebe und Gnade verkündigen mit Worten und Werken. Und für die vor uns liegende Weihnachtszeit bitte ich Dich für die, die nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen: Schenke Du ihnen den Frieden und Hilfe durch Dein liebes Kind in der Krippe, Jesus Christus, unseren Herrn und Heiland, den Retter der Welt. Amen.

Liebe Grüße, Plueschmors.

Zitat:

---

Zitat von Elisa

Hallo,

liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Damit hatte ich ganz schön schwer zu kämpfen. Wie soll man Menschen lieben, die einen verletzen?
Erst von einer Freundin, die schon lange in Beziehung zu Gott lebte, lernte ich, das Alte los zu lassen und zu verzeihen
Erst da konnte ich diesen Menschen als Nächsten sehen.
Dieser Prozess zählt für jeden Menschen, und führt zu einem Leben ohne Groll.

Jeder, der sich nicht vor anderen verschließt, kann was für seinen Nächsten tun.
Viel Segen
liebe Grüße Elisa

---

Da hast du recht, naechstenliebe laesst sich so einfach verkuendigen [oder predigen], ist aber weitaus schwerer im alltag auszuleben. Denn die natuerliche menschliche reaktion ist es, nur diejenigen zurueck zu lieben, die uns lieben, uns liebevoll behandeln.
Mensch denkt : WARUM soll ich liebe zeigen denen, die mich [absichtlich] verletzen?
Fuer mich ist das problem mit solchen menschen, die mich absichtlich nicht ein oder zweimal oder gar mehrere male wie muell behandeln, sondern viele male ueber viele jahre.
Ich gehe ihnen aus dem wege soweit mir das moeglich ist. Ausser in situationen wo andere in meiner gegenwart missbraucht werden - dann sage ich nicht nur meine meinung, ich greife auch ein. Ist mir in solchem fall egal was mir persoenlich dabei passiert.

Innerlich hab ich normal menschliche gedanken in richtung tit-for-tat : bist du fies, warum soll ich dir freundlich gesinnt sein und dich mit guete behandeln?
Innerlich kann ich scheusslich werden, lasse aber die gemeinen gedanken nicht raus in worten und taten.
Nicht weil ich so gut bin, sondern weil ich nicht an die rachsuechtigkeit der kultur, in der ich lebe glaube.
Es steht mir nicht zu, andere zu bestrafen weil sie anderer meinung sind.

Die schwerste lektion fuer mich ist voneinander zu trennen was andere denken und tun und was ich denke und tue.
Oder anders ausgedrueckt, es ist fuer mich wichtig das zu tun wovon ich weiss das es das richtige ist, unabhaengig davon was andere tun. Daran arbeite ich jetzt einige jahre - ich tue andern das gute was in meiner macht zu tun ist, egal was sie [mir] tun und egal was ich fuer finstere gedanken dabei haben mag.
Ich kann es nicht so gut ausdruecken, besonders in deutsch, aber jeder mensch der/die mir ueber den weg laeuft ist mein naechster und Schoepfer moechte von mir, dass ich ihm/ihr gutes tue unabhaengig davon wer sie sind oder wie sie sich benehmen.
Daran werde ich den rest meines sterblichen lebens zu knabbern haben. Aber Schoepfer ist da mein vorbild - er hat mich niemals grausam behandelt, selbst wenn ich "es" mal wieder versaut hatte........


birdwoman

Schalom,
Amen
danke fürs Gebet Plueschmors.

Der Schriftgelehrte antwortete: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst du so lieben wie dich selbst."

"Richtig!", erwiderte Jesus. "Tu das, und du wirst ewig leben."
Lukas 10, 27+28 Hoffnung für alle

Was passiert, wenn jemand sich selbst nicht liebt? Er kann dann wohl keine Liebe weiter geben können, und wahrscheinlich auch Jesu Liebe nicht annehmen können, damit meine ich niemand speziell.

Zitat:

---

birdwomen schrieb ...
Die schwerste lektion fuer mich ist, voneinander zu trennen, was andere denken und tun und was ich denke und tue.
Oder anders ausgedrueckt, es ist fuer mich wichtig, das zu tun wovon ich weiss, dass es das richtige ist, unabhaengig davon was andere tun.

---

Genau birdwoman, jeder muss sein handeln mit sich selbst und mit Gott vereinbaren können. Kennst du Gespräche mit Gott?
Daraus habe ich gelernt, auf bestimmte Situationen erst zu überlegen, wie die Liebe handeln würde.
viel Segen
liebe Grüße Elisa

Elisa,

"gespraeche mit gott" [ein buch?] kenne ich nicht, habe seit vielen jahren kein Deutsches lesematerial gekauft - es gibt hier keins.

Meine gedanken in [besonders schwierigen] situationen sind : WIE wuerde Schoepfer selbst handeln?
Weil er mich niemals misshandelt hat, sollte ich andere nicht misshandeln [z.b. boeses mit boesem vergelten], sondern sie so behandeln wie Schoepfer mich behandelt.
Das ist viel leichter gesagt als getan, aber aus meiner sicht ist es der einzige richtige weg.....

birdwoman

Schalom birdwoman,
Gespräche mit Gott gibt es als Buch-Hörbuch und Film, ich habe den Film gesehen

https://www.youtube.com/watch?v=s_Pty0_Cwjs

Genau birdwoman, die Liebe in uns Menschen: Das ist Gott,
und die Liebe ist, was bleibt.

1 Korinther 13

viel Segen
liebe Grüße Elisa

Guten Abend,

ich möchte das Thema nochmal aufgreifen
Warum sagen Christen, es wäre Feindschaft gesetzt zwischen Kinder Gottes und Weltlichen Kindern?

Ich lese wohl die Bibel falsch, kann mich nur daran erinnern, meinen Nächsten höher als mich selbst zu stellen.
Oder, liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
Wenn ich jetzt zwei Kinder habe: Eins glaubt nicht an Gott, das andere ist überzeugt von Gottes Existenz -
verstoße ich dann mein ungläubiges Kind? Bestimmt nicht.

Wo steht in der Bibel, dass es Feindschaft zwischen Gottes Kinder und Weltlichen Kindern gibt ?
Wer so etwas sagt, hält sich für was Besseres in meinen Augen, und erniedrigt seinen Nächsten.
viel Segen
Elisa

"Wir müssen auf unsere Seele hören, wenn wir gesund werden wollen!
Letztlich sind wir hier, weil es kein Entrinnen vor uns selbst gibt.
Solange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und im Herzen seiner Mitmenschen begegnet,
ist er auf der Flucht.
Solange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben, gibt es keine Geborgenheit.
Solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden, kann er weder sich selbst noch andere erkennen - er wird allein sein."

Hildegard von Bingen

Die "Gespräche mit Gott" habe ich alle gelesen,
sehr inspirierend und die Antworten zu genial, um sie sich selbst auszudenken.
Aber: Ein Medium ist und bleibt eben ein Medium.
Also: Nie das Denken ausschalten und sich hirnlos auf "Gottes Wort" berufen!

Und ja, eine bedingungslose Nächstenliebe zu entwickeln ist sicherlich das höchste und ehrwürdigste Ziel des Menschseins.
Ich wünsche ich könnte das!
Stoße selbst leder regelmäßig an Grenzen, wenn ich ungerecht behandelt oder beschuldigt werde.

Daher ist es wichtig, diese Grenzen zu erweitern - ja besser noch zu durchbrechen!

Hallo KindGottes,
so geht es uns allen, aber es ist ganz normal, und je näher ein Mensch uns steht.
um so schmerzhafter ist es.
Auch Jesus zeigte seine Menschlichen Gefühle.....

Und er nahm mit sich Petrus und Jakobus und Johannes und fing an zu zittern und zu zagen

und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet!
Markus 14, 33+34...Luther 1984

Und was machten seine Freunde? Sie schliefen ein, dass tat Jesus bestimmt sehr weh.
Mit Jesus ist es einfacher zu tragen-leben, aber ist es möglich, dass wir nie verletzt werden?


Wünsche dir reichlich Gottes Segen
liebe Grüße Elisa

Zitat:

---

Hallo, liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

---

Und was ist, wenn ich mich hasse? Muss ich dann auch meinen Nächsten hassen? (Lt. Bibel soll ich sogar Eltern und Bruder hassen. Joh.12.25)

Und was bedeutet Lieben?

Für mich bedeutet Lieben das tun was dem Anderen ganzheitlich nutzt. Z.B., sehe ich heute einen rüstigen Bettler in der Innenstadt vor dem Kaufhaus sitzen, möchte ich dass er Morgen dort nicht mehr sitzen muss. Also bekommt er von mir kein Geld, denn das motiviert ihn Morgen wieder dort zu sitzen. Erst wenn er am Abend ohne Geld nach Hause geht, wird er sich um Arbeit bemühen.

Viele Almosen die ich früher gab, gab ich aus Egoismus, damit ich mich besser fühlte.


Also: Liebe deinen Nächsten!